MosaicMonday No. 105

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Wenn das ganze Jahr über Urlaub wäre, 
wäre das Vergnügen so langweilig wie die Arbeit.

__ gibt William Shakespeare zu bedenken 



 #Urlaub... 

...am Chiemsee. Die 2-jährige Geburtstagskuchenkerze für MosaicMonday schnell ausgepustet, blickten wir mit Vorfreude auf herbstliche Urlaubstage am See entgegen. Die größte Herausforderung war jedoch beim Kofferpacken gegeben: wie wird das Wetter? Am See, im Voralpenland weht mitunter ein rauer Wind, was ich aus Erfahrung weiß. Wetterlagen, die sich gerne schnell ändern.

♡ ♡ ♡
mm

Saisonende!

Am See im Herbst

Es heißen Oktobers goldene Tage
die farbige Vielfalt willkommen.
Im Mittagslicht hält hier Wärme die Waage,
die Feuergesichter, der Bäume Sage,
dort leuchten im See leicht verschwommen.
 mmmm
Da gleiten geruhsam die Schwäne dahin,
sind jenseits von Eifer und Ende.
Das schwebende Leben, sein zartschöner Sinn,
Geschenke beglückend, der Seele Gewinn;
Natur reicht noch gütig die Hände.
  mmmm
Bevor der November mit Nebelgrauen
die Landschaft in dichtem Mantel verhüllt,
dürfen wir noch ihre Schönheit erschauen.
Ein wolkenloses und himmlisch’ Erblauen
die Sehnsucht nach Licht und Farben erfüllt.
  mmmm
© Ingrid Herta Drewing, 2014
 mmmm
 
Dankeschön, liebe Dichterfreundin für
dieses bezaubernde Gedicht.
 
  Der Titel ist auf die Webseite von  Dichterei verlinkt,
 dort findet man weitere herrliche Lyrik!




Unsere Anreise erfolgte über München, ein Stück Autobahn das wir eigentlich vorzugsweise meiden. Stauungen sind an der Tagesordnung! Entweder sorgen Verkehrsunfälle oder andererseits sind es Bauarbeiten, die für diese Engpässe sorgen. Sobald München großflächig umfahren war, führte uns die programmierte Navigation über die Bundesstraße 304 direkt nach Seebruck. Ich liebe es Landstraßen zu benutzen, die Aussicht unterwegs in die Landschaft beleuchtet unser schönes Bayern im gemächlichen Tempo, im Vorbeifahren! Die wechselnde Umgebung stimmt auf das angepeilte Ziel Kilometer für Kilometer nähernd ein. Plötzlich rückten die Berge in unsere Sichtung, sowie der besagte See.

Angekommen...

Am Ufer entlang vom Chiemsee oder an der Alz. Natürlich auch im Ort selbst, der Marina bei schönsten Oktoberwetter und satten 20° Celsius gab es gleich die ersten Tage einiges zu entdecken. Kleine Spaziergänge boten uns die ersehnte Muse und Entspannung. So wünschten wir uns die Ferien. Der eigentliche Tourismus war in den vergangenen Sommermonaten im Ort von dienstbaren Geistern abgearbeitet worden.

Übrigens wurde die Alz erstmals zwischen 785 und 798 als Alzus urkundlich erwähnt. Spätere Quelle nennen den Fluss 'Alezussa', 'Alzissa' oder 'Alzussa'. Die Grundform Altisia ist jedoch keltischen Ursprungs und könnte entsprechens mit dem keltischen Begriff  *alto- für 'Höhe, Ufer' oder auch mit *el für 'treiben, gehen' in Zusammenhang stehen. Die Alz gilt als Abfluss des Chiemsees und läuft in 63 Fkm in Richtung Inn. Sie durchquert die sogenannte Alzplatte, das heißt mächtige Schottermassen, die sich den zu den Eiszeiten, der Würm- beziehungsweise Risseiszeit, entwickelten. Schmelzwässern trugen das Felsgestein schließlich ins Alpenvorland.
Wir blicken den kreischenden Möwen sinnierend am Himmel nach, beziehungsweise den Formationen der Wildgänse - die sich an Hans-Christian Andersen orientieren? - oder einfach auf das Wasser blicken! Es fühlte sich wunderbar an.

Am ersten Urlaubstag bot eine ausgiebige Chiemsee-Rundfahrt auf dem See Aussicht zu den Orten am Ufer, in die nahegelegenen Berge und natürlich auch auf andere Passagiere. Ein unterhaltsamer Nachmittag!
Wir hatten uns zur großen Chiemseetour auf dem Motorschiff entschieden. Übrigens war es die letzte große Überquerung, da danach die Wintersaison mit Nebelgrauen und Stürmen die Fahrt unsicher macht, ein nur noch eingeschränkter Fahrplan vorhanden ist.




 Seebruck... 

...ist mir ein Leben lang ein Begriff, genauso wie Prien oder andere Orte am Chiemsee. Wie oft fuhren wir von München an den Chiemsee? Unzählige Male!
In den nächsten Posts erzähle ich ausführlicher von unserem Aufenthalt am Chiemsee. Heute liegt der Fokus auf den römischen Funden, beziehungsweise dem damaligen Leben zu dieser besagten Zeit. Der Rückblick bezieht sich auf die Römer, doch die Kulturgeschichte reicht in Wirklichkeit weit über 4.000 Jahre zurück, in die Epoche des Jungpleistozäns, als der Chiemsee entstanden ist.


Eine Sonderausstellung in der Nähe von unserem Hotel lud ein:
„Antike Berufe in Bedaium - leben und arbeiten
in einem römisch-norischen vicus“

Ausstellung 22.03. – 3.11.2024

Dia dhuit! - mögen sich die Einheimischen begrüßt haben. Was so viel wie 'Gott zu-dir' oder eben 'Grüß dich Gott' gemeint hat!

Slán leat! - Gesundheit mit-die - Bleib' gesund! ... antwortete entsprechend der Mensch gegenüber.


Für mich bedeutet dies ein magischer Anziehungspunkt, das Museum zu besuchen.

Bedaium (oder auch Bedaio und Bidaio) ist der antike Name vom heutigen Seebruck in Bayern, im schönen Gebiet des Chiemgaus. Die Siedlung entwickelte sich an der bedeutenden Achse der einstigen Ost-West-Fernwege zwischen Iuvavum (= Salzburg) und Augusta Vindelicum (= Augsburg).

Die zivile Siedlung war natürlich geprägt durch die Straße, die die Römer angelegt hatten, beziehungsweise bestimmte diese das Leben, den Wandel der Menschen. Wie gesagt reichte die Straße von Iuvavum (= Salzburg) nach Augusta Vindelicum (= Augsburg) und war wesentlich wegen der Brücke mit der die Straße den Fluss Alz überquerte!

Im Süden begrenzte der Chiemsee den Ort und an erhabener Position über dem See stand ein monumentaler Tempel aus Stein für den Gott Bedaius. Bedaium wuchs schnell in der frühen und mittleren Kaiserzeit heran.

Dafür sorgten einerseits die zum Tempel anreisenden Pilger und andererseits die Menschen, die auf dem Weg zu Fuß, zu Pferd oder mit Reisekutschen und Transportkarren unterwegs waren. Der Handel mit Lebensmitteln, Stoffen und notwendigen Waren aus dem Umland sowie den Regionen des römischen Reichs konnten auf dem Marktplatz von Seebruck und im Gewerbeviertel gehandelt werden.

Über den Fluß Alz schiffte man die schweren Güter von und zum Fluss Aenus (Inn). Der Ort erlebte nach seiner Gründung somit einen enormen Aufschwung, was den Einwohnern viele Arbeitsplätze verschaffte. Die Vielfalt an Berufen zeigt sich in den reichen Funden von römisch-norischen Handwerkern, Händlern und Dienstleistern in der Dauerausstellung des Römermuseums Seebruck.

Diese Entdeckungen werden im Rahmen der dortigen Sonderausstellung in den Fokus gerückt. Anhand von eigens erstellten Rekonstruktionen und informativen, kurzen Texten wird das Thema lebendig aufbereitet. In einem lebensgroßen Diorama können die Besucher in die damalige Zeit eintauchen und antike Handwerker bei der Arbeit sehen.

Mitmachstationen im Museum für Groß und Klein laden ein selbst aktiv zu werden, es ist ein modernes Museum, das richtig Spaß macht. Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm mit Museumsführungen, Workshops, Handwerksvorführungen und Familientagen rundet das Jahresprogramm ab.

Doch zurück zur Frage, wer vor den Römern den Chiemsee besiedelt hatte! Es ergab sich aus meiner Recherche, dass hier die sogenannten Noriker gelebt haben. Dazu zeigt das keltische Gehöft von Stöffling mit einem archäologischen Rundweg Details. Geschichte  inmitten den GPlanungn Seeon-Seebruck am Nordufer des Chiemsees. Im Bereich der ehemaligen la-tene-zeitlichen Keltensiedlung fanden die Archäologen mehrere tausend keltische Münzen aus Gold, Silber und anderen Metallen, sowie 24 nahezu vollständig erhaltene Fibeln gefunden. Eine Datierung anhand der Fibeln erlaubte einen Rückschluss auf die Besiedlung von ca. 250 bis 30 vor Christus.

Heute, und ich sprach mit verschiedenen Bewohnern von Seebruck ist die Entwicklung des Ortes, ja der Region, rückläufig. Liegt es an den Ausläufern der Corona Krise? Inzwischen gaben nämlich etliche Hotels beziehungsweise Ladengeschäfte ihren Betrieb auf. Leerstehende Häuser, die eigentlich renoviert werden müssten, bieten einen traurigen Anblick. Ich hatte eine Apotheke im Ort gesucht und mir wurde berichtet, dass diese einzige Filiale vor zwei Jahren ihren Dienst quittiert hatte. Wir mussten in den nächsten Ort nach Seeon fahren!

Die Menschenskinder fragen:

Wo machst Du aktuell Urlaub?
...oder wohin führt die Planung demnächst?


You are invited to the Inlinkz link party!

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Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!


Von Wolfslöchern, Astragalen, römischen Ärztinnen und mehr lest ihr dann in der nächsten Woche.

Habt angenehme Tage, wünscht euch

Heidrun

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