MosaicMonday No. 159

▪︎ Kann unbeauftragte, unbezahlte Werbung enthalten.


Es fliegt die Zeit, wir mit ihr, und mit uns all unser winzig Freud' und Leid, das uns in unserem verblendeten Größenwahn so wichtig dünkt.

__ meint Wilhelmine Heimburg 


 ●.. wir auf Spurensuche 

...bezüglich unseres eigenen Familiennamens. Der Weg führte
uns dieser Tage in den herrlichen Bayerischen Wald.

  


- Archivbild -
mmEKopfste
Die Entschlüsselung, ein Hinspüren bezüglich unseres Familiennamens lag uns bereits länger am Herzen und war aus verschiedensten Gründen auf 'die lange Bank' geschoben gewesen. Nun war es soweit, Zeit und Gelegenheit. Wir verfolgten eine Spur, die uns zu dem gleichlautenden Ort unseres Namens führte.


Die Berichterstattung rolle ich von hinten auf. Unbeabsichtigt, da mit unserer Heimkehr viel im Haus, im Garten zu bewerkstelligen war und mich emotional, wie mental ins Schlittern brachte.

Aber das macht das Leben eben...


Doch... im Vordergrund verursachte ein plötzlich aufgetretener Schwindel bei meinem lieben Mann Sorgen! "Das vergeht wieder..." sagte er lakonisch, was mich zur Verzweiflung brachte, da das übersetzt eigentlich lediglich bedeutet, er vermeidet wiederum den Gang zum Arzt.

Wie lässt sich ein erwachsener Mensch bewegen, in eine Arztpraxis zu gehen? Stattdessen befragt der Mann den einen oder anderen Freund beim Schafkopfspiel...

Oh, das hört hier auf über Unpässlichkeiten zu berichten und weitere Verquickungen, ich vertiefe es eventuell später irgendwann oder versenke es besser in den Erinnerungsordner im hintersten Winkel vom Kopf.


Ein weit verbreitetes Zitat von Friedrich Hebbel besagt:
„Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens.“ Was im Kontext die belebende und lebensbejahende Kraft des Reisens rühmt. Ja, das bestätigte sich.

S****! Ich verschlüssle bewusst. So heißt nämlich die besagte Ortschaft mit engem Bezug zu unserem Familiennamen. Es ist ein relativ kleiner Ort im Herzen des Bayerischen Waldes.


Wir vertreten uns bei herbstlich-sonniger Witterung nach der Fahrt einerseits die Beine, wollen andererseits ein wenig ins Dorf Rattenberg spähen... und der Göttergatte entdeckt in der Wiese zwei glänzende Augen: da lauert eine Katze!


Zurück zu unserer Suche... Die Historie legt offen, dass eine Besiedelung des Ortes S*** um das 8. beziehungsweise dem 9. Jahrhundert erfolgte. Aber vom Großvater war keine Spur vorhanden.
Der Ort liegt inmitten von Wanderwegen, auch dem berühmten Jakobsweg!


Unten im Bild ist die gemütliche Sitzecke für den hiesigen Stammtisch in unserem Feriendomizil in Rattenberg.

Wir als Gäste saßen im Hotel separat ebenfalls sehr schön mit Blick auf das Heimatmuseum.


Unsere Suche bezüglich des Familiennamens verlief erfolglos. Schade! Trotzdem sich die Gemeinde äußerst behilflich, zuvorkommend freundlich zeigte. Eine andere Spur tat sich dagegen für uns auf, die wir im nächsten Jahr verfolgen wollen. Kurze Enttäuschung, die uns auffordert auf andere Weise das Ziel zu erreichen.


Wir beabsichtigen die Suche beharrlich im kommenden Jahr fortzusetzen. Und dann wollen wir einen weiteren Ort abfragen, der Aufklärung bieten könnte. Anlauf nehmen, forschen und mit Verwandten sprechen.


____  ◇  ____ 
Mmm
Spruchgedicht 
________ 

Bei der größten Bedachtsamkeit
und aller uns'rer Wachsamkeit,
kann der Verstand uns wenig nützen,
uns gegen Täuschungen zu schützen.
Denn unversehens, eh' wir's glauben,
wird uns ein Irrtum Alles rauben,
weil ihn die Phantasie umzogen, –
die uns're Weisheit oft betrogen.

_ erzählt Heinrich Martin


Übrigens wohnten wir während des Aufenthaltes im Bayerischen Wald nicht im besagten Ort S***, sondern in Rattenberg in einem schön gelegenen komfortablen Hotel.

Die Häuser der verschiedenen Ortschaften, die mir ringsherum auffallen, lehnen der Bauweise nach an den des Stils im Schwarzwald. Es ist äußerlich gekennzeichnet durch das an den Seiten weit herabgezogene Walm- oder Krüppelwalmdach, getragen von den Firstsäulen und sibd hübsch in die Talsenken geschmiegt.


Die Herkunft dieses Ortsnamens Rattenberg liegt im Zusammenhang mit den ältesten Aufzeichnungen, lässt sich allerdings nicht mehr eindeutig festlegen, lese ich in der Broschüre. Und weiter, dass eine Ableitung vom Personennamen „Rapoto“ beziehungsweise Rado, Rato oder auch Raido möglich ist. Es dürfte zutreffend sein. Die Nennung eines „Rapoto“ von Rattenberg und dessen Schwester „Erga“ um das Jahr 1139 ist verzeichnet. Die im Laufe der Jahrhunderte entwickelten Schreibweisen Rogitinperge, Rodunchberga, Raitenperg, Ratenperg und so weiter... sind mit Sicherheit verderbte Formen des ursprünglich Namens.

Nicht ausgeschlossen erscheint eine Ableitung vom Verbum „roden/reuten“. Vielleicht ist Rattenberg auch nur eine durch sprachliche Verstümmelung und lange Überlieferung verdorbene Form von „Ramsperg“.

Spannend!


In „Rogitinperge“ entstand nach dem
 ersten Hofgut peu à peu eine Bauernsiedlung, die sich im Laufe der Zeit wie andere altbayerische Siedlungseinheiten „Gemain“, also „Gemain ze Rottnperg“ nannte.

Das Wetter ist mild und die Wolken reißen auf, dass wir glücklich ohne Schirm unterwegs sein können.


Die Menschenskinder  fragen:
Was liebst Du am meisten am Herbst?

Eine Frage, die reichlich Raum bietet. Da ließe sich das bunte Laub benennen, durch das wir Kinder geschlurft sind... dabei die mehr oder minder welken Blätter lustvoll in die kühle Luft kickten. Oh, das würde mir heute noch Spaß machen, gäbe es nicht die unsäglichen Laubbläser, die mit großen Radau das Laub von links nach rechts pusten und wieder. Die Dahlien erfreuen das Auge, die Kürbissuppe wärmt den Bauch auch im Hotel.

Herbststimmung, die reichlich vorhanden ist hier im Bayerischen Wald.


Malerei, wie unter anderem oben im Bild an den Hauswänden hat Tradition.
Es handelt sich um die sogenannte Lüftlmalerei.

Daneben pflegen die Bürger noch andere Gepflogenheiten, zum Beispiel bei der Hochzeit und der Geburt eines Kindes.


Natürlich gehört eine Kirche zum Dorf. Die 1131 eingeweihte Kirche zu St. Englmar wurde im 30-jährigen Krieg von den marodierenden Schweden niedergebrannt. Der Wiederaufbau der Kirche fand 1656 durch den Windberger Abt Michael Fuchs statt.

Der Namen
"Engelmar" ist althochdeutsch und bedeutet "berühmter Engel".


In unserem Urlaub genossen wir ergänzend den aufsteigenden Nebel morgens beim Öffnen der Vorhänge. Den Blick zum Heimatmuseum gegenüber und bunten Laub an den Bäumen. Ein herrlicher Kontrast mit den Bergen als Kulisse im Hintergrund! Dieser Dunst, der die Landschaft sanft zudeckt, sie in eine kuschelige Decke hüllt.

  meine Woche... 

...zeigte sich abwechslungsreich. Neben Rattenberg respektive S*** besuchten wir St. Englmar und Viechtach.
Hiervon folgen meine Impressionen.

St. Englmar   


Nach der Überlieferung beschreiben die Urkunden dramatisch den Einsiedler Engelmarus, der 1060 im sogenannten Lüftlhof bei Passau geboren und nach einer Ausbildung beim Bischof eine Einsiedelei errichtete.


Er war bei der Bevölkerung beliebt und als Heiler der Tiere geschätzt. Wohl wegen seiner Beliebtheit wurde er im Winter des Jahres 1100 von einem neidenden Gefährten erschlagen und im Schnee begraben. Erst zu Pfingsten fand ein Priester namens Ruodbertus den Toten, der noch immer leuchtend und frisch ausgesehen haben soll. Man brachte ihn ins Tal zur Bestattung. Über seiner Grabstelle wurde 1131 eine „steinerne Kirche" erbaut. Erst später wurde die Talschaft besiedelt und der Sankt Englmar entstand als Ort.


1188 wurde Engelmarus seliggesprochen.

■  ■ 

● Viechtach  

Vidaha wird 1104 erstmals erwähnt, als der Graf von Bogen Friedrich III. dem Kloster Oberalteich hier Ackerland übertrug. 1242 kam der Besitz an die Wittelsbacher, die hier ein herzogliches Pfleggericht für das Vichtreich einrichteten. Wohl Ende des 13. Jahrhunderts erhielt Viechtach das Marktrecht verliehen.


"Dom des Bayerischen Waldes", so wird die katholische Stadtpfarrkirche "St. Augustinus", eine der schönsten Rokoko-Kirchen der Region, zu Recht genannt. Der Turm mit seiner spitz auslaufenden Kuppelhaube ist seither das kulturelle Wahrzeichen der Stadt Viechtach.


Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an. Ihr seid herzlich dazu eingeladen. Ihr seid herzlich dazu eingeladen.
Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr...

Xxxxxxxx
Xxxxx Xxxx

...ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Skywatching, mit dem Samstagsplausch 
geteilt mit Wordless Wednesday und auch mit Comedy-Plus

Kommentare