Ab ins Beet

...Pflanzen im Juni, die gehegt, gepflegt  - als Futter für die Bienen oder etwa für die Schnecken wachsen?

Gedankengewächse in meinem Kopf!


▪︎ Kann unbeauftragte unbezahlte Werbung enthalten.



Mir hat es immer am Menschen gefallen, dass er, 
der Louvres, ewige Pyramiden, und Peterskirchen selbst verfertigt, 
mit Entzücken eine Bienen-Zelle oder ein Schneckenhaus 
betrachten kann.

___ Georg Christoph Lichtenberg 




Der Garten, Quelle der Ruhe und Inspiration ... und mit reichlich Arbeit verbunden!

Und die wunderbaren Schnecken sehe ich zugegebenermaßen doch
lieber auf dem Gehweg als Beute für die Igel, denn in den Beeten.

Basta!






1.  Eine Theater 
2. Kamishibai 
3. Meine Wochenchronik


1. Ein Theater

Der Garten sollte heute eigentlich im Mittelpunkt des Posts stehen. So plante ich es zumindest für die zweite Juniwoche. Eine Drama in mehreren Aufzügen tat sich auf: die Schnecken erobern die Bienenwiese und neben der Terrasse sind deutliche Spuren an den frisch gesetzten Duftlilien erkennbar.

Wir haben die Ameisen im Verdacht.

Ein Theater im Grünen, so dass ich lieber auf meine Kartenkunst schwenke. Das Einsammeln der Kriechtiere erledigt derweil der Göttergatte!
Die Ameisen 🐜 bekommen Backpulver...
___ ____ ___

Eine andere Szene: zuletzt postete ich über meine/ unsere Spiele, die ich als Kind und nun als Erwachsene spiele. Darüber hinaus ist es tatsächlich die Kunst, die mich oft beschäftigt: das Spiel mit unterschiedlichen Techniken, mit Formen der Gestaltung, die Farben und Nuancen, wovon in unregelmäßigen Abständen gepostet wird.

Jeden Monat fordert ein neues Thema intensive Hingabe, bietet Kurzweil. Aktuell im Juni heißt es zu einem Haiku von dem berühmten Kobayashi Issa eine Postkarte künstlerisch zu kreieren:

Verliebte Katzen mit überlegenen Mienen
nach Hause gehen.

Kobayashi Issa (1763-1828) 小林 一茶 war nicht nur einer der bekanntesten Haiku-Dichter sondern auch buddhistischer Laienpriester des Jōdo Shinshū.

Er schrieb unter dem Kurz-Pseudonym „Issa“, was übersetzt „ein Tee“ oder „ein Schluck Tee“ bedeutet. Sein Name versteht sich als Ausdruck von Einfachheit und Bescheidenheit. Und ich lese genüsslich immer wieder seine Ergüsse in rhythmischer Versform.


Zunächst innerlich jubelnd über die mir nahe stehende Losung, da Luzie, die verschiedenen Nachbarskater ... wie der verschmuste Dauergast Hop Sing, eine dickliche schwarz-weiße Katze ohne Namen oder Legolario (kurz Lego) von gegenüber vermeintlich Stoff zur Umsetzung bieten können ... doch es lief merkwürdigerweise nicht zu meiner Zufriedenheit!

Meine Ausarbeitungen stockten, gestalteten sich ungewöhnlich sperrig, so dass ich die Chose zunächst beiseite schob.

Vor den Feiertagen streckte mir zu allem Überdruss der Postbote grinsend eine Karte zu dem besagten Motto entgegen, eine befreundete Teilnehmerin aus der Schweiz war unheimlich flink gewesen  - zu flink, wie sich herausstellte: das Fehlerteufelchen hatte besessen mit Tücke dazwischen gegrätscht, sodass der Satz dann misslungen auf deren Karte zu lesen stand:

Verliebte Katzen mit überheblichen Mienen
nach Hause gehen.

Was die Kunstfreundin mir in ihrem Anschreiben erklärt hatte und mich erstens zum Lachen brachte und zweitens spontan inspirierte - kaum zu glauben, gelt ... aber wahr.

Vor meinem geistigen Auge spielte sich infolge eine Szene ab!

Wie mögen die Katzen sich überheblicher Weise bewegen?

Und plötzlich dachte ich an das japanische Theater: Kamishibai.

Das gefiel mir, einen Aufzug mit zwei verliebten Katzen auf meine Karten zu werfen, in unterschiedlichen nächtlichen Begegnungen.

Juchhu!



Im Übrigen lachte ich keineswegs aus Häme über den Fauxpas der Freundin,
denn nur zu gut weiß ich, das hätte mir gleichermaßen passieren können.





Falter und Schnecke

Falter haben keine Tugend –
geb' ich zu;
sie genießen ihre Jugend
ganz schmafu!
Rauben allen Blumenseelchen
Glück und Ruh,
halten selbst in Lilienkelchen
Rendezvous.

Aber denkt, ein Falterleben,
liebe Leut',
ist ja nur ein kurzes Schweben
überm Heut'.
darum lasst sie doch genießen,
wie sie's freut,
alles was in Wald und Wiesen
schnell sich beut.

Freilich, besser hat's die Schnecke,
der ›nach Brehm‹
auch der Aufenthalt im Drecke
angenehm;
sie genießt das Leben gründlich
und bequem,
tugendhaft sowohl als sündlich –
je nachdem.

Doch erregt ihr wüstes Schleimen
nie Skandal,
denn sie tut es im Geheimen allemal;
nur der Falterflug, der kecke,
macht ihr Qual, weil er ›offen buhlt‹

… Die Schnecke hat Moral!

___ A. de Nora

1864 - 1936, Pseudonym für Anton Alfred Noder,
deutscher Arzt und Dichter


Und hier eine Schönheit abseits der Beete!


Jungfer im Grünen

Ja, dieses Blümchen heißt tatsächlich so. Sie vermehrt sich selbst und taucht jedes Jahr aufs Neue an der Kellertreppe, seitlich am Haus auf ... zu meiner großen Freude.

Geteilt mit der  Gartenwonne


Als Knospe, oben ☝️ im Bild gezeigt und blühend unten.




2. Kamishibai

Das japanische Papiertheater ist mir seit längerem geläufig, eine Bekannte, genaugenommen eine Kollegin der VHS Augsburg führt oft kleine selbst verfasste Stücke im eigens gebauten Kamishibai auf  - was eine besondere, exotische Stimmung schafft.
_______

Mir ist bekannt, dass der Ursprung des Kamishibai bei den buddhistischen Wandermönchen des 10. Jahrhunderts zu finden ist. Die Mönche nutzten diese Methode des bildgestützten Erzählens mit Bilderrollen (emaki), um derartig die buddhistische Lehren ihren Schülern zu vermitteln.

Kamishibai (紙芝居 = Papiertheater) ist das japanisches Papiertheater beziehungsweise auch als „Märchenbilderschaukasten auf der Straße“ geläufig.

Die heute bekannte Form des Kamishibai entwickelte sich zu einer Populärkultur der japanischen Vorkriegszeit. Die Vorführer des Kamishibai lenken ihre Gestalten mit kurzen Texten zu wechselnden Bildern, die in einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. Die Texte und Bilder werden eigens für diese Erzählform erarbeitet.

Erblüht ist diese Form des öffentlichen Theaters zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Süßigkeitenverkäufer fuhren mit Fahrrädern durch die Ortschaften. Auf dem Gepäckträgern waren Holzrahmen befestigt, in denen die Geschichtentafeln eingelegt wurden, um ihre Geschichten vorzutragen. Kamishibai ist also auch ein Bühnenmodell aus Holz für das angeleitete gesellige Erzählen, in dem eine kindorientierte Geschichte in szenischer Abfolge von Bildern präsentiert wird. Die Vorstellungen waren jeweils kostenlos, den Unterhalt verdiente sich der Erzähler mit dem Verkauf von Süßigkeiten.

Noch bis nach dem Pazifikkrieg, d. h. bis 1953, als erstmals Fernsehen ausgestrahlt wurde, gab es etwa 10.000 Kamishibai-Erzähler und täglich fünf Millionen Zuschauer in Japan. In Tokio gab es gegen Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre über zwanzig Unternehmen, die Kamishibai-Bilder produzierten.

Beispielsweise arbeiteten Sanpei Shirato und Shigeru Mizuki in solchen Unternehmen; beide wurden später bekannte Comiczeichner. Mizukis bekanntestes Werk, Ge Ge Ge no Kitarō, basiert auf einem Kamishibai-Stück, das in den 1930er Jahren populär war.

Quelle Wikipedia

■  ■  

Geteilt mit MosaicMonday

- MosaicMonday a meme where we get together to share our photo mosaics -
and for the

** D N D **

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Konnichiwa! Heute gibt's ein Märchen aus Japan.

  • Yukiko = Kind des Glücks und
  • Kimaro = kleine Blume (beide japanische Namen)
...sind die Darsteller in meiner kleinen Geschichte, die es nirgends zu
lesen gibt, die von mir frei erfunden ist.

Kamishibai ist meine persönliche Antwort zum Thema aktuell im Juni, zum oben erwähnten Haiku von Kobayashi Issa. Meine Szenen in vier Aufzügen, d.h. auf den 4 gestalteten Karten erzählen die Begegnung zwischen zwei verliebten Katzen.  
Konnichiwa! Heute gibt's ein Märchen aus Japan. Die beiden Darsteller bewegen sich beispielsweise auf der Bühne zwischen dunkelblauen Blüten, die die Nacht symbolisieren sollen. Sie umschmeicheln einander und hoffen in den einzelnen Szenen auf die Liebe, die ihnen gewährt wird, ein Happy End also, das sich in den überlegenen Mienen widerspiegelt. 

Die gegenseitigen Eroberungen waren geglückt!




3. Meine Wochenchronik

Natürlich dürfen die Pfingstfeiertage nicht unerwähnt bleiben, die wir teils
unterwegs teilweise zu Hause und im Garten verbrachten, die Lampions - wie oben
zu sehen, kamen zum Einsatz.

Nach den Feiertagen - vorher war kein Termin mehr zu bekommen - schuf die Friseuse meinen Kopf neu. Das kam mir gelegen! Kein Stress für das Friseurgeschäft und für mich gleichermaßen. Dafür passte die frische Frisur zu unserem Treffen mit den Schafkopffreunden: zu neunt trafen wir uns freudig zum griechischen Essen.


Habt es fein & ein schönes Wochenende

Heidrun




Kommentare

  1. Ein schönes Wochenende auch dir. Was für eine gute Idee, sich "Einen Schluck Tee" zu nennen. Wie wohltuend dieser Mensch auf andere sein musste. Nomen est Omen. Regula

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    1. Wir haben ja auch unsere Besonderheiten bei den Namen: Müller, wenn das der Beruf war oder nach den Örtlichkeiten: da Vinci.
      Liebe Grüße zurück

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  2. Hello Heidrun! Es hat mich gefreut dein Kommentar auf meinem Blog zu sehen. Du hast viele schöne Fotos hier, und ich hoffe mal wieder zu kommen. Dir eine gute neue Woche, LG, Valerie

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    1. Danke für den netten Kommentar. Ich bewundere Deine guten Sprachkenntnisse. Ich wünschte, ich könnte so gut Englisch.
      Liebe Grüße zurück

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  3. heute.. besser gesagt gestern war ja der Tag des Gartens..
    schade dass du auch so eine Schneckenplage hast
    da es hier kaum regnet gibt es auch keine Schnecken
    und die Weinbergschnecken unten auf dem Blid machen keinen Schaden
    sie sollen sogar andere Schneckeneier (von Nacktschnecken ) vertilgen
    wie übrigens der Tigerschnegel
    auch die Gehäuseschnecken sind wohl eher harmlos ;)
    Haikus sind irgendwie nicht mein Ding..
    mit diesen "halbfertigen Sätzen" kann ich nichts anfangen ;)

    du hast dann ja einen Zugang gefunden um deine Karten zu gestalten

    sehr schön blüht deine Clematis
    ich hoffe meine die gerade mächtig wächst hat nächstes Jahr auch viele Blüten
    dieses Jahr hatte sie nur zwei
    zu den Problemen beim Bloggen.. es liegt meist am Browser ..die spielen laufen neue Versionen auf und dabei verändern sich Einstellungen und es ist nicht mehr mit allem kompartibel
    ich hatte das auch schon.. als es dann wieder zufriedenstellend lief (ich spiele mit den FF )habe ich die Finger von Aktualisierungen gelassen
    das Fensterchen mit.. es gibt eine neue Version.. klicke ich immer schnell wieder weg
    seit dem habe ich keine Probleme mehr ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Jedes Tier, jede Pflanze hat prinzipiell seinen Platz im Gefüge der Natur. Und die Schnecken 🐌 gehören auch dazu... ganz klar. Deswegen sammeln wir auch und legen sie außerhalb der Bienenwiese ab.

      Die Browser? Keine Ahnung, was da zu tun wäre.

      Liebe Grüße zurück

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  4. Heidrun - do you see hedgehogs in your garden? I would be thrilled if that was the case! I like snails as long as they don't eat my plants! Actually, in Montana it is too dry for snails. When I lived in Ohio, the slugs ate my hostas like they were candy! I love the pictures of the clematis and the maiden in the countryside. Thanks for linking to Mosaic Monday!

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    1. Yes, we had some hedgehogs here in the garden. We love them too and feed them. The last hedgehog ...we called him Freddy...

      Thank you for stopping by.

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  5. ...I love your clematis! Enjoy your week.

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  6. Beautiful photos, Heidrun. I especially love the clematis.

    Happy Monday!

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  7. liebe Heidrun, du siehst mich mächtig schmunzeln ob dienes Gedichtes der Schnecke die/dr/das arme recke
    von vielen gefürchtet
    kommt sie schleimend wohlmeinend
    des nachts und frißt
    alles was sich fressen lasst,
    > frei nach angel...>:-))
    herzlichst....zum Tage....

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  8. The flowers are lovely, such big pretty blooms. And I'm reading a book set in the early 1950s and it's interesting but things sure seemed different them and I was a small girl. I love reading what you share.

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  9. Hello Heidrun, What a lovely post. The snail poem is cute, I never see the snails here. We do have some stray cats. Your flowers are lovely. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, enjoy your day and the new week ahead.

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  10. My friend. Google will not translate. But I think you mean gardens are hard work. yes indeed. I just spent half a day cutting the lawn and power washing the stones. More tomorrow too!

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  11. Particularly luv those haiku art cards.
    Have a good week.
    I am at 16 on the linky today

    Much❤love

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  12. Lovely sights of the season. :)

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  13. Hi Heidrun! Firstly, thanks for mentioning the baking soda solution for ants, I looked that up after you mentioned it and I will be using it! Your flowers are beautiful. I agree that the garden is like theater...we should be watching and enjoying all summer long! ☺

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  14. Die Probleme beim Kommentieren haben ja nichts mit den Blogs als solches zu tun. Es ist eine Softwareentwicklung, die vermutlich der Sicherheit dienen soll.

    Liebe Grüße zurück

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  15. Yes, baking soda against the ants is an old recipe of my grandmother. Ants in the wood are necessary but not nearby our terrace. Isn't?

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