... das Augsburger Rathaus ... |
Plätzchen backen - gehört bei mir zu den akrobatischen Kunststücken, die ich lieber anderen überlasse und die Dinger fertig kaufe.
Aber! Trotzdem gehört der Stollen und mein Apfelbrot in die Vorweihnachtszeit. Und bei aller Hektik und immerhin neben der Reha entstanden immerhin zehn Stollen und mehrere Apfelbrotvarianten (... je nachdem was gerade vorrätig ...) und dank genug Abnehmer, die wirklich bis auf den letzten Krümel alles wegfutterten, fange ich morgen nachmittags wieder von vorne an ...
Zur Stimmung ...
... gehören mindestens auch die wirklich schönen Weihnachtslieder. Bin zwar absolut kein Volksmusikfan - aber bei den Weihnachtsgeschichten und den -liedern schmelze ich dahin wie meine Butter für den Stollen!O du fröhliche
kenne ich aus der Jugend, meiner Kindheit. Es ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder. Dichter der ersten von drei Strophen ist Johannes Daniel Falk.
Falk verlor tragisch vier seiner sieben Kinder durch den Typhus verloren und gründete damals ein „Haus für verwahrloste Kinder“. Dort verfasste er 1816 das heute als Weihnachtslied bekannte O du fröhliche.
Die Melodie kam von einem Marienlied, das mit dem Text „O sanctissima, o purissima, dulcis virgo Maria“ bis heute in Italien gesungen wird. Falk fand dieses Lied in Johann Gottfried Herders Sammlung.
Ursprünglich galt dieses Lied als sogenanntes „Allerdreifeiertagslied“: Es wurde zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten gesungen.
O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, Christenheit!
O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt liegt in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, Christenheit!
O du fröliche, o du selige,
gnadenbringende Pfingstenzeit!
Christ, unser Meister, heiligt die Geister:
Freue, freue dich, Christenheit!
Der heutige Text
Bekannt geworden ist das Lied als ausgesprochener Weihnachtshymnus, bei dem nur noch die erste Strophe wörtlich von Johannes Daniel Falk stammt.Die beiden weiteren weihnachtlichen Strophen wurden von Heinrich Holzschuher, einem Gehilfen Falks, 1826 zum reinen Weihnachtslied umgedichtet.
In seiner heutigen Form –– mit regionalen Unterschieden des Textes:
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Dieses von Falk und Holzschuher Weihnachtslied findet inzwsichen in viele Sprachen übersetzt zu Weihnachten seine Verwendung: Unter anderem im Englischen "Oh how joyfully", Französische, Lateinische und Schwedische "O du saliga, o du heliga" .
... noch lieber ist mir folgendes Lied ...
O Tannenbaum
Der Text stammt wohl von Melchior Franck und war ursprünglich ein schlesisches Volksliedes: "Ach Tannenbaum" aus dem 16. Jahrhundert.Man vermutet, dass das Lied von Georg Büchmann in seinen "Geflügelten Worten" mit dem Titel "Es hing ein Stallknecht seinen Zaum" sogar noch einer älteren Quelle hat. In diesem Lied war bereits gegen 1550 die Strophe mit folgendem Text:
- O Tanne, du bist ein edler Zweig,
- Du grünest Winter und die liebe Sommerzeit
- Wenn alle Bäume dürre sein
- So grünest du, edles Tannenbäumelein
Später dichtete ein Joachim August Zarnack an den Text zu "O Tannenbaum" als Liebeslied, in dem der beständige Tannenbaum als sinnbildlicher Gegensatz zu einer untreuen Geliebten benutzt wird.
Dieses Lied, in dessen zweiter Strophe "O Mägdelein, o Mägdelein, wie falsch ist dein Gemüte" gesungen wird, ist heute noch im Allgemeinen Deutschen Kommersbuch zu finden.
Zum Weihnachtslied wurde es erst, nachdem der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz (1780–1861), unter Beibehaltung von Zarnacks erster Strophe, 1824 die heute bekannten Verse zwei und drei hinzufügte.
In denen ist nur noch vom Baum die Rede. Das Aufstellen von Tannen als Weihnachtsbäume war inzwischen ein Brauch zum Fest geworden. Die zweite Zeile des Liedes hieß ursprünglich "Wie treu sind deine Blätter", da das Liebeslied einen Kontrast zwischen der Treue des Baumes und der Untreue der Geliebten bildete.
Auch in Anschütz’ Weihnachtslied blieb das zuerst unverändert, jedoch wurde der Text "Wie grün sind deine Blätter" im 20. Jahrhundert besser bekannt.
Die Melodie ist eine seit dem 16. Jahrhundert bekannte Volksweise, die unter anderem als Es lebe hoch der Zimmermannsgeselle schon vor 1799 gesungen wurde und ebenfalls als Studentenlied Lauriger Horatius populär war.
Wegen der Bekanntheit des Liedes und der relativen Einfachheit der Melodie wurden oft andere Texte zu der Melodie gedichtet. Bekannt wurde zum Beispiel nach der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. 1918 eine Version mit Zeilen wie "O Tannenbaum … der Kaiser hat in’ Sack gehaun" oder die Schülervariante „O Tannenbaum … der Lehrer hat mich blau gehaun …“.
Von "O Tannenbaum" existieren Liedtexte in vielen anderen Sprachen.
Ein Lied der Internationalen Arbeiterbewegung namens "Die Rote Fahne", die seit 1939 offizielle Hymne des amerikanischen Bundesstaates Maryland "Maryland, My Maryland" und das Sinnbildslied von Nankai-Gymnasium und -Universität (Tianjin, VR China) verwenden diese Melodie.
Schließlich auch noch der Fangesang "We’ll keep the blue flag flying high" des englischen Fußballvereins FC Chelsea wird zu dieser Melodie gesungen.
--> zu finden im Deutschen Volksliedarchiv – Institut für internationale Popularliedforschung
Moderne Entwürfe eines Weihnachtsbaumes ...
Heidrun
sehr interessant ...ich habe mir noch nie wirklich Gedanken über den Ursprung der Lieder oder deren Geschichte gemacht..wir singen viel und natürlich auch viele Weihnachtslieder...Lukas kann gar nicht genug davon kriegen :-) VLG Bettina
AntwortenLöschen