MosaicMonday No. 93

▪︎ Kann eventuell unbeauftragte, unbezahlte Werbung enthalten.


Eine Thermoskanne hält im Winter warm, und im Sommer kalt.

...doch woher weiß diese, wann es Sommer oder wann es Winter ist?

__ Spaß, unbekannter Herkunft



Ein Ausflug... 

...der uns nach Irsee führte, südlich von Augsburg gelegen. Es ist ein historischer Markt, von dem ich hier erzähle. Vor der Abfahrt versicherte der Blick auf die Wetterprognose unserer App, dass es ein sommerlich-sonniger Tag werden würde.

Ursprünglich lautete der Name des Ortes übrigens Ursin, lese ich im Vorfeld über das Kloster Irsee. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte demnach im Jahre 982. Die zunächst hier noch ansässigen Feudalherren, welche von Ursin hießen, errichteten eine Burg und stifteten im 12. Jahrhundert dann das Kloster Irsee.


Ein dickes Dankeschön an euch an dieser Stelle für all' die herzlichen Glückwünsche
anlässlich unseres Hochzeitstages.
♡ ♡ ♡

Und Ja, wir packten Getränke in die Kühltasche für unterwegs.

Die Menschenskinder fragen:

Wie beziehungsweise ...
Wo verbringst Du den Sommer vorzugsweise?

Ehrlich gesagt leben wir überwiegend im Garten, im Grünen um die Saison ausgiebig wahrnehmen zu können. Wie mehrfach erwähnt... Derweil ich schreibe, singen Simon und Garfunkel im Radio passend 'Bridge over troubled Water'. Und zufällig läuft später eine Dokumentation über dieses Duo Tage später auf dem Sender ARTE. Welch' passende Zufälligkeiten sich immer wieder abzeichnen!?
Die Stimmung könnte kaum besser wiedergegeben werden als in diesem Song, nicht wahr?


Ein Ausflug!

Bei fast klaren Himmel starteten wir am frühen Vormittag gen Süden, mit der Peilung den Markt Irsee zu besuchen. Der Weg führte über die Bundesstraße 17 zunächst in Richtung Landsberg am Lech und dort weiter auf der A96, die Autobahn, die am Bodensee endet. Auch ein kleiner Stau konnte den Frohsinn nicht beeinflussen! Die Vorfreude überwog.

Übrigens, die Wetter-App behielt Recht, wir konnten uns den ganzen Tag über
herrlichstes Wetter freuen.


In Irsee nach gut 57 Minuten angekommen glückte erfreulicher Weise die Parkplatzsuche auf Anhieb vor dem Kloster, wir parkten im Schatten der Bäume unterhalb der historischen Gebäude. Inzwischen rückte die Mittagspause näher, der Hunger meldete sich vernehmlich bei uns beiden. Und nach einer kurzen Orientierung, wo was auf dem Terrain zu finden wäre, spazierten wir gemächlich zum Klosterbräuhaus, dem dortigen Gasthof auf dem Gelände.

Der Weg zum Restaurant. Der Göttergatte wollte sich nicht fotografieren lassen!




Schattige Sitzplätze luden zur Einkehr ein und wir wurden bald nett bedient.
Unten im Bild sind unsere kulinarischen Freuden des Tages zu sehen.
Mein Mann wollte es üppiger und ich entschied mich für eine zünftige Brotzeit
an diesem heißen Tag.


Informationen bieten die Tafeln im Gelände beziehungsweise Bildbände und nicht zuletzt auch Wikipedia zur Abtei.
Das im Ostteil des Ortes gelegene Kloster Irsee ist ein ehemaliger Konvent der Benediktiner, das der Heiligen Maria geweiht worden war. Gegen 1186 gründete der Markgraf Heinrich von Ronsberg auf dem Burgberg das Kloster, allerdings bereits ab 1190 am heutigen Standort am Fuß des Berges errichtete man den wohl provisorischen Bau neu. Die Hauptvögte waren von 1390 bis 1803 die Habsburger, lese ich nebenbei.




Nach dem ausführlichen Mittagessen, dem Kauf von klösterlich gebrautem Bier, was wir
noch schnell im Fahrzeug verstauten, zog es uns zur berühmten Klosterkirche.



Nach der Überlieferung wurde in der Einsiedelei auf dem Eiberg in Irsee, an der Stelle der heutigen Kapelle St. Nikolaus, im Jahr 1182 ein Kloster gegründet und eine erste Kapelle errichtet. Auf Betreiben des Markgrafen Heinrich von Ursin-Ronsberg wurde das Kloster den Benediktinern von St. Georg in Isny im Allgäu im heutigen Baden-Württemberg unterstellt. Heinrich von Ursin-Ronsberg überließ den Mönchen den Burgstall Irsee, die aufgegebene Stammburg der Herren von Ursin, die auf einer Anhöhe lag, auf der im 15. Jahrhundert die ehemalige Pfarrkirche St. Stephan erbaut wurde.

Wegen der schwierigen Wasserversorgung auf dem Burgberg ließen sich die Mönche bereits ab dem Jahr 1187 im Tal, am heutigen Standort des Klosters, nieder. Dort weihte der Bischof Udalschalk von Augsburg im Jahr 1195 eine neue Kirche, in der im Laufe der Jahrhunderte viele der Wohltäter des Klosters bestattet wurden. Im Jahr 1525, während des Bauernkrieges, brannte die dreischiffige Basilika ab, die in den folgenden zehn Jahren erneut aufgebaut wurde.


Die Irseer Klosterkirche ist eine sogenannte fünfjochige Wandpfeilerkirche mit zweigeschossigem Aufriss. Das Langhaus wird von einer mächtigen, von Gurtbögen unterfangenen Stichkappentonne überwölbt. Begriffe aus der Architektur, die kaum im heutigen Alltag bekannt sein dürften.

An den Längsseiten öffnen sich zwischen den kräftigen, mit Pilastern besetzten Pfeilern kleine, von Quertonnen überwölbte Kapellen, über denen Emporen verlaufen. Den westlichen Abschluss bildet eine Vorhalle, auf der eine ausladende Empore aufliegt, in der in den Jahren 1752 bis 1754 die Orgel und das Chorgestühl aus dem Hochaltarraum eingebaut wurden. An das östliche, zu einem Querhaus erweiterte Joch schließt sich der eingezogene, zweijochige Chor mit halbrunder Apsis an. Zu beiden Seiten des Chors öffnen sich Sakristeiräume mit darüber liegenden Oratorien.

Doch was meinen Mann und mich sofort in Bann zog beim Betreten der Kirche, ist die seitliche Kanzel.



Ein Highlight stellt die 1724/25 von Ignaz Hillenbrand geschaffene Schiffskanzel dar.

Die Kanzel in Form eines Schiffsbuges soll an das Fischerboot des Apostels und Menschenfischers Petrus, des zweiten Patrons der Kirche, erinnern. Was für ein wundervoller Gedanke, welch' künstlerische Leistung.

An der Seite der Kanzlei erkennt ihr bei näherer Betrachtung einen Anker, das Symbol der Hoffnung. An der Spitze sieht man eine vergoldete Figur des Erzengels Michael mit dem Flammenschwert in der rechten und einem Schild mit der Aufschrift:

Quis ut Deus
Wer ist wie Gott

in der linken Hand haltend.


Über dem Schalldeckel ist ein Segel aufgezogen, dahinter ragt ein Mastbaum mit Tauwerk, Mastkorb und einem weiteren Segel in die Höhe. An den Seilen schwingen sich Engelsputten gen Himmel.

Dazu das Wappen des 1724 gewählten Papstes Benedikt XIII. aus dem römischen Adelsgeschlecht der Orsini, das an der Kanzelrückwand angebracht ist, versteht sich als Anspielung auf den Namen der Stifterfamilie Ursin-Ronsberg.


Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

You are invited to the Inlinkz link party!

Click here to enter

Eine ereignisreiche Woche bleibt in Erinnerung, wir blicken auf die nächsten Tage: wie lenken wir das Schifflein über turbulente Wogen?!


...im zweiten Teil zu unserem Ausflug erzähle ich noch ein wenig mehr von Irsee.
Das Wetterhoch namens Frédéric verspricht Sommer, was auch Gewitter mit einschließt.

Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Kommentare

  1. Ich gehöre wohl zu den eher selteneren Liebhaberinnen barocker Kirchen. Die vermisse ich hier bei uns ( es gibt nur eine, nicht vergleichbar ). Gut, wir haben zwölf romanische Kirchen ( morgen im Post eine davon ), die mir auch gefallen. So eine wie in Irsee bringt anderes in einem zum Klingen. Schön, dass du mich "mitgenommen" hast! Der blaue Himmel passt besonders gut zur Architektur...
    Bon weekend!
    Astrid

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  2. Ich gehöre wohl zu den eher selteneren Liebhaberinnen barocker Kirchen. Die vermisse ich hier bei uns ( es gibt nur eine, nicht vergleichbar ). Gut, wir haben zwölf romanische Kirchen ( morgen im Post eine davon ), die mir auch gefallen. So eine wie in Irsee bringt anderes in einem zum Klingen. Schön, dass du mich "mitgenommen" hast! Der blaue Himmel passt besonders gut zur Architektur...
    Bon weekend!
    Astrid

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    1. Wer kann sich dem Charme einer Wieskirche beispielsweise entziehen!? Die Putten, die Fresken sind durchaus verführerisch ;)
      Danke für Deine Meinung

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  3. Hello,
    What a beautiful day for an outing! Your lunch looks delicious. The monastery is beautiful, I love the pulpit. The ship and sail on the pulpit are really unique. Cute ladybug. My hubby does not like his photo taken. Beautiful photos. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great weekend. PS, thank you for leaving me a comment.

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  4. Ein toller Ausflug, scheint ein sehenswertes Kloster zu sein, wobei ich bei Prunk in den Kirchen immer ein negatives Gefühl bekomme- in Hinblick auf die Prunksucht und Verlogenheit der katholischen Kirchenvergangenheit - Aber zum Anschauen imposant. In der Nähe dieses Klosters sind wir mal auf der Rückreise vorbeigefahren...allerdings ohne es zu besichtigen.
    Eine schöne Woche wünsche ich und alles Liebe
    Violetta

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  5. wie prunkvoll und üppig in Gold und Geschmeide möchte man fast dazu sagen, aber katholische Klöster sind es gerne. Herzeigen was man im Namen Gottes alles hat, was dahinter steht möchte man allerdings nicht unbedingt näher wissen, man weiß es eh - wer sich dafür interessiert oder darin im allumfassenden Glauben groß - geworden ist..
    eindrucksvoll die gesamte Geschichte dahinter die vom Geist der Zeit durchwoben ist...

    mein Dank für die wundervollen Bilder dazu.. - samt der Geschichte dahinter...
    tolle Recherche das Wissen darüber bei dir...
    herzlichst angel

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  6. Liebe Heidrun,
    weil du dein Posting heute mit einem Spaß beginnst, fällt mir auch was Spaßiges ein, nämlich dass ich froh bin, dass das Kloster, das ursprünglich Ursin hieß und dann Irsee, nicht den Namen Unsinn oder Irrsinn erhalten hat. Was so ein paar Buchstaben machmal ausmachen ;-)
    Das Lied 'Bridge over troubled Water' liebe ich seit meiner Kindheit! Und die Waters sind derzeit wirklich an vielen Orten troubled. Aber etwas abkühlendes Wasser kann wiederum im Sommer nicht schaden - deshalb auf die Menschenskinderfrage meine Antwort: Am schattigen Ufer eines Gewässers oder mittendrin... oder im Pavillon unseres Gartens mit Gegrilltem auf dem Teller ;-) Euer Einkehr-Platzerl sieht aber auch fein aus und was ihr zu Essen bekommen habt, ebenfalls. Das Kloster ist ein tolles Ausflugsziel - und vermutlich ebenfalls angenehm bei Hitze - und die Kanzel: Einzigartig! Ich habe jedenfalls noch keine ähnliche gesehen...
    Alles Liebe und schönen Sonntag, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2024/07/weltreise-2024-6-station-neuseeland.html

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  7. Heidrun, I'm drawn to the white building with the "zebra" shutters! Thanks for hosting the party, Have a wonderful week.

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  8. Hello Heidrun,
    Happy Sunday! I am stopping back to link up my mosaic post. I enjoyed your photos, the beautiful pulpit is a favorite. Thank you for hosting the party. Take care, enjoy your day and have a great week!

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  9. Wow, that sounds like an amazing trip! The monastery sounds incredibly interesting, and the pulpit is a true work of art. I'd love to see it in person someday.

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  10. The Irsee Monastary Chucch was fascinating to see! Thank you for hostingMosaic Monday every week.

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  11. Anonym7/22/2024

    Hello, Heidrun. Your excursion was wonderful, such beautiful sights and the fantastic monastery! I dislike being photographed, much preferring to be behind the camera, taking the photos :-) Have a great new week and thank you for hosting (Nick from MAP)

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  12. Thank you for sharing these lovely pictures of your visit.

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  13. Belated congratulations on your wedding - you lives in a beautiful part of the world.

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