MosaicMonday No. 99

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Fang' jetzt zu leben an und zähle jeden Tag als ein Leben für sich.

__ empfiehlt uns Lucius Annaeus Seneca

  Zurück zum Alltag... 

...denn der Urlaub in Bad Wörishofen endete, wie eben alles endet. Wir fuhren zurück nach Hause, doch mit gemischten Gefühlen, da uns keine Luzie begrüßen würde. Keiner von uns beiden sprach es auf dem Weg aus, allerdings wussten wir es im Moment indem wir uns anblickten!

Die Menschenskinder fragen:

Was vermisst Du an den Sommertagen?

...im Gegensatz zu den vergangenen Ferien inmitten des Jahres zu Zeit der Kindheit.

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Unsere Ferien sollten ewig andauern, so losgelöst fühlten wir uns in dieser Anlage, mit netten Menschen, interessanten Gesprächen und nicht zuletzt bezüglich der beruhigenden, harmonischen Wirkung der Natur des Kurparks. Der Alltag griff nach uns, zehrte uns in die Realität, kaum dass wir in unserem Heim eintrafen.

  Abschied... 

Das letzte Frühstück im Hotel fand wegen dem eingesetzten Regens nicht wie gewohnt auf der Terrasse statt, die wir so schätzen gelernt hatten. Der Himmel öffnete eilig am letzten Tag doch noch seine Schleusen vor unserer Abfahrt. Die selige Stimmung, mit Blick zum Wäldchen, wollte ich zum Abschluss jedoch unbedingt mit der Kamera einfangen. Leider war der Ausgang zur Terrasse abgesperrt, so dass ich lediglich durch das Fenster fotografieren konnte, was zu den unerwünschten Spiegelungen führte.

Tags zuvor besuchten wir abschließend unseres Aufenthalts das Zentrum von Bad Wörishofen und entdeckten verschiedenes an Kunst & Kultur, was ich euch hier nachstehend in Bildern zeige. Natürlich fuhren wir wie die Tage zuvor mit dem Bus, da die Bushaltestelle sehr bequem direkt vor dem Hotel einlädt den eigenen Wagen in der Garage stehen zu lassen.

Abgesehen davon, dass es schier unmöglich war im Zentrum einen Parkplatz zu ergattern!

◇

„Es ist ungeheuer wertvoll und wunderbar, wenn ich allein bin - 

die kleinen Dinge des Lebens, das Leben des Lebens.“

― schwärmt Katherine Mansfield

◇

- die Aussicht aus dem Bus -

Wir fuhren aus zeitlichen Gründen mit einer anderen Linie, die kreuz und quer rund herum Bad Wörishofen umkreiste. Wo landen wir? ...war unsere Überlegung und wir amüsierten uns in einer abstrusen Diskussion. Lachten umbeschwert. Der Ausstieg an der Klosterkirche schien bekannt und der Weg zu unserer Eisdiele war gesichert, wie auch zur Fußgängerzone mit der Statue des berühmten Pfarrers Sebastian Kneipp.

Im Kneippmuseum, das wir kurz besuchten lese ich über die Schriftstellerin Katherine Mansfield. Sie trug sich nämlich 1909 unter fremden Namen ein, nannte sich Käthe Beauchamp-Bowden. So verewigte sich die Schriftstellerin im Gästebuch des Hotels Kreuzer. Tatsächlich wollte die neuseeländisch-britische Autorin in Bad Wörishofen anonym die Dauer einer ungewollten Schwangerschaft abwarten. Wenige Tage nach ihrer Ankunft zog sie dann allerdings in die Pension Müller, dem späteren Allgäuer Hof, wie wir aus den Aufzeichnungen erfahren. Heute bezeugt dort eine Gedenktafel den Aufenthalt von KatherineMansfield, die mit herrlichen messerscharfen Erzählungen durch die Schilderung von offenbaren Banalitäten tief verankerte individuelle Konfliktsituationen der Gäste thematisiert. Diese sind in ihrem 1911 erschienen Buch

"In einer deutschen Pension"

zu lesen, als Ferienlektüre oder einfach so für zwischendurch.

1923 stirbt sie viel zu früh in Frankreich mit nur 34 Jahren und hinterließ Kurzgeschichten, Gedichte sowie Tagebucheinträge und Briefe.

...und Ja, dazu können wir dieses Buch gerne mit unseren aktuellen Beobachtungen ergänzen. Es änderte sich vermeintlich kaum etwas. Die Zeiten entwickeln sich, das Gebaren bleibt.

Da sind Gäste, die sich bei den unterschiedlichen Situationen laut gebärden, um Aufmerksamkeit heischend. Ein sich vordrängen, Gier und Häme. Wir sehen diese menschlichen Regungen aus der Distanz. Mit anderen Worten, bei uns trat eine gewisse Erholung zutage, die uns über den Abgründen menschlichen Fehlverhaltens stehen lässt.

Doch wir entdeckten noch mehr!

Hinter "unserer" Eisdiele kommt zunächst ein Restaurant und danach ein Lichtspielhaus. Nicht etwa, dass wir bei der Hitze Lust verspürten einen Film anzusehen. Vielmehr lag das Kino auf dem Weg zum Bahnhof, wo wir den Rückweg zum Hotel im Bus nehmen wollten.

Auf dem Gehweg vor dem Kino sind etliche Tafeln eingelassen. Der Göttergatte stutzt und macht mich aufmerksam: Michael Verhoeven war in Bad Wörishofen zu Besuch in diesem Filmtheater gewesen. Dieser Michael Verhoeven gilt als renommierter Regisseur, war Ehemann von Senta Berger.

Das Lichtspieltheater „Filmhaus-Huber“ in der Kneipp-Stadt Bad Wörishofen existiert seit 1933 und war im Besitz der Familie Trautwein lesen wir nach. Und, dass es über 78 Jahre eine Achterbahnfahrt war durch die Filmgeschichte. Seit 1997 unterhält der Pächter Rudolf Huber das Kino, wobei er sich den anspruchsvollen Filmen widmet: es sind deutsche, europäische, internationale Produktionen. Wir lesen, dass aktuell eine Zusammenfassung von diversen Kurzfilmen des Karl Valentin ausgestrahlt wird.

Dies ist Filmkunst oder Arthouse einfacher gesagt: Kino mit inhaltlichem Anspruch.

Wir halten inne und lesen weitere Tafeln, von berühmten Besuchern.

Vielleicht besonders interessant? Hier ist eine Gedenktafel für

Charlotte Link zu lesen. Warum das zustande kam konnten wir

bedauerlicher Weise nicht in Erfahrung bringen.

Charlotte Link ist eine bekannte und beliebte Schriftstellerin. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. 

  Ansonsten... 

                                   Ansonsten. 
      Ansonsten.

Eigentlich sollte die Heimreise ruhig ablaufen. Doch sobald wir die Jalousien hochzogen galoppierte Besuch heran. Zunächst der rote Kater, der uns deutlich vermisst haben musste und entsprechend die Begrüßung mit lautem Schnurren, Köpfchenstossen und lautem Miauen vollzog. Keine Frage, der Kater hatte uns nicht vergessen. Ganz im Gegenteil! In den folgenden Tagen eroberte er sich gar Raum für Raum das ganze Haus. Früher hätte ihn Luzie angefaucht und mit der Tatze Ohrfeigen verteilt.

Er schien zu ahnen, dass er freien Zugang hat. Tags darauf, es musste sich herumgesprochen haben, stellte sich zusätzlich der dicke weiße Kater ein.

So weit, nach dem Urlaub und der goldigen Begrüßung zu Hause. 

       

Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

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Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Skywatching, mit dem Samstagsplausch

mit Herzen und Image-in-Ing

mit Weekend-Reflections, mit Rain's Art und Saturday Critters

mit Floral Friday und My Corner of the World

mit Seasons meme

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