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- abendliche Stimmung in Gunzenhausen -
Ein erster 10-minütiger Rundgang nach der Ankunft führte nach einer Ruhepause in die Altstadt, gleich um die Ecke von unserem Hotel gelegen. Kälte trieb uns zurück ins Haus. Bei Ankunft erfolgte natürlich das Auspacken der Koffer, die Erkundung der Bereiche unserer Herberge und ein opulentes Abendessen - mit extra alkoholfreien Cocktails -, was wir sehr genossen. Die Stimmung in der Altstadt versuchte mein Mann hier übrigens mit seinem Handy einzufangen.
Was sagt ihr dazu?
...wollte kurz umrissen sein, was wir vor Antritt der Urlaubstage absolvierten. Details, um den Ort zu verstehen und natürlich auch der nahe gelegenen Altmühlsee sollte dazugehören, informiert zu sein.
Nach einer erholsamen Nacht, einem fulminanten Frühstück - mit einer verbalen Exkursion in die fränkische Dialektik - erkunden wir gemeinsam weiter mit dem Auto das Städtchen und den besagten Altmühlsee, worüber weiter unten gesprochen wird.
Tatsächlich lag hier vormals ebenso ein Römerkastell, wie in etlichen anderen Gegenden in Bayern. Im geschaffenen EU-Förderprogramm Living Danube Limes soll unter anderem die römische Geschichte entlang der unterschiedlichen Anrainerstaaten des römischen Grenzgebietes bis zum Schwarzen Meer durch wissenschaftlich fundierte Projekte in Erinnerung gesetzt werden. Spannend! Was ich persönlich versuche zu verfolgen und erfuhr: nach einer Studie hat, ließe sich ein „psychologischer Langzeiteffekt des römischen Erbes in Deutschland“ ableiten.
Die Geschichte eines Ortes nachlesen ist eine Angelegenheit, doch erfreulich ist mit Sicherheit auch inmitten der lebendigen Realität das Hier und Jetzt selbst zu erleben. Das passiert durch zufällige Kontakte und freut uns außerordentlich.
Wundervolle Fachwerkhäuser können wir Stück für Stück bei unserer Stadtbesichtigung tags darauf entdecken, die zumeist aus dem 16.Jhd. stammen. Ich bin offen gestanden begeistert von dieser Bauweise.
Im touristischen Führer wird das Hospet hervorgehoben, ein herausragendes Fachwerkgebäude, welches lange Zeit als Scheune benutzt worden war. Anfangs des 19. Jahrhunderts gestaltete man es dann zu einem Wohnhaus um. Übrigens ist die Bezeichnung Hospet dem lateinischen Wort für Herberge entlehnt. Könnte dieses Bauwerk sprechen, was würde alles erzählt werden!?
Die Sonne schien trügerisch, in Wirklichkeit zeigte das Thermometer -12⁰ Celsius an. Es war zapfig kalt! Doch der Göttergatte und ich waren mit dicken Mänteln, Mützen, Schals und Handschuhen gewappnet. Froh war ich allerdings, dass ich noch zusätzlich die Kapuze über den Kopf ziehen konnte. Die Kälte hielt tagelang an, bis ein Wetterumschwung schließlich doch noch wärmere Temperaturen für unseren Abstecher ins Altmühltal vergönnte.
Die evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Mariä Virginis befindet sich im mittelfränkischen Landkreis auf dem Areal des ehemaligen Römerkastells.
Eine bewegte Geschichte tat sich uns auf, bei der Besichtigung und meiner nachträglichen Recherche. Außerdem wusste eine Bedienung aus dem Hotel interessante Details zu berichten, die sie mit Stolz weitergab.
Etwa von 150 bis 240 nach Christus stand auf dem Kirchenplatz ein römisches Kastell. An der Kirche befindet sich eine entsprechende Tafel, die Auskunft erteilt. Das Kastell diente damals zur Sicherung des Limes und gleichzeitig für die Furt der Altmühl. Im Jahr 233 zerstörten die Alemannen das Kastell.
An gleicher Stelle wurde vor 754 ein Kloster gegründet. Es war Eigentum Ludwigs des Frommen und wurde anschließend an die Benediktiner übereignet. Historisch verbürgt ist für die Zeit zwischen 1183 und 1195 die Weihe einer größeren Kirche durch den Bischof Otto von Eichstätt. Aus dieser Zeit stammen noch die drei unteren Geschosse des Kirchturms.
Ein Kaffee zum Aufwärmen? Ja, das brauchten wir dringend.
Und den Spruch an der Wand nahm ich mit:
Genieße den Augenblick,
denn der Augenblick ist Dein Leben!
Zurück zu unserer Erkundung!
Von außen ist das romanische Fenster der alten Sakristei im ersten Geschoss erkennbar. Der Christuskopf am ersten Pfeiler im Kirchenschiff stammt vermutlich ebenso aus dieser Zeit. Dieser Sakralbau war die Pfarrkirche einer kleinen Kirchengemeinde von ca. 300 Mitgliedern. Nachdem die Kirche zu klein geworden war (Gunzenhausen hatte die Stadtrechte erhalten, die Zahl der Einwohner stieg stetig), begann man im 15. Jahrhundert mit dem Bau einer neuen Kirche. Der Chor wurde durch Endres I. Embhardt von Kempten (nach anderen Quellen von Andreas von Kemnaten) von 1448 bis 1461 errichtet. Das Langhaus war 1496 fertiggestellt. Zur gleichen Zeit wurde der Turm aufgestockt. Um 1569 wurden die Emporen eingebaut.
1528 wurde die Reformation in Gunzenhausen eingeführt. 1706 und 1707 errichtete man an der Westfront eine Giebelwand und das Kircheninnere wurde barock gestaltet. In den zwei Grüften der Kirche bestattete man Adlige, bis dies Markgraf Karl Alexander untersagte. 1850 wurde die ursprünglich barock ausgestattete Kirche neugotisch umgestaltet. 1911 bekam die Kirche Anschluss an das Stromnetz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche mehrfach renoviert.
Den Menschen in Mittelalter halfen oft sogenannte Seelweiber, wie unten auf der Tafel vermerkt.
Die allermeisten Bürger besaßen nicht genügend Geld, um sich im Spital behandeln zu lassen. Daher blieb lediglich das Seelhaus als Möglichkeit für eine Rettung bei Krankheit. Die Seelhäuser boten Unterkünfte für alte, kranke, verarmte und auch alleinstehende Menschen der Stadt beziehungsweise dem Umland an.
Wir sehen das Schild vom Seelhaus, welches auf dem Areal des heutigen Anwesens Kirchenstraße 8 steht. Die erste schriftliche Nachricht darüber stammt aus dem Jahr 1508 ist zu erfahren.
Der Ort Gunzenhausen stellt sich in diesem Zusammenhang in römischer Zeit als der nördlichste Punkt des raetischen Limes dar.
Eine Urkunde, lesen wir, welche aus dem Jahr 823 stammt, liefert den ersten verlässlichen Hinweis auf Gunzenhausen: Kaiser Ludwig der Fromme übereignete darin das Kloster Gunzinhusir dem Reichskloster Ellwangen.
Im Mittelalter belehnten die Ellwanger Äbte zunächst die beiden Adelsfamilien der Truhendinger und auch die der Oettinger mit Gunzenhausen, bis die Herrschaft 1349 an Burkhard von Seckendorff überging. 1368 erwarb Burggraf Friedrich von Nürnberg die Stadt, die dadurch in den Besitz der Hohenzollern wechselte.
Quelle: Wikipedia und Unterlagen aus dem Touristikbüro
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Ach wie scheeeee sag ich da liebe Heidrun, Du warst in unserem Naherholungsgebiet im schönen Altmühltal. Hach da krieg ich gleich Heimweh. So schön da, ich liebe die Seen dort und auch das Essen. Erst letzte Woche war ich in Zirndorf und von dort musste unbedingt Steinofenbrot mit Gewürz mit nach Hause :-))) Ohne Brot geht die Kerstin niemals von Franken nach Hessen !! Ich bin echt gerne mit Dir spaziert und freue mich über all die Informationen die Du für uns zusammengetragen hast.
AntwortenLöschenLiebe Wochenendgrüße
Kerstin und Helga
Enjoyed the cyber tour of a beautiful area. I liked seeing the birds nest. What a hoot!
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