MosaicMonday No. 8

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Keine Sache ist endlich, sondern alle Dinge sind in einem 

Kreislauf verbunden, fliehen und folgen einander: den Tag 

verdrängt die Nacht und die Nacht der Tag, der Sommer 

geht in den Herbst über, dem Herbst folgt der Winter, der 

wiederum vom Frühling besiegt wird.

___ weiß uns Lucius Annaeus Seneca zu erklären

Im Kreislauf der Jahreszeiten neigt sich nun diese vorletzte Saison im Reigen dem Winter zu. Wir seien verwöhnte Geschöpfe, höhnt Hans Magnus Enzensberger in seinem Aufsatz über die Jahreszeiten, da wir im Luxus viererlei Lüfte riechen dürfen ... und ich fing diese beinahe blasphemisch-philosophische Anschauung auf.

Was zudem eine der Kunstfreundinnen als Thema für den Dezember auserkor und von mir nach längerem Suchen nach einer kreativen Lösung mit einem sogenannten Schriftteppich umgesetzt werden konnte.

Mein kleines Büchlein "Worte wie Feuer", Sätze und Gedanken von Vincent van Gogh verhalf mir zu Denkanstößen bei der positiven Gestaltung.

...freilich sogen wir auch die friedlich Atmosphäre gierig während der kleinen Spaziergänge auf. Gänge rund um den sogenannten Roten Turm an der Kahnfahrt, was ich so liebe. Erfrischend wirkt die kühle Novemberluft trotz des leicht morbiden Odor der Vergänglichkeit. Wir sind gut verpackt und lachend laufen wir durch das Laub, übermütig wie Kinder, die kein Morgen fürchten brauchen.

Der Rathausplatz rüstete derweil ungeniert auf, der Christkindlmarkt eröffnete nach der Coronazwangspause seine Pforten.

Zuhause hält dann Fridolin, das Zugluftrentier die Kälte ab, verhindert seelenlosen Frost, Unbarmherzigkeit durch die Ritze der Haustür mit Ungemütlichkeit eindringen zu lassen. Es ist heimelig eingestellt bei Kerzenlicht und einer heißen Tasse Tee den Alltag außer Acht lassen zu können.

- an der Kahnfahrt -

Zuvorderst quälte mich dieser Tage jedoch eine andere Frage: wie wird der Terminkalender in den kommenden drei Wochen aussehen? Durch meine Grippeerkrankung musste so manches zwangsläufig liegen bleiben, beziehungsweise konsequent abgesagt werden  ... wie mein Friseurtermin beispielsweise. Ohne meine Mütze ging ich übrigens nicht einmal mehr bis zur Mülltonne.

Ab und zu sitzt mir der Schalk im Nacken.

Aber Spaß lustvoll beiseite geschoben, ich fühlte mich wirklich nicht mehr wohl mit den unbändigen Zotteln auf meinem Kopf, die sich kaum noch mit Kamm und Bürste zurechtweisen lassen wollten.

- Luzie ist müde -

Mir schwant, dass der Advent demnächst nicht allein mit Weihnachtsgrüßen, mit Besuchen und Telefonaten ausgefüllt sein würde.

Ein privates Ereignis wirft nämlich zusätzlich seine Schatten voraus und es handelt sich weder um meinen Geburtstag, noch Weihnachten selbst, oder um das knisternde Jahresende zu Silvester. Es dreht sich, wie könnte es auch anders sein, um einen weiteren Arztbesuch für meinen liebsten Mann.

So kreierte ich bereits jetzt das Kunstwerk für die Kunstliebhaberin zu deren Motto im Dezember in Bild und Text fertig zum Versand. Was mir zugegebenermaßen nicht leicht gefallen war.

- Upcycling auch bei Bastelarbeit vor Weihnachten -

Gleichzeitig darf dieser herrliche Vers für das ZiB in dieser Woche stehen.

Nur wer ein Auge dafür hat, sieht etwas Schönes und Gutes

in jedem Wetter, er findet Schnee, brennende Sonne,

Sturm und ruhiges Wetter schön, hat alle Jahreszeiten gern

und ist im Grunde damit zufrieden, daß die Dinge

so sind wie sie sind.

___ Vincent van Gogh

Was lässt sich just über die vergangene Woche sagen?

Ja ... Hurra!

Inzwischen konnte ich meinen Friseur absolvieren, d.h. der Kopf wurde gebührend renoviert. Und es ist einfach richtig schön gewesen, neben einer gepflegten Frisur einen lustigen kleinen Schwatz halten zu dürfen.

Gut frisiert bin für den Geburtstag der Patentante gerüstet gewesen!

Über all den Ereignissen schwebt eine leichtlockere Wolke der Empathie. So hoffe ich jedenfalls und manch braver Zeitgenosse tut es vermutlich ebenso. Ein Vortrag in diesem Kontext ergab sich im Übrigen am letzten Sonntag geführt von Professor Dr. Andreas Zick:

Empathie - eine Frage der Mitte, jenseits der Extreme

Und dies geht nachhaltig durch meine Gedankenwelt.

Was läuft in Deinem Alltag empathisch? Frage ich im Rahmen meiner MENSCHENsKINDER.

Der Vortrag, der mich verführerisch spannend angelockt hatte und im Verlauf leider enttäuschte.

Statistiken sind stets relativ auslegbar, bieten als Accessoires eventuell Unterstützung bei Belegbarkeit zum Beitrag  ... aber wenn der ganze Vortrag aus überwiegend erzählten Tabellenzahlen besteht, sage ich: Setzen, Note sechs. Es tut mir ausgesprochen leid, da erwarte ich doch etwas anderes. Empathie wissenschaftlich darzustellen könnte so aufschlussreich wie interessant gestaltet sein.

Meine gegenseitige Empathie galt u.a. meiner Friseuse! Neben oberflächlichem Geplauder besteht bei uns das aufrichtig Interesse, dass wir uns über das gesundheitliche Befinden austauschen ... und wir meinen dies nicht nur als gesellschaftliche Floskeln.

Es war nur ein sonniges Lächeln.

Es war nur ein freundliches Wort.

Doch scheuchte es lastende Wolken

und schwere Gedanken fort.

Es war nur ein warmes Grüßen,

der tröstende Druck einer Hand.

Doch schien's wie die leuchtende Brücke,

die Himmel und Erde verband.

Ein Lächeln kann Schmerzen lindern.

Ein Wort kann von Sorgen befrei'n,

ein Händedruck Sünde verhindern

und Liebe und Glauben erneur'n.

Es kostet dich wenig, zu geben;

Wort, Lächeln und helfende Hand,

doch arm und kalt ist das Leben,

wenn keiner solch` Trösten empfand...

___ Monika Hunnius

1858 - 1934, lettisch-deutsche Schriftstellerin

Teppich am Zaun ... zu verschenken.

Gesehen und fotografisch festgehalten in der Peripherie der Kahnfahrt.

Ansonsten... 

Wir fuhren wieder über Land zu unserem bevorzugten Gasthaus ... nördlich von Augsburg in der Idylle gelegen, was wir so lange nicht mehr besucht und genossen hatten. Auch das zeigte sich uns als Highlight dieser vorweihnachtlichen Woche.

Warum ich es erwähne?

Nun, einmal im Monat kommt hier auf  meinem Blog traditionell der Blick auf den Teller mit saisonal kulinarischen Gepflogenheiten der hiesigen Küche.

Der Herbst, mit dem Übergang in den Winter ruft allemal nach deftigen Mahlzeiten. Durch die Grippeerkrankung wurde mir eindrucksvoll vor Augen geführt, wie wertvoll es doch ist vorgekocht zu haben. Der inhaltliche Spagat deutet nun auf was?

Tataaaaa... natürlich verweise ich auf Gulasch!

Jeder liebt dieses delikate Gericht, vielleicht abgesehen von Vegetariern, bei denen dann wohl eher eine fleischlose Variante auf den Tisch kommen mag.

Wie ist Gulasch entstanden?

Im Ungarischen heißt es gulyás, was ursprünglich von den Rinderhirten kam (zu gulya: Rinderherde). Früher hieß es gulyás hús (Fleisch) oder gulyás lé (Saft, Suppe), beides wurde verkürzt auf Gulasch.

Der Begriff wanderte später gegen 1850 über Österreich nach Deutschland. Alte Schreibweisen waren Goulasch, Gollasch oder ähnlich lautend.

Neben dem deftigen Jägergulasch mit Pilzen lieben wir das sogenannte Szegediner Gulasch, was mit Sauerrahm angereichert und zusätzlich mit Sauerkraut gegart wird. Es ist weniger scharf aber genauso reichlich mit Rosenpaprika gewürzt.

Diese spezielle Abwandlung vom Gulasch soll übrigens das Restaurant „Zur Spieluhr“ als „Székely-Gulasch“ für den Budapester Bibliothekar Székely gekocht haben. Auch der Schriftsteller József Székely (1825–1895) sowie der Maler Bertalan Székely (1835–1910) könnten es erfunden haben ... man ist sich nicht einig darüber.

◇

Mein kleiner Spaziergang, von dem die Bilder stammen, folgt hier im Anschluss.

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Habt einen feinen  1. Advent,

und bleibt bitte alle gesund & munter!

Heidrun

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♡

Fridolin!