...fallen von den Bäumen:
Es darf gesammelt werden.
Die Rede ist von den glänzenden, rehbraunen Früchtchen eines in der Familie des Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) befindlichen Baumes, nämlich dem des Kastanienbaums. Und noch differenzierter die der Rosskastanie. Jeder von uns hat - so behaupte ich - selbst in der Kindheit zuhauf Männchen, Tiere oder ähnliches damit gebastelt. Und ich liebe es heute immer noch, mich zu bücken und die in einer stacheligen Hülle verborgenen Kastanien heraus zu pulen.
Übrigens: Eine teilweise Namensübereinstimmung mit der Edelkastanie (Castanea sativa) beruht auf einer oberflächlichen Ähnlichkeit der Früchte, nicht auf Verwandtschaft; beide gehören unterschiedlichen Familien an.
Bei uns zuhause dienen die Kastanien optischen Zwecken. Sie dekorieren das Fensterbrett der Küche, wie es hier unten im Bild zu sehen ist oder die Bodenvase, die zur Hälfte befüllt mit den attraktiven Zweigen der Korkenzieherhaselnuss und anderen aus unserem Garten im Wohnzimmer ihren Platz einnimmt. Und die goldenen Sprenkel sind von Hand aufgemalt.
Rosskastanien sind vom natürlichen Standort in Europa nur mit einer Art vertreten, in Asien und Nordamerika finden sich zahlreiche Arten.
Der deutsche Name Rosskastanien bezieht sich eigentlich auf die Gewöhnliche Rosskastanie. Er beruht auf den der Edelkastanie optisch ähnlichen Samen, die von den Osmanen als Pferdefutter und als Heilmittel gegen Pferdehusten mitgeführt wurden und so nach Mitteleuropa gelangten. Der Zusatz „Ross“ diente zur Unterscheidung dieser für den Menschen ungenießbaren Samen von den schon länger bekannten, essbaren Edelkastanien.
Allein ein ganzes Menschenalter würde nicht hinreichen,
jedes Meisterstück der göttlichen Kunst in dem Reich
der Natur nur zu erzählen, viel weniger, nach Würde zu betrachten.
Carl von Linné
(1707 - 1778), früher Carl Linnaeus, schwedischer Naturwissenschaftler,
Mediziner und Botaniker, seine »Systema naturae« ist die Grundlage
der modernen biologischen Systematik
Alle Teile der Rosskastanien sind schwach giftig. Die bei der Einnahme von Pflanzenteilen auftretenden Verdauungsstörungen werden vermutlich von den Saponinen Aescin, und dem Glucosid Aesculin verursacht. Möglicherweise tragen auch Alkaloide dazu bei. Pferde können nach dem Konsum von Kastanien Koordinationsstörungen erleiden, während Hirsche und andere Säugetiere die enthaltenen Stoffe im Verdauungstrakt neutralisieren können.
Amerikanische Indianer zerdrückten Kastanien und gaben den Brei in ruhende Gewässer, um dort lebende Fische zu betäuben oder zu töten.
Gegessen wurden die Kastanien von den Menschen auf den japanischen Inseln während der Jōmon-Zeit, nachdem die unverträglichen Stoffe durch Kochen und Wässern ausgelaugt worden waren.
In Großbritannien und Irland werden die Kastanien für das Kinderspiel Conkers an Fäden befestigt, um dann zu versuchen, die am Faden hängende Kastanie des Gegners durch Herumschleudern der eigenen Kastanie zu zerbrechen. In den beiden Weltkriegen ließ die Regierung Kastanien sammeln, um mithilfe des Bakteriums Clostridium acetobutylicum Aceton zur Herstellung des Sprengstoffs Kordit zu gewinnen.
Quelle: Wikipedia
In den kleinsten Dingen
zeigt die Natur die allergrößten Wunder.
Carl von Linné
(1707 - 1778), früher Carl Linnaeus, schwedischer Naturwissenschaftler,
Mediziner und Botaniker, seine »Systema naturae« ist die
Grundlage der modernen biologischen Systematik
Heinrich Heine spricht von gestovten Kastanien, was mir
reichlich fremd klingt. Eventuell weiß es jemand, was es
zu bedeuten hat.
Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut
Der Tisch war gedeckt. Hier fand ich
die altgermanische Küche.
Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut,
holdselig sind deine Gerüche.
Gestovte Kastanien im grünen Kohl,
so aß ich einst bei der Mutter!
Ihr heimischen Stockfische, seid mir gegrüßt,
wie schwimmt ihr klug in der Butter.
Jedwedem fühlenden Herz bleibt
das Vaterland ewig teuer.
Ich liebe auch recht braun geschmort
die Bücklinge und Eier.
Wie jauchzen die Würste in spritzendem Fett!
Die Krammtesvögel, die frommen
Englein mit Apfelmus,
die zwitschern mir: "Willkommen!"
(1797 - 1856), eigentlich Harry Heine, deutscher Dichter und Romancier,
ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
Ich wünsche allen eine herbstlich schöne Woche, die
Sonne wird vermisst, trotzdem viel Spaß bei allen Aktivitäten.
Heidrun
Die Kommentare werden von mir moderiert, da leider
so viele Spams auf jeden Post in der Mailbox landen.
Heinrich Heine meint womöglich eßbare Kastanien. Das Wort "gestovt" hat meine Schwiegermutter aus Ostpreussen mitgebracht und bedeutet "Gemüse mit heller Soße". Bei mir gibt es manchmal gestovte Möhren, aber dann sind die Möhren nur in Gemüsebrühe gekocht. Es hat sich halt so eingebürgert.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Beate
Das verwischt im Sprachgebrauch denke auch, dass Heine die Maronen gestovt haben wollte. Interessant, wie Du es erklärst! Danke dafür! Eine helle Einbrenne kenne ich ebenfalls, die von der Oma aus Breslau regelmäßig hergestellt wurde.
LöschenHerbstbunte Grüße zurück
Ein toller Post mit wieder so schönen Fotos. Danke sehr.
AntwortenLöschenIch freu mich auch so über die Sonne die sich nun zeigt. Endlich .....
Und der Herr Sohn sieht das positive am Herbst und beguckt sich den Himmel ... ohne Blätter.
liebe Grüsse
Elisabeth
Durch die leergefegten Bäume zu sehen, mit manchmal wirren Astwerk, das Gen Himmel greifen möchte, ja das sehe ich ebenfalls gerne beziehungsweise fotografiere ich...
Löschen...herbstbunte Grüße zurück
Hallo liebe Heidrun,
AntwortenLöschenDein Prachtexemplar sieht aus, als hätte es goldene Sprenkel oben drauf. Ich liebe ja Kastanien über alles und dieses Jahr gab es einigen Bloggerfrauen (z.B. Jana Muchalski), die mit Kastanien gewaschen haben.
Viele liebe Grüße, Synnöve
Davon habe ich gehört, dass man schonend mit Kastanien waschen kann. Selbst probiert habe ich das allerdings noch nicht. Da befürchte ich Verfärbungen.
LöschenHerbstbunte Grüße zurück
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenals Kinder haben wir wie verrückt Kastanien gesammelt, aber wir haben nur wenig damit gebastelt. Die meisten haben wir bei Haribo in Bonn in Süßigkeiten umgetauscht. Mit den Kastanien sollten im Winter Tiere gefüttert werden, so weit ich mich erinnern kann.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Wir haben die Kastanien als Kinder gesammelt und beim Förster abgegeben - ohne Süßigkeiten zu erhalten. Ob wir damit gebastelt haben, daran kann ich mich nicht mehr erinnern...
Löschen...herbstbunte Grüße zurück
Servus Heidrun,
AntwortenLöschenKastanien mit "Blattgoldauflage" - wo steht denn der "veredelte Baum" ;-)))
Dem "Sauerkrautvers" kann ich mich auch voll anschließen !!
Gute zweite Wochenhälfte,
Luis
Das vermeintliche Blattgold ist tatsächlich Nagellack... und den Sauerkrautvers fand ich auch richtig nett! Dankeschön und auch Dir eine feine Restwoche!
LöschenHerbstbunte Grüße zurück
das sind sehr schöne Fotos und ein tolles Gedicht. Ich mag Kastaniensehr gern. Dir normalen zum Basteln und in der Tasche (gegen Rheuma), ganz besonders liebe ich Maronen!!
AntwortenLöschenLG susa
Da hast du völlig recht, Kastanien snd wahre Wonneproppen!
AntwortenLöschenIch liebe sie und warte jeden Herbst sehnsüchtig darauf dass sie von den Bäumen fallen.
Ich finde sie perfekt, in Haptik und Optik.
Die Kinder sammeln sie ebenso gern. Für unseren Sohn ist es das liebste Spielzeug im Herbst.
Ich selbst habe immer ein paar in der Manteltasche als Handschmeichler.
Auch für meine Aquarellmalerei sind sie mir ein absolutes Lieblingsmotiv.
Was für wunderbare Schätze die Natur doch bereit hält.
Liebe Grüße an Dich, Angela
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenwunderschöne Aufnahmen von der Kastanie....
Ganz liebe Grüße
Jen
Fabulous, we did very similar images
AntwortenLöschenMollyxx
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenwas für ein wunderbarer Post über die Kastanie! Ich mag sie sehr, diese leuchtenende Wonneproppen und erinnerte mich gerade an die Zeit in meiner Kindheit, als wir sie freudenstrahlend sammelten und daheim mti Streichhölzern ( natürlich abgebrannt) kleine Tiere und Männchen bastelten! Und aus den Eßkastanien wurde immer das so leckere Kastanienmus ...
Das Gedicht von Herrn Heine über das Sauerkraut ...ich mußte schmunzeln, denn das kannte ich noch gar nicht, aber ich find es klasse!
Hab einen zauberhaften Tag!
♥ Allerliebste Grüße aus dem heute morgen windigen und regnerischen Nordrhein-Westfalen , Claudia ♥
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschendurch Zufall kande ich hier auf Deinem Blog und bin ganz hin und weg von Deinem schönen Post! Dazu hast Du noch so wunderschöne Herbstbilder gemacht und ich habe etwas über Kastanien gelernt! Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Dorthe
Hallo liebe Heidrun,
AntwortenLöschenich kenne ein Stövchen, das ist ein schmiedeeiserner Untersetzer, der mit Brennpaste (heute meist mit einem Teelicht) betrieben wird um z.B. eine Teekanne warm zu halten. Da dies mit Feuer geschieht, denke ich mal, hat Heine die damaligen Öfen gemeint. Auf heißen Platten werden die Esskastanien (Maronen) heute noch geröstet, damit sie aufspringen.
Liebe Grüße
Arti
PS die Goldtupfen sehen prima aus!
Great shots!
AntwortenLöschenThank you for joining this week's photo linkup at http://image-in-ing.blogspot.com/2016/11/cana.html
How unusual. I've not seen one before.
AntwortenLöschenAmalia
xo