▪︎ Kann eventuell unbeauftragte, unbezahlte Werbung enthalten.
Geschichte ist nicht Geschichte, wenn man nicht bei ihrer Lektüre
bald entzückt, bald empört, bald betrübt, bald getröstet ist.
___ gibt uns Ernest Renan zu bedenken
No. II. Urlaub am Chiemsee...
...meine nächste Urlaubsepisode führt euch heute nach Seeon. Hier galt es das Kloster zu erkunden mitsamt der idyllischen Umgebung. Tief verwurzelt ist jedoch die Geschichte mit dem dort befindlichen Kloster, von dem heute überwiegend die Rede sein soll, neben weiteren Exkursionsfunden.
♡ ♡ ♡
mm
- eines unserer Desserts -
Das Licht geizt inzwischen mit seiner Gunst, wir atmen den Übergang der im Laufe der Jahreszeiten unabänderlich bevorsteht. Durch den Garten spazierend beobachten wir im kurzen Innehalten das herbstliche Leuchten der bunten Blätter. Der Göttergatte und ich suchen die letzten Sonnenstrahlen, sprechen von unseren Tagen am Chiemsee. Und ich berichte hier darüber.
Unser Urlaub am Chiemsee...
...und auch hier in Seeon fanden sich weitere Figuren von Heinrich Kirchner, die in Pavolding und rund um den Chiemsee reichlich zu sehen sind. Eine Kirchner-Galerie befindet sich übrigens in Seebruck.
Bekannt wurde der Künstler durch seine in der Form stark vereinfachten Plastiken aus Bronze. Während der Zeit des Nationalsozialismus hatte er anfangs Erfolge. So bekam er den Auftrag, den über 3,5 m großen Adler für den neuen Frankfurter Flughafen zu gießen, eine große Ehre und Aufgabe zunächst für einen jungen Künstler. Er schloss sich dennoch nie der nationalsozialistischen Bewegung an und wurde nie Parteimitglied, lese ich in seiner Biografie.
Bekannt machten ihn seine Werke aus der Nachkriegszeit, da er sich als christlicher Künstler einen Namen machte. Die Stadt Erlangen richtete zu Ehren Kirchners unter dem Oberbürgermeister D. Hahlweg einen Skulpturenpfad im Burgberggarten ein. Dieser wurde von Kirchner selbst mitgestaltet und zu seinem 80. Geburtstag 1982 eingeweiht. Auch die Gemeinde Seeon-Seebruck hat, hier unter dem Bürgermeister Glück, kaufte man mehrere Großplastiken an und richtete schließlich in Seebruck die besagte Galerie ein.
Heinrich Kirchner war Mitglied im Deutschen Künstlerbund und ab 1956 auch
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
Wandel
Jetzt enden früh des Tages lichte Stunden,
da nun der Sonnenbogen tiefer sinkt;
auch haben Kraniche sich eingefunden
zum Zug nach Süden, wo die Wärme winkt.
Wir bleiben hier, obwohl oft Nebel wallen,
genießen froh des Laubes Farbenspiel,
auch Indian-Summer-Träume uns gefallen,
bevor Spätsommer ändert ’s Domizil.
Der Himmel klar, und Herbstes Farbenpracht
wird täglich uns zur schönen Augenweide,
bis Wirbelwinde zeigen ihre Macht,
den Bäumen rauben goldnes Blattgeschmeide.
Im Spätherbst, nassbefrackt in der Allee
die Bäume kahl, in Nebel eingehüllt.
Doch bald im weichen Pelz, dem ersten Schnee,
ihr weißes Wintermärchen sich erfüllt.
© Text: Ingrid H. Drewing
Danke, liebe Lyrikfreundin!
◇
Mmmh... der Sommer ist eindeutig in den Herbst geglitten. Mit der Eiszeit, das heißt nicht den kühlen Köstlichkeiten Aufmerksamkeit zu schenken, sondern es ist der Fokus auf die prähistorische Vergangenheit. Wir fuhren nach Seeon, was in nächster Nähe von Seebruck liegt. Ziel war das dortige Kloster, doch zunächst plagte einmal wieder die Parkplatzsuche. Weitab konnten wir schließlich parken...
Auf dem Weg von einer Seitenstraße zum Kloster laufen wir an der St. Walburgiskirche vorbei. Diese ist der hl. Äbtissin Walburga von Eichstätt geweiht und diente ursprünglich dem hier vom 11. bis 13. Jh. angesiedelten Benediktinerkonvent. Später wurde sie zur Spitalkirche erklärt und ab 1481 war sie dann die Pfarrkirche für das Kloster.
Nach der Säkularisation ging die Kirche in den Besitz der neuen Eigentümer über und diente dadurch der russischen Adelsfamilie von Leuchtenberg als Begräbnisstätte mit dem charakteristischen russisch-orthodoxen Ritus. Die an der Friedhofsmauer angebrachte Grabplatte mit der Aufschrift "Anastasia" weist auf die beigesetzte Urne der sehr umstrittenen, angeblichen Tochter des letzten Zaren hin.
Am See um das Kloster sind vereinzelt Schwäne zu entdecken...
...für die Vogelkundler gibt es jedoch weit mehr an gefiederten Freunden zu entdecken.
Rund um Seeon locken sieben Seen, die von den letzten Eiszeiten geprägt worden waren: da ist der Griessee zu nennen, als nächstes der Brunnensee, dann die drei verbundenen Seen: Seeleitensee, Mittersee und Jägersee sowie der Klostersee und zuletzt der Bansee.
Hier sind jeweils wunderschöne rare Naturschutzgebiete, die als Rückzugsorte für viele vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten gehegt werden. Diese Areale verfügen über eine unnachahmliche Flora und Fauna. Zahlreiche Vogelarten, Insekten, Falter und Libellen können Naturbeobachter hier erfreulicher Weise noch vorfinden. Kleine Erfolge der Renaturierung!
...denn teilweise sind diese Naturschutzgebiete umzäunt, um absoluten Schutz vor unvorsichtige Touristen zu gewährleisten!
Das finde ich gut.
Die Menschenskinder fragen:
Was denkst Du über den Naturschutz?
...wird genug getan!?
Umringt von sieben Seen, genaugenommen sind es sogar vierzehn Seen, die das Naturschutzgebiet Seeoner Seenplatte bilden - Reste eiszeitlicher Gewässer nördlich des Chiemsees.
Landschaft und Geschichte, Kunst und Glaube bedingen und befruchten sich hier gegenseitig. Das wird rings um den Chiemsee sichtbar.
Von je her waren Uferregion, Inseln und Berge Orte für Menschen, die von der übrigen Welt Abstand suchten. Was sich in der Mentalität niederschlägt.
Urkundlich erscheint Seeon erstmalig im Jahr 924 als die edle Frau Rihni hier Kapelle, Haus und Gutshof an den Erzbischof Odalbert von Salzburg vertauschte.
Im Jahr 994 gründete Pfalzgraf Aribo, ein Freund des Hl. Bischof Wolfgang von Regensburg das Benediktinerkloster Seeon auf einer Insel im gleichnamigen See. Dessen Name taucht immer wieder auf!
Bis zur Säkularisation 1803 war das Kloster Seeon bekannt als ein Ort der Gelehrsamkeit mit einer bedeutenden Schreibschule, in der nicht nur Handschriften für den eigenen Bedarf, sondern auch für andere Klöster und Kirchen angefertigt wurden. Bedeutendster Auftragsgeber war Kaiser Heinrich II., der einen Teil der Bücher dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg schenkte.
Musik spielte im Kloster Seeon stets eine bedeutende Rolle. So arbeitete unter anderem auch Wolfgang Amadeus Mozart als Gast im Kloster und komponierte hier als Fünfzehnjähriger sogar für das Benedictusfest das Offertorium "Scande coeli limina" und später sein berühmtes "Internatos molierum".
...wir steigen die Stufen hinauf zur Kirche und betreten den Innenraum.
Andacht und Stille!
Danach führt uns der Weg durch eine seitliche Tür mit einem Gang zum inneren Teil der Klosteranlage. Hier entdecken wir weitere Hinweise zu den Gründern des Klosters und bewundern die teilweise restaurierte Deckenmalereien.
...manches Gemäuer litt unter der Feuchtigkeit!
Mit anderen Worten, hier gibt Handlungsbedarf...
Nach der Säkularisation erlebte das Kloster heftige Wechselfälle des Gebrauchs. Beispielsweise diente das Kloster dem europäischem Hochadel, Herzogsfamilien und Geschäftsleuten als Unterkunft, wurde gar als Heilbad, Erholungsheim und Kaserne genutzt.
Ich lese nach, dass seit 1993 das ehemalige Kloster nach einer Renovierung seiner neuen Bestimmung als Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern überführt wurde. Es finden Seminare und Tagungen statt, die der Bezirk Oberbayern auch jedes Jahr mit einer Reihe kultureller Veranstaltungen ergänzt. Was mir unbekannt war!
So lerne ich stets selbst hinzu.
In Planung bis 2027: Dauerausstellung zu Geschichte und Zukunft von
Kloster Seeon im Hauptgebäude. Sicher ist dann bis dahin auch die dortige
Gaststätte renoviert. Denn wir standen vor verschlossener Türe mit dem
Hinweis auf den Umbau.
Nach der Begehung der Kirch, respektive des Klosters wandern wir um das Anwesen auf der Halbinsel herum und freuen uns über die Aussicht, wie auch über das sonnige Oktoberwetter.
Einzelne Gäste vom Klosterhotel verweilen in dieser Idylle!
...nach den üppigen Verwöhnmenüs im Hotel pflegten wir regelmäßig - nachher - kleine Spaziergänge im Ort Seebruck zu unternehmen. Der Weg führte uns abwechselnd in Richtung Marina, wo wir die Bergung der Segelschiffe beiwohnen konnten. Oder wir liefen in Richtung Malerwinkel, einem einstmals berühmten Hotel und Restaurant. Hier entdeckten wir den Römischen Radlzähler! Am Ortseingang Seebruck von Gstadt kommend begrüßt der neu errichtete 'Radlzählrömer' alle Radfahrer im Römerort Bedaium.
Diese Römerfigur befindet sich in Seebruck direkt am Chiemseerundweg,
der einstigen Römerstraße, due vor der Aussgrabungsstätte einer römischen Fußbodenheizung steht. Am Display in seiner Standarte erkennen wir die Anzahl der Radfahrer, die den Römer heute und insgesamt im Laufe des Jahres passiert haben. Amüsiert blieben wir bei diesem Römer und sahen, dass zwei Radfahrer, die nebeneinander fuhren, nicht erfasst werden konnten!
Designed hat den Zählrömer übrigens der Schlossermeister Robert Mayer in Zusammenarbeit
mit dem Römermuseum, was ich später nachgelesen habe.
Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.
Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!
Keine Ahnung, wer die Person sein soll, dessen Konterfei gezeigt wird!
Habt eine angenehme Woche, wünscht euch
Heidrun
♡
So beautiful
AntwortenLöschenLiebe Heidrun, das ist ja wieder ein wunderbarer Spaziergang durch deine Seiten auf der ich dich gerne begleite. Fruchtbar nun das Wissen um wunderbare Orte die ich bisher nur vom Hörensagen kannte. am besten gefiel mir der Gang durch Kloster und Kirchen durch deine gezeigten Bilder und viele Gedanken bewegen mich dabei...wie schön, dass so vieles Schöne für die Nachwelt aufgehoben und erhalten wurde wo wir doch jetzt in einem Zeitalter leben und uns bewegen wo die allgemeine Meinung sich immer wieder kund tut - alles wegzuschmeissen was andere alles an Ballast und als unnötig empfinden, egal ob es Kunst oder kostbar und wert für uns ist. ( was ich sowieso nicht nachempfinden kann. Asketisch wie ein Mönch zu leben mit nur dem nötigsten zum Leben, kann doch so erfüllend und erstrebenswert nicht für alle sein wenn alles Schöne vernichtet wird.
AntwortenLöschenund das nur weil ein gewisser Besitz und die Bewahrung dessen als Ballast bezeichnet wird.
ich danke dir für diese tollen Aufnahmen...
über * Geschichte* nachzulesen betrachte ich immer als etwas wertvoll Schönes...
herzlich angel
Hello Heidrun,
AntwortenLöschenI enjoyed your trip photos, so many beautiful places to visit. I love the nature reserves and the beautiful monastery. The Roman sculpture seen from the path is a favorite. I love the beautiful swans too. The Change poem is lovely! Beautiful photos. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great weekend. PS, thank you for leaving me a comment.
What a beautiful way to embrace the changing seasons! Exploring history while enjoying dessert sounds like the perfect day. 🍂☀️ Read my new blog post: https://www.melodyjacob.com/
AntwortenLöschenmerci beaucoup pour cette merveilleuse excursion et cette visite guidée
AntwortenLöschenHello Heidrun,
AntwortenLöschenI am stopping back with my link today! I really enjoy your post and photos. The sculptures are beautiful. I love visiting a nature reserve, I hope they will always be protected. The monastery is beautiful. Thank you for hosting MM! Take care, have a wonderful week ahead.
...your trip to Seeon looks like a fun tim, thanks for taking me along to see the sights. Have an Awesome Autumn week, be well.
AntwortenLöschengreat shots....
AntwortenLöschenlove the lake... so beautiful
What a beautiful and restful place. Thanks for taking us along!
AntwortenLöschenHallo liebe Heidrun, ich glaube, dies Gänse haben wir beim letzten Ausflug zum Chiemsee auch fotografiert. Immer schön dort, fein, daß ihr Euren Urlaub dort genießen konntet. Auf dem heutigen Rückweg vom Familienbesuch in Oberösterreich wollten wir, da der Nebel sich gelichtet hatte auch an den Chiemsee fahren, haben uns aber dann für einen Abstecher zum Waginger See entschlossen. Im Herbstlicht auch sehr schön.
AntwortenLöschenAlles Liebe und eine gute Zeit
Violett
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenjetzt würd's mich aber interessieren, wurde vom Zählrömer dann wenigstens einer der beiden nebeneinander fahrenden Radler erfasst oder gar keiner?
Schön war auch diese Episode eures Urlaubs wieder - wobei ich gestehen muss, dass ich aber der Sichtung des Fotos von der Crème Brulée etwas abgelenkt war... 😉
Alles Liebe aus Österreich, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2024/10/weltreise-2024-sw-usa-salt-lake-city.html
... von der Sichtung ...
LöschenIt looks like you had a thoroughly interesting and enjoyable holiday. History is so fascinating, and we can learn so much about history, culture, nature, during our travels, which I certainly did on our last trundling trip through Western Australia. Happy travels, enjoy your week, and thankyou again for the linkup.
AntwortenLöschenHu Heidrun
AntwortenLöschenWhat a wonderful vacation to a beautiful area, I love sawns--they are so elgant! The monastery was very interesting to see.
Have a wonderful week ahead as we approach November!
Another beautiful post, Heidrun, with wonderful photos and words. Always a pleasure to stop by here. Thank you for hosting and best wishes for the new week. (Nick from MAP)
AntwortenLöschenEnjoyed my virtual trip with you! Thank you.
AntwortenLöschenThank you for sharing your lovely pictures of the monastery.
AntwortenLöschenA beautiful post, nature and history, hand in hand. Enjoyed retracing your footsteps on your vacation, and looking at all your lovely photos. Enjoyed the Roman Counter, and the Change poem sums up this time of year perfectly. Wishing you a lovely end to October.
AntwortenLöschenHach liebe Heidrun, es ist einfach eine wundervolle Gegend dort unten. Ich liebe diese Orte auch sehr und möchte nächstes Jahr auch gerne mal wieder in den Chiemgau. Mein Bruder hat ja dort eine Ferienwohnung und auch oft dort, aber sie haben auch nicht so arg weit zu fahren von Nbg. aus. Kloster Seeon ist schon beeindruckend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Kerstin und Helga
I love the little sculpture garden. I just adore art in nature. And I guess your winter is coming but it doesn't look too cold yet...#Allseasons
AntwortenLöschen