MosaicMonday No. 154

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Jedes Lachen vermehrt
das Glück auf Erden.

__ gibt uns Jonathan Swift  auf den Weg


 eine Auszeit... 

...wollten wir uns gönnen. Es schien uns wieder einmal erforderlich eine Reise zu unternehmen! Und nicht zuletzt, um das innere Lachen zu vertiefen, gemäß Swift.


Vor einem Jahr lief unsere zweite Katze über die unvermeidliche Regenbogenbrücke nach achtzehn gemeinsamen ach so glücklichen Jahren. Seitdem sind wir, mein Mann und ich, regelmäßig unterwegs. Jetzt, da sich das Ereignis jährte, zelebrieren wir das Andenken an unsere Luzie, wie auch das Andenken an die über alles geliebte Fanny, die beiden besten und schönsten aller Katzen. - Es tut mir leid, wir empfinden es so. Obwohl der rote Nachbarskater liebevoll an uns hängt, bleiben die Wunden des Verlusts...


Oben im Bild 
die sanfte, goldige Fanny

und

Unten im Bild
die süß-freche Luzie


Ab in die Ferien...

Die Koffer routiniert gepackt, ging es gegen Mittag auf die geplante Tour. Die Entfernung zur ersten Etappe verlangt keine zwei Stunden Autofahrt und wir konnten entspannt starten, da das Hotelzimmer ohnehin erst ab 15 Uhr bezogen werden darf. Eine Gepflogenheit, die die Urlauber genau genommen um einen Tag im Hotel bringt, da am Ende der Gast regelmäßig gegen 11 Uhr vormittags abreisen muss. Aber niemand begehrt dagegen auf. Also erspare ich es euch, das Thema weiter zu vertiefen.

Dieses Wetter!

Es regnete auf unserem Hinweg, die Temperatur bewegte sich um die 19⁰ C. Doch weder die Tropfen vom Himmel noch die Abkühlung tangierten uns, die Vorfreude überwog mit Übergewicht. Wir schwebten davon...


Bei Dramen, in mystischen Nebel getaucht, erkennt man mit Staunen und Lachen: wie viele Wörter manch' einer so braucht, um sich unverständlich zu machen.

_ meint Oscar Blumenthal




  Urlaub! 

...wie in einem der vorherigen Posts angedeutet verreisten wir, denn mein Mann und ich wähnten uns "reif für die Insel" nach etlichen turbulenten Ereignissen, die uns über Gebühr beschäftigt hatten. Eine Umschreibung wohlgemerkt, die wir ironisch losgetreten hatten bei einem der gemeinsamen Essen mit Freunden.

Und Nein, wir fühlen uns in den hiesigen Gefilden von Bayern wohl, es gab keinen Ausflug zu den Eisbären in die nördlichen Gefilde unserer Erde, wie der Eisbärenkopf eventuell vermuten lässt.

Der Eisbär oben im Bild speit übrigens zur Erfrischung in der Saunalandschaft kleine kühlende Bröckchen Eis. Den Wandbrunnen entdeckten wir nämlich in einem unserer Hotels! Genauso wie den Blick in den Himmel im Ruheraum unten zu sehen, den wir nach dem Maurischen Dampfbad oder anderen Anwendungen aufsuchten.


Die Menschenskinder fragen:

Welche Auszeit gönnst Du Dir bevorzugt am liebsten?

Unser Trick ist, drei, vier oder mehr Tage in unregelmäßigen Abständen den besagten 'Tapetenwechsel' wahrzunehmen, wenn der erwähnte Mediationspfad die Wirkung verliert oder andere Mechanismen erlahmen.


Spätsommer

Durch die dunkelgold'gen Garben
leuchten fröhlich bunte Farben,
Blumen, die die Mahd versäumten
Blicken müde mit verträumten
großen Augen in das Feld.

Weiße Schmetterlinge streichen
in den milden, sommerweichen
Blumendüften auf und nieder,
und der Bienen leise Lieder
wiegen in den Schlaf die Welt . . .

_ sagt Stefan Zweig



 Trip ins Altmühltal... 

...ja,wir fühlen uns heimelig in dieser idyllischen Landschaft von Bayern, bei sympathischen Menschen, in bequemen Hotels. Ein spezielles Quartier in Beilngries wollten wir kennenlernen, da wir gerne spekulativ Unterkünfte ausprobieren! Und wir durften sogar früher als zu den sonst üblichen 15 Uhr das Zimmer beziehen. Das ist Kulanz!

Es handelt sich im Besonderen um ein gut erhaltenes Fachwerkgebäude im Ort, und die urigen Zimmer spiegeln innerhalb gleichermaßen dieses markante Gebälk wider.

Du ziehst automatisch den Kopf beim Betreten des Raums ein, vermeintlich unter den Balken nicht unbeschwert durchschlüpfen zu können. Bei meiner Körpergröße von 1,68m ist es noch kein Problem, sich unverletzt im Zimmer zu bewegen. Doch bei meinem Mann war es tatsächlich knapp, da er über 1,80m Höhe vorweist.
Die natürliche Materialien, das Holz und Lehm sind atmungsaktiv und sorgen für eine gute Zirkulation, es duftet ein wenig nach Wald!

Das malerische Fachwerkhaus in der historischen Altstadt vereint seit 1458 herzliche Gastfreundschaft und Genuss unter einem Dach... so beschreibt sich das Haus im Übrigen selbst, was wir gerne bestätigen.


Oben, der Blick in unser Zimmer, links die Tür zum Bad und rechts der Ausgang.

Unten winke ich aus dem Zimmer, auf Geheiß vom Göttergatten.


1. Etappe _ Beilngries

Hier in dieser Stadt sind wir nun zum dritten Mal Gäste und es wird uns keinesfalls langweilig. Zu den verschiedenen Saisonen zeigt die Ortschaft nebst der Umgebung reizvolle, unterschiedliche Gesichter. Vor allem aber schätzen wir hier die deftig-gute fränkische Küche, neben der herzlichen Gastfreundschaft, die man uns entgegen bringt. Kulinarik, auf die ich noch separat eingehen möchte, rundet den Aufenthalt positiv ab.


Oben im Bild ein spitzes Detail im Balken über unserem Bett

Unten im Bild seitlich der Balken mit einer Illustration an der Wand.


2. Etappe: Dietfurt

...wir unternahmen kleine Ausflüge. Neben der gewünschten Erholung im Spa gehört das Herumflattern am Urlaubsort unbedingt dazu für unser Empfinden. Wir kennen bereits einige Ziele im Altmühltal, doch längst nicht alles, was diese herrliche Region vorweist. So entschieden wir uns für die östliche Richtung und entdecken den Ort Dietfurt, was sich offenkundig aus den Teilen „diet“ und „furt“ zusammensetzt.

Der Wortteil „diet“ rührt, wie ich recherchierte, vom althochdeutschen Wort diot für 'Volk' her, beziehungsweise wird auch auf 'Schar' verwiesen. Gleichzeitig deutet die Bezeichnung auf „deutsch" hin, es ist tatsächlich eine Wissenschaft, etymologisch auf die Grundbedeutung zu kommen. Furt weist auf eine flache Stelle im Fluss, an der das Durchqueren möglich war, ohne zu ertrinken. Ergo lässt sich Dietfurt als „Furt des Volkes“ ansehen, wo der Überquerer sicheren Fußes über den Fluss schreiten kann.


Interessant ist mit Sicherheit die Tatsache, dass der Ort erstmalig 1109 urkundlich erwähnt und 1416 dann zur Stadt erhoben worden war. Der Ort fiel mit dem Aussterben der Linie der Grögling-Hirschberger Grafen schließlich gegen 1305 an die Herrschaft der Wittelsbacher.


Eine Besonderheit fiel uns vor dem Rathaus auf. Hier steht der Chinesenbrunnen!


Zunächst suchten wir in Dietfurt das dortige Kloster auf. Zuvor galt es jedoch das Auto gebührlich zu parken, was im Zentrum schwierig war, so dass wir in den Seitenstraßen herumkurvten, bis sich uns eine Lücke für das Fahrzeug auftat.

Das Kloster ist im Rahmen der sogenannten Franziskaner-Observanten aufgeführt. Es wurde 1660 gegründet, nachdem der Dietfurter Gastwirt und Bürgermeister Johann Huebmer den Franziskanern einen Garten für den Klosterbau schenkte.

Uns war es ein interessanter Rundgang der schließlich in einem Café mündete. Der Göttergatte wollte verdientermaßen einen Zwetschgendatschi! Danach schlenderten wir weiter in Richtung Rathaus, bestaunten den dortigen Brunnen.


Der Chinesenbrunnen in Dietfurt wurde 1962 als frühes Werk des Künstlers Lothar Fischer aufgestellt, steht nebenbei zur Information. Der Brunnen ist ein Symbol für die einstmals spöttische Betitelung der Bewohner Dietfurts als „Chinesen“. Der Brunnen vor dem Rathaus speist sich aus dem Wasser der historischen Lenlachquelle, welche umbenannt nun Antoniusbrunnen heißt, wie ich lese, und eine starke Heilkraft für die Augen besitzen soll.


Den Ursprung des Spitznamens „Chinesen“ für die Dietfurter wird nach meiner Ansicht verschämt verschleiert, aber er ist nachweislich über hundert Jahre alt.

Hartnäckig wie ich nun einmal bin, erfuhr ich schließlich folgende Anekdote: etliche Generationen zurückgeblättert, muss der damalige Steuereintreiber wohl bemerkt haben, dass die Bewohner von Dietfurt sich hinter der Stadtmauer verschanzten, um sich vor den Steuerzahlungen zu drücken! So kam der Spott auf, sie würden sich wie die Chinesen verhalten, sich hinter ihrer dicken Mauer verstecken.

Seither blieben die Dietfurter entsprechend "die Chinesen", was bis heute festlich zelebriert wird.

3.Etappe: Plankstetten

Hier besuchten wir das berühmte Kloster. Das Benediktinerkloster wurde 1129 als sogenanntes bischöfliches Eigenkloster durch Graf Ernst II. von Grögling und seinen Brüdern Graf Hartwig II. von Grögling, Vogt des Hochstifts Eichstätt, und Bischof Gebhard II. von Eichstätt (Graf Gebhard I. von Grögling) gegründet.


Zufällig begegnen wir einem Ehepaar mit einem Eurasier. Sofort kommen wir ins Gespräch miteinander. Wir besaßen vor vielen Jahren einen Chow-Chow, an den wir heute noch oft liebevoll denken!

Eurasier und Chow-Chow sind miteinander verwandt, da beide in die Zucht der Eurasier einbezogen wurden und somit als enge Verwandte gelten.

Wir verabschiedeten uns von dem Ehepaar und dem Hund und besuchten den Klosterladen. Hier kaufte ich eine neue Zuckerdose. Eine ramponierte Dose daheim... weil der Deckel geklebt worden war, ärgerte mich schon länger in unserem Haushalt.


Wir liefen weiter, planten einen Kaffee zu trinken. Doch der ungastliche Wirt verweigerte sich uns den Sonnenschirm aufzuspannen. So konnte er uns gepflegt den Buckel herunterrutschen! Wir fuhren ab, tranken anderen Orts gemütlich unseren Capuccino.


Zurück zum Kloster...
Makaber ist, dass es hier in Plankstetten im 15. Jahrhundert zum Sittenverfall kam. Weswegen man 1458 die Lebensweise der Mönche durch die Grundsätze der "Kastler Reform" strenger an der Regula Benedicti ausrichtete.

- Im Hof von unserem Hotel -


4. Etappe: Emsing

Ein Ort mit weniger als 300 Einwohnern, was die Zählung 2020 angab. Allerdings wucherte über die vielen Jahrhunderte reichlich Geschichte!

Emsing ist als „-ing“-Ort typisch, was auf die bajuwarische Gründung hinweist. Die Entstehung war vermutlich im 6. Jahrhunderts und zeigte sich bereits christianisiert, als der angelsächsische Mönch Willibald im nahen Eichstätt 740 ein Missionskloster gründete.


Von 1158 bis 1169 kann Ortsadel nachgewiesen werden; zudem besaß das Eichstätter Domkapitel Güter in „Omegesingen“ (= Dorf des Amechis vermutlich). 

1239 besaß das Augustinerchorherrenstift Rebdorf den Besitz in Emsing. In der Auseinandersetzung um die Hirschberger Erbschaft nach dem Aussterben der Hirschberger 1305 mit dem letzten Eichstätter Schutzvogt Gebhard VII. gelangte das Dorf zum Hochstift Eichstätt. So sprachen wir uns: Klein aber Oho, mit Gekicher.

- oben: Lichtreflexe an der Zimmerdecke -

5. Etappe: Titting

Hier finden wir eine Brauerei! Vor kurzem fand ein Fest statt, was die verlassenen Bänke noch erzählen neben den Plakaten im Ort.


Die Brauerei weist eine umfangreiche Geschichte auf. Nachgelesen erfahre ich, dass die Brauerei um 1707 durch den Eichstätter Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen gegründet worden war. Als konnte man 2007 das 300-jährige Jubiläum feiern und wiederholt jährlich Feste.

Impressionen
Ausfahrt freihalten! verlangt das Schild in einer gebrochenen Schrift, wie es die »Wilhelm-Klingspor-Schrift« darstellt und nur noch selten zu sehen ist.
Eine Scheune verlockt malerisch inne zu halten, mit einer Szene mit einem zauberhaften Pferd und Fohlen, sowie eine Rose in der Dämmerung.
mmm

Titting und Emsing befinden sich im Anlautertal.

Der Bach/ Fluss Anlauter wurde 1304 als Laynlautter erstmals erwähnt. 1417 hieß der Bach Leinlauter, 1540 Lautra und 1568 Lain lautra. 1796 wurde es erstmals als Anlauter bezeichnet; 1832 hatte sich der Flussname zu Einlauter verändert. Das Grundwort lūtar kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie lauter, klar, rein. Das Bestimmungswort "lei(n)" ist vermutlich auf das mittelhochdeutsche Wort "lei" oder "leie" zurückzuführen, was Fels, Stein oder Schiefer heißen kann.


Ansonsten biete ich einen Link auf die Ausstellung der Bilderwelten des Fränkischen Museums in Bad Windsheim, mit digitalen Informationen dieser herrlichen Landschaft.

Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

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Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Skywatching, mit dem Samstagsplausch
geteilt mit Wordless Wednesday und auch mit Comedy-Plus

Kommentare

  1. I love your philosophy of taking breaks to get a change of scenery—it's so true how a short trip can make a big difference. That half-timbered building looks so charming and cozy. I can just picture your husband having to duck around the beams, that's a great little memory to have. Thanks for sharing this part of your trip, and I'm looking forward to hearing about the rest of it.

    www.melodyjacob.com

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