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#Exkursion...
...nach dem Ausflug in Feuchtwangen kam Rothenburg ob der Tauber zum Zuge. Dazu mein dritter Bericht vom Urlaub aus der wundervollen Region Mittelfrankens.
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Handybild vom Göttergatten
- eine Schandmaske -
Die Fahrt nach Rothenburg ob der Tauber dauerte eine gute Stunde und vor Ort reichlich Mühe und Nerven, um einen Parkplatz zu ergattern. Rothenburg ob der Tauber zeigte sich überfüllt voller Touristen aus aller Herren Länder. Wesentlich mehr Leute liefen durch die historische Altstadt als zuvor in Dinkelsbühl oder Feuchtwangen erlebt. Wir staunten. Verständlich, denn die Stadt bietet viel.
Wir sahen, dass die herausragende Altstadt ebenfalls einen ursprünglichen Charakter bietet, wie zuvor in Dinkelsbühl. Die Recherche ergab: Man vermied trotz der Kriegszerstörungen von 1945 und des schlichten, unauffälligen Wiederaufbaus praktisch modernistische Brüche. Der historische Stadtkern ist von einer begehbaren Stadtbefestigung umgeben und in die weitgehend unverbaute Landschaft des Flusstals der Tauber eingebettet. So steht es in der Touristeninformation geschrieben.
Seit Jahrzehnten hält die Stadtverwaltung fest an dieser Ursprünglichkeit, was zum Publikumserfolg beiträgt nach meiner Ansicht. Zudem ist Rothenburg für mehrere Museen bekannt, etwa das Kriminalmuseum, das RothenburgMuseum (Was wirklich so geschrieben richtig ist), das Handwerkerhaus und das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt.
Zu den überregional bekannten Veranstaltungen gehören der Meistertrunk (Kulturerbe als historisches Festspiel, das seit 1881 jährlich am Pfingstwochenende abgehalten wird), die Reichsstadttage, der Weihnachtsmarkt und das Taubertal-Festival.
Unsere Konzentration bezog sich auf eine Lokalität!

Verantwortung...
...muss Homo portans übernehmen. In einer entsprechenden Abhandlung las ich, dass die menschliche Fähigkeit per se dargestellt wird, die die Bedeutung des Tragens in verschiedenen Kontexten meint. Was geradezu philosophisch hier zum Thema der Bestrafung, des Ertragens von Konsequenzen passt.
Im Vordergrund der besagten Abhandlung steht allerdings nicht unbedingt das physische Tragen von Lasten, sondern im übergeordneten Sinne geht es um die Funktion von Wissen, Ideen, Emotionen und kulturellen Gepflogenheiten, sprich es geht um Verantwortung.
Mit derartigen Gedanken weit hinten im Kopf peilten wir ein bestimmtes Ziel in Rothenburg ob der Tauber an: das Kriminalmuseum! Der Vorschlag kam von mir und der Göttergatte willigte ein unter der Bedingung, dass er dann in eine der berühmten fränkischen Würste beißen darf.
Ja, damit kann ich leben, bin ich selbst ein Fan dieser handwerklichen Metzgerkunst.

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Oben im Bild ist der Eingang mit einem Tauchkorb. Es folgt ein Schandkragen nebst historischen Eintragungen
ob der Verfehlungen der Mitmenschen respektive der jeweiligen Bestrafung.
Die Menschenskinder fragen:
Wie stehst Du zu einem guten Krimi? ...ganz im Allgemeinen!
Nun, wer hier regelmäßig liest, weiß dass wir Fans unter anderem von den Werken der Agatha Christie sind und auch von den Büchern respektive Verfilmungen des Henning Mankell, auch ein James Patterson wird ab und zu beachtet. Es liegt am Nervenkitzel... und den fanden wir reichlich bei unserem Besuch im Kriminalmuseum!
Kriminalität im Mittelpunkt: nämlich in besagten Museum. Dieses findet der geneigte Besucher in der umgebauten Rothenburger Johanniterkomturei, die zwischen 1393 und 1410 zusammen mit der angrenzenden St.-Johannis-Kirche errichtet worden war.
Im Jahr 1718 erfolgte der Umbau des Gebäudes in den noch heute erkennbaren Barockstil.
Die Sammlung geht zurück auf eine kleine Privatsammlung des Verlegers und Archivars Rudolf Hermann Albrecht Ende 19./Anfang 20. Jahrhunderts. Diese war als sogenannte „Rothenburger Folterkammer“ im Turm des Burghotels in der Klostergasse untergebracht und orientierte sich an der weltbekannten Nürnberger Folterkammer-Ausstellung von G. F. Geuder.
Ein Schandmaul...
...wurde in der Vorzeit beispielsweise drakonisch bestraft, bösartige Reden sollten eingedämmt werden. Eine Schandmaske war im 17. Jahrhundert ein gängiges Instrument der Ehrenstrafe. Diese Ehrenstrafe setzte oft ein, um Personen, die kleinere Vergehen begangen hatten, öffentlich zu demütigen. Die Masken bestanden meist aus Metall und besaßen die Form eines Tierkopfes mit Merkmalen, die auf das begangene Vergehen hinwiesen. Extra große Ohren wiesen auf Neugierde hin oder eine heraushängende Zunge bezeugte Geschwätzigkeit.

Ehrenstrafen...
Die Schandmaske war eine Form der öffentlichen Strafe, die bei kleineren Vergehen wie Klatsch, Zanksucht, Beleidigung oder moralischen Verfehlungen verhängt wurde. Im Gegensatz zu anderen Strafen, ist die Schandmaske kein Mittel der körperlichen Züchtigung, sondern ein Instrument der sozialen Demütigung, was in der engen Gemeinschaft mehr als nur peinlich gefühlt wurde von den bestraften Tätern. Es ist im Übrigen eine Art der Bestrafung, die ebenfalls im englisch-sprachigen Raum Anwendung fand:
Scold's bridle
Der Stein des Anstoßes... diesen fanden zumeist die Frauen in dieser Epoche unserer Kultur. Bagen, also Schelten und Streiten war das Vergehen, das dem Bagstein (die Steinstrafe) schließlich den Namen gegeben hatte. Der Bagstein sollte die Delinquenten mit dem Tragen der schweren Last des Steines zur Vernunft, zur Ordnung zwingen. Meist band man den Frauen einen Stein um zur sichtbaren Schande. Männer konnten zumeist durch das Bezahlen einer Geldstrafe davonkommen. Ursachen sind zu nennen: Gotteslästern, Fluchen und Trunkenheit.
Der Unfriede zwischen Frauen ist vorzugsweise die Veranlassung der Steinstrafe. Gelegenheit zu Friedensstörungen durch „Hand und Mund“, Wort und Werk bot sich mancherlei: beim Zusammenkommen vieler Frauen auf Markt und Straßen, bei der Waschstätte am Bach, im Weinberg. Wie die Frauen auf dem Markt und bei der Arbeit besonderen Schutz genossen, so sollten auch sie andere Leute in Frieden lassen.
Das Bergteiding von Klosterneuburg drückt dies so aus:
All junkfrawen und frawen sullen in dem perg fridsam sein, auch den frid in dem mund halten. Noch deutlicher war das Bannteiding der Stadt Eggenburg: Alle erbahre frauen die sein friedber also lang hints das sie dem fried selber brüchet. Man konnte sie dann bußlos beleidigen. Aus den Weistümern hört man deutlich den Ärger über das Frauengezänke heraus.
Quelle: Wikipedia

Die Ausgestaltung der Masken spiegelten das jeweilige Vergehen wider. So konnten große Ohren für jemanden stehen, der zu viel lauschte, während eine heraushängende Zunge für Geschwätzigkeit stand.
Öffentliche Schau:
Die Person, die die Schandmaske tragen musste, wurde öffentlich, oft am Pranger oder auf dem Marktplatz, zur Schau gestellt.
Ehrverlust:
Die Schandmaske führte zu einem erheblichen Verlust der Ehre und der gesellschaftlichen Anerkennung für den Verurteilten. Im Germanischen Nationalmuseum zeigt man eine Schandmaske in Gestalt einer Teufelsfratze mit Hörnern und langen Ohren, die vermutlich für Personen mit übermäßiger Neugier und Boshaftigkeit verwendet wurde.
■ ■ ■

Arbeit
Ist es unrecht, die Arbeit zu lieben?
Warum sind sie aus dem Paradies vertrieben?
Jeder weiß es.
»Im Angesicht deines Schweißes ...« –
Nein anders: »Im Schweiß Deines Angesichts
Sollst Du Dein Brot ...«, heißt es dort. – Wie?
Wunderlich! – Schweiß ist doch Arbeit. – Ist die
Arbeit Strafe des Höchsten Gerichts?
Geh', Exegesel, tu' deine Pflicht,
ohne dass Du Verbotenstes frißt,
und mit dem Verstande suche nicht,
was dein Gewissen viel besser ermisst.
_ sagt Joachim Ringelnatz

Ansonsten...
...Ansonsten
...folterten die Kirche als auch der Staat die Bevölkerung, um an Informatioinen zu kommen und natürlich als Strafe. Die geschichtlichen Wurzeln der Folterpraxis des deutschen Spätmittelalters liegen im römischen Recht. Dies kannte die Folter ursprünglich nur gegenüber Sklaven, seit dem 1. nachchristlichen Jahrhundert aber bei Majestätsverbrechen (crimen laesae maiestatis, also Hochverrat) auch gegenüber Bürgern. Das deutsche Lehnwort „Folter“ leitet sich aus dem lateinischen Wort poledrus ‚Fohlen‘ her, der Bezeichnung für ein pferdeähnliches Foltergerät.

Zwei Wege sind bekannt, auf denen das römische Recht in das deutsche Recht des Mittelalters importiert worden war. Zum einen war es das Kirchenrecht, das sich von jeher am römischen Recht orientiert hatte.
Und der zweite Weg war die sogenannte Rezeption. In Italien griff man seit dem beginnenden 12. Jahrhundert, vor allem an der Universität von Bologna, aufgrund einer wohl im 10. Jahrhundert wiederentdeckten Handschrift der Digesten (aus der großen justinianischen Rechtssammlung des 6. Jahrhunderts, dem Corpus iuris civilis, „Gesamtwerk des bürgerlichen Rechts“) auf verarbeitetes traditionelles altrömisches und (vor-)klassisches Recht zurück, das am Ausgang der Antike auf eine tausendjährige Entwicklung zurückblicken konnte. Die Rezeption verlief in und für Deutschland über mehrere Schritte, die der Glossatoren und Kommentatoren, und in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung über den usus modernus, sowie mündend in den Pandektismus, über die Historische Rechtsschule.

...amüsant nach so viel gruseliger Folterregularien war der Text in einem Schaufenster seitlich gelegen des Kriminal-Museums:
Bitte nicht am Personal lecken. Danke!
Ein Geschäft mit Süßigkeiten verlangte Respekt für das Personal. Doch der Göttergatte bestand auf seine fränkischen Würste. Und diese ließen wir uns beide gut schmecken.
Redeten jedoch noch auf dem Heimweg über diverse Exponate!
Die Existenz der Eisernen Jungfrau (unten im Bild) ist umstritten, lesen wir seitlich an der Tafel. Es liegen keine historischen Beweise für seine tatsächliche Verwendung vor, obwohl es häufig als Folterinstrument dargestellt wird. Die Idee, dass Menschen in diesen Hohlkörper eingesperrt und mit den Dornen durchlöchert wurden.

Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.
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Unser Nachbarskater nach der Jagd!
Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!
Habt eine angenehme Woche, wünscht euch
Habt eine angenehme Woche, wünscht euch
Heidrun
Verlinkt mit Skywatching, mit dem Samstagsplauschmit Herzen und Image-in-Ingmit Rain's Art und Saturday Crittersmit Floral Friday und My Corner of the Worldgeteilt mit Wordless Wednesday und auch mit Comedy
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