MosaicMonday No. 146

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In der Jugend will man sonderbarer erscheinen als man ist, 
im Alter weniger sonderbar als man ist.

_ erklärt uns  Jean Paul 



 #Landshut... 

...soll es hier in Folge zum zweiten Male sein, wie angekündigt. Hier in dieser Stadt feierten wir den Geburtstag vom Göttergatten, freuten uns über
ein harmonisch schönes Fest, genossen den Urlaub in vollen Zügen.
  
mm
 
- sie strahlen wieder: die Sonnenblumen -

Dem Aphorismus eingangs stehe ich skeptisch gegenüber, dennoch regte er zur Reflexion an. Wer bestimmt eigentlich, was als sonderlich angesehen werden kann!?

In jungen Jahren musste ich vernünftig sein! Es galt als Vorbild zu handeln, was mir widerstrebte; allein, es gab kein Entrinnen. Über die Jahrzehnte relativierte sich diese erzwungen vernünftige Haltung um ein vielfaches und heute bin ich geneigt übermütiger denn je meine Tage unkonventionell zu gestalten, ohne mich dessen zu schämen. ...sofern es die müden Knochen erlauben.

Der Zeitgeist scheint inzwischen grundlegend geändert und nimmt unwillkürlich Einfluss; allerdings war ich bereits in der Kindheit als rebellisch und unorthodox berüchtigt. War mir recht, es bleibt an mir haften, gehört zu meiner Persönlichkeit.

■  ■

Wer nie in der Jugend Gewitterdrang
über jedes trennende Gitter sprang,
wer nie in sünd'gem Verlangen gebebt hat
und immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat,
dem schmücke das Wams mit Orden und Tressen, 
 doch sag' ihm, er habe zu leben vergessen.

_ meint Oskar Blumenthal


Zur Rebellion, weshalb auch sonst, vertiefte ich mich im Urlaub in dieses Thema und zwar in das Schaffen der Künstlerinnen zur Epoche des Jugendstils. Da kommst du nicht an Rosa Schapire oder auch Gretchen Wohlwill vorbei! Frauen, die mit Mut, großen Enthusiasmus Einfluss nahmen. Oder es zumindest versuchten. Während Gretchen Wohlwill als Malerin und Mitglied der Hamburgischen Sezession arbeitete und zu den deutschen Schülerinnen der Académie Matisse in Paris, entwickelte sie einen von der französischen Avantgardekunst geprägten Malstil. Diesen Stil rechnen die Fachleute der Hamburger Sezession zu. Daneben galt Rosa Schapire als gute Förderin von avantgardistischen Künstlern, sie war eine der prägendsten Persönlichkeiten der damaligen Kunstszene.


»Hätte ich im Mittelalter gelebt,
ich wäre wohl eine Nonne oder Heilige geworden«,

schrieb Rosa Schapire kurz vor ihrem Tod 1954, erfuhr ich in meiner Recherche. Denn zur Jahrhundertwende lehnte sie sich gegen traditionelle Rollenbilder auf und führte konsequent ein Leben als Intellektuelle mit Höhen und Tiefen.

Spannend!


- der Blick aus unserem Zimmer -


Die Kirche gegenüber ist ein Museum! Mit dem Raum arbeiten – diesEs Motto setzten Raimund Reiter und Georg Thumbach in ihrer gemeinsamen Ausstellung »Ad lucem« in Heiliggeist um. Die spätgotische Hallenkirche gilt mit dem lichten Inneren, den hohen Fensterbahnen und der schlichten, farblosen Verglasung zu den schönsten Ausstellungsorten in Bayern.


Querdenken ist gefordert.

Was persönlich als Anstrengung doch auch als Notwendigkeit gleichermaßen angesehen und zeitlebens betrieben wird. Genau die Atmosphäre, die für meine nächste Session richtig ist, wenn wir uns im September zur Kalligraphie bei mir treffen werden.


Zurück zu unserem Aufenthalt in Landshut!

Oben im Bild der Blick auf die Burg Trausnitz und
unten sind Landsknechte von der dortigen Feier im Zentrum von Landshut unterwegs, die ich kurzer Hand mit der Kamera eingefangen habe.

Die imposante Burg Trausnitz überragt auf einer Anhöhe die Stadt Landshut, winkt herunter zu uns: Komm' mich besuchen. Doch wir hatten andere Pläne. Wild entschlossen sich in die Menschenmenge zu mischen, um dabei zu sein... nein, das wollten wir uns nicht antun.

- eine Flasche Sekt vom Hotel geschenkt -


Die Burg wurde übrigens um 1204 durch Herzog Ludwig I., den Kelheimer, gebaut.

Wir winkten ihr aus der Ferne. Einem Besuch unter den Massen verkniffen
wir uns, wie gesagt. Mittelalterliche Feste kennen wir aus unserer näheren
Umgebung von Augsburg zur Genüge. Nicht zuletzt ist Kaltenberg in Erinnerung, da der Göttergatte dort mit verpflichtet war und einst demonstrierte wie der Bleisatz in früheren Zeiten gehandhabt worden ist.


Bei der Bildbearbeitung sehe ich die zweigeteilte Farbe
der Bekleidung nochmals bewusster im Zusammenspiel mit
der spontanen Aufnahme!




 #kühle Kirchen... 

...suchten wir bewusst auf während des Aufenthaltes in Landshut. Natürlich galt die Visite zur Würdigung des Gebäudes, mit Interesse an der Gestaltung, die temperierte Atmosphäre ist nebenher ein gefälliger Umstand gewesen, um der sommerlichen Überwärme zu entfliehen. 

Die Menschenskinder fragen:

Was besichtigst Du gezielt an Deinem Urlaubsort?

Wir besuchten die Basilika St. Martin in Landshut.

Ein Gebäude, das uns bereits von außen imponierte. Denn der seitliche Backsteinturm gilt als der höchste seiner Art in der Welt. Er misst sagenhafte 130,60 Meter und ist Teil der spätgotischen Kirche, die zwischen 1389 und 1500 allmählich erbaut worden war. Allerdings stammte der Vorgängerbau der Basilika wahrscheinlich aus der Ära der Stadtgründung um 1204. So lese ich ergänzend nach.

- Handybild vom Göttergatten -

Heute zeigt sich dieser Kirchturm stolz mit insgesamt neun Stockwerken, die sich nach oben hin verjüngen. Bemerkenswert sind zudem die drei Sonnenuhren in den Himmelsrichtungen und die Mondphasenuhr auf der Nordseite. Wir brauchten eine Pause bei einem Holundersaftschorle und einem kühlen Mineralwasser.


Wieder zu Hause, blicken wir von der Terrasse auf den Garten, sprechen über die einzelnen Stationen des Urlaubs.

Sonnenblume im Gemüsegarten

Hinter jenem alten Lattenzaun dort drüben,
der schon ziemlich arg verwittert ist vom Sturm der Zeit,
sonnt sich ein Gemüsegarten in Beschaulichkeit.
Neben Kraut und Unkraut wachsen friedlich Kohl und Rüben.
Neben einem Kürbis reifen zarte Zuckerschötchen.

Alles, was für eine Hausfrau nütz- und dienlich ist,
ist hier kunterbunt vertreten. Knollen neben Knötchen
wachsen unter einer Sonne – und aus einem Mist.

Hinter jenem Lattenzaun dort zwischen grünen Bohnen,
hoch empor, erhaben über dem Gerank,
sieht man, wie aus purem Gold zum Himmel strahlend, blank
eine wunderschöne, große Sonnenblume thronen.

Leuchtend wendet sie zur Sonne ihr Gesicht,
alles, was da unten kreucht, kann sie nicht stören.
Sie bestrahlt mit überreichem Glanz und Licht
tief im Schatten die Radieschen und die Möhren.
Veilchen, Petersilie, Mohn und Sellerie
sprießen alle aus der gleichen Erdenkrume.

Neben Kraut und Rüben blüht die Sonnenblume.

Selbst auf einem Düngerhaufen liegt ein Stücklein Poesie.

_ Fred Endrikat




 #mein Eindruck... 

...ist zunächst pure Überraschung, ob der Schlichtheit im Innenraum der Basilika.
Es zeigte sich jedoch, dass es einiges im Verborgenen zu entdecken galt. St. Martin und Kastulus (Basilica minor), kurz St. Martin oder Martinskirche, wurde vom Baumeister Hans Krumenauer um 1385 als Hallenkirche begonnen und unter maßgeblicher Beteiligung des Hans von Burghausen später bis um das Jahr 1500 fertiggestellt. Was unten im Bild an der Fassade gewürdigt wird.

- Handybild vom Göttergatten -

Mit ihrer außergewöhnlichen, über die Maße vertikalisierten Architektur, in der sich Elemente von Hoch- und Spätgotik verbinden, gehört die Kirche hierzulande zu den bedeutendsten Monumentalbauten der Gotik. Dies lese ich informativ nach in einem Buch über die Basilika.

Die Basilika wurde aktuell zu unserem Aufenthalt innen wie außen renoviert, was das Betreten erschwerte als auch die Motivsuche mit der Kamera. Es lohnt! Die Beschreibungen locken die Gäste aus aller Welt, doch du musst dir die Mühe machen, um die ansprechenden Details zu erkennen, die im Verborgenen schlummern.


 Ansonsten... 

                                    ...Ansonsten 
...ließen wir uns im Hotel ausgiebig verwöhnen. Das Frühstücksbüfett zeigt sich abwechslungsreich üppig im Angebot, was im Großen und Ganzen für den Tag reichte. Abgesehen von den obligatorischen Capuccino und Espressos am Nachmittag oder zwischendurch.
Das Personal begegnete uns liebenswürdigst und hilfsbereit. Wir fühlten uns eingeladen und zufriedenstellend sehr gut bedient!


Ein leckeres Rührei etwa und vieles mehr, was uns jeden Morgen auf gewünschte Weise zubereitet wurde. Derart gestärkt den Morgen starten zu dürfen ist ein Vergnügen, Erholung pur.

Am Abend aßen wir in unterschiedlichen Restaurants.


Annehmlichkeiten, die uns veranlassen, dieses Hotel unseren Verwandten, ebenso Freunden weiter zu empfehlen. Der Fitnessraum ist zwar überschaubar, doch die Saunalandschaft und der Ruheraum mit Teebar schön gestaltet, einladend.


Nach dem Frühstück zog es uns nach draußen, um einige Schritte am Isarufer entlang zu gehen und zu sinnieren. Dort treffen wir Angler, kamen kurz ins Gespräch und beobachteten wie einer der beiden einen stattlichen Karpfen an Land zog. Der Kampf dauerte eine gute Stunde! Dabei ging die Spule an der Angel entzwei. Der Fisch wurde dennoch heraus gezogen, fotografiert... und wieder in die Fluten entlassen.

Wir applaudierten!

Vor über einem Jahr  zeichnete man die renaturierte Isar bei Landau, nahegelegen von Landshut, in Brüssel mit dem EU-Umweltpreis Life Award aus. Ich las davon hier im Urlaub.  Das Projekt setzte sich damit gegen andere Naturschutzprojekte in Europa durch. Die Renaturierung kommt den heimischen Tieren zugute.



Ein verknoteter Kater?

Der Nachbarskater freute sich wieder übermächtig über unsere Rückkehr und eroberte sich in gewohnter Manier den Platz auf der Decke auf meinem Bauch.


Impressionen aus dem Urlaub

Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

You are invited to the Inlinkz link party!

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Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!


Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Skywatching, mit dem Samstagsplausch
geteilt mit Wordless Wednesday und auch mit Comedy-Plus

Kommentare

  1. Wie hübsch, das Isarufer! ( In Landshut war ich noch nie. ) Auch eine interessante Kirche in Backsteingotik. Hätte ich im Süden jetzt nicht vermutet.
    Übrigens kommt mir der Aphorismus von Jean Paul gar nicht so unzutreffend vor, zumindest nicht für mich. Durch die Unbilden meiner Jugend ( Nonnen-Elite-Gymnasium ) bin ich nur gut gekommen, weil ich mich immer anders als die anderen gesehen habe. ( Aussage der Tochter: Du hast ein Anarcho-Gen. ) Was bin ich jetzt für eine freundliche, wohlwollende und daher geschätzte, staatstragende Alte geworden. Vielleicht auch was sonderbar. Ist mir aber sowas von wurscht.
    Bon week-end!
    Astrid

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  2. Your vacation sounds great. Love the sunflower!

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  3. Ein interessntes Posting mit Fotos und Erzählung über den Geburtstagtag, schön gestaltet.
    Die Gedichte und Zitat sind grossartig dazu!
    Hab ein schönes Wochenende!
    Lieben Gruss Elke

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  4. allerdings ein sehr abwechslungsreicher Post liebe Heidrun in dem wieder - wie von dir bekannt und gewohnt der Besuch schöner Kirchen sehr gewünscht ist und immer wieder dein Interesse weckt - eines das du uns zur Info zur Verfügung stellst damit wir auch unser Wissen erweitern:-)...
    - schöne Gedichte mit eingefügt die ich immer sehr gerne lese weil auch mir unbekannte frühere Autorentexte auftauchen - die mir gut gefallen obwohl man diese früher ganz anders als im Heúte schrieb, interessiere ich mich sehr dafür..
    ja - was schaue ich mir z.B. bei Städtereisen an - deine Bilder von Urlaubsstätten die ich nicht kenne weil ich vor allem wegen der " hier leider mangelnden Katzenversorgung"! - ( wer sollte denn auch meine Gastbesucherkatzen versorgen ) - die wollen sich doch gegenseitig sehen -! nicht verreise und _ es alleine auch mir keinen Spaß macht-hatte ich ausprobiert und als gewesen ad Akta gelegt./ Mit dem Finger auf der Landkarte verreist es sich aber auch und kostet mich nix...zumal - wenn ich höre und lese was so eine Kreuzfahrtschiffreise - die Freunde unternehmen - einen halb innerhalb von 10 Tagen ruiniert reizt mich das nicht die Bohne wenn ich die Preise dafür ansehe. (so kommt ein klares Nein von mir.! - mit dem Gedanken ( man muss nicht alles haben...)
    ganz liebe Grüße da schau ich mir doch lieber deine Städtereisen an...herzlich Angel

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