MosaicMonday No. 89

▪︎ Kann eventuell unbeauftragte, unbezahlte Werbung enthalten.


"Wer ist glücklich?"

Wer gesunden Leibes, vom Schicksal begünstigt und mit trefflicher Seelenbildung ausgerüstet ist.

__ fragt und beantwortet Thales von Milet vortrefflich 



 Klappert heute der Storch? 

Wie versprochen - was längst überfällig ist - klappern heute im Post die Störche laut und vernehmlich vom Kirchturm in Wertingen für diesen Post. Dieses spezifische Geräusch der Schnäbel, welches die Spaziergänger im Ort inne halten lässt, erwischte auch uns. Zumindest galt dieser Stillstand für einen flüchtigen Moment am Tag im Vorbeigehen, in der Hektik des geschäftigen Tralalas!



Dieser Post entstand im Großen und Ganzen vor Beginn meiner Reha samt der Bilder.
Einige Sätze mit Details der Woche flechte ich nun noch ergänzend ein.
Mm

Inzwischen behauptet sich der Sommer schwül-warm, mit Gewittern und Hitze.
Da lässt es sich im Pavillon während des Resümierens gut aushalten...


...verschiedene Überlegungen pendeln in meinem Kopf, fragen nach, in welchem Aggregatzustand befinde ich mich im Moment!? Eventuell "kekau" (indonesisch), wasin der Bedeutung dem Seelenzustand nach einem heftigen Alptraum gleichkommt. Ein Zustand, wenn frau langsam wieder in die Realität zurück kommen.

Irgendwie sehe ich mich in dieser Schwebe, lautet die Erkenntnis. Die Reha schlug fehl, was bedeutet mich mittelfristig nach Alternativen umtun zu müssen. Ausschlaggebend war eine Verletzung, die sich ergab: ein Behandlungsfehler, da mir eine Verbrennung 2. Grades am Rücken zugefügt worden war. Beim Schröpfen widerfuhr der Therapeutin ein fataler Fehler! Was mich in den kommenden Wochen beschäftigen dürfte.


Die Menschenskinder fragen:
Welch` kurzes Glück ist Dir letzthin widerfahren?


...die Reha ist nun abgeschlossen beziehungsweise musste diese abrupt abgebrochen werden. Es handelte sich bei dieser Maßnahme um eine klinische Behandlung im naturkundlichen Bereich.
....
Schade!



Doch zurück zu den Störchen...

Vom Parkplatz in der Innenstadt kommend standen wir augenblicklich still, beobachteten das Storchenpaar und dessen Brut.

Doch... warum klappern die Störche eigentlich?

In meiner Recherche lernte ich von verschiedenen Websites, dass die Weißstörche weder singen noch pfeifen. Stattdessen ist weithin das typische Schnabelklappern zu hören und mitunter einige Zischlaute.

Dem Weißstorch bleibt versagt – wie den meisten seiner Kategorie – Töne von sich geben. Es liegt daran, dass deren Stimmapparate keine oder eine wesentlich zu schwach entwickelte Muskulatur aufweisen. Kräftigst können dagegen die Tiere ihre Schnabelhälften schnell aufeinander schlagen: entsprechend kam es zu der Benennung vom Klapperstorch.

Dieses Klappern ist die Verständigung zwischen den Vögeln, beispielsweise die Begrüßung des Partners, dem Vorspiel bei der Paarung aber auch dem Verjagen von Feinden.

Sie werfen dabei ihre Köpfe weit zurück, so dass die Schnäbel in die Luft zeigen. In ekstatischer Erregung biegen sie ihren Hals so weit nach hinten, dass der Kopf den Rücken berührt. Selbst die Jungvögel klappern bereits im Nest.

Die Jungstörche sind in Wertingen gewachsen, seit unserem letzten Besuch und sicherlich bald flügge, um das elterliche Nest verlassen zu können, erwachsen zu werden und vielleicht selbst eine Familie im nächsten Jahr zu gründen.

Es ist der Lauf der Dinge.


Storchenbotſchaft
- Eduard Mörike -

Des Schaͤfers ſein Haus und das ſteht auf zwei Rad,
ſteht hoch auf der Heiden, ſo fruͤhe, wie ſpat.
Und wenn nur ein Mancher ſo'n Nachtquartier haͤtt'!

Ein Schaͤfer tauſcht nicht mit dem Koͤnig ſein Bett.

Und kaͤm' ihm zu Nacht auch was Seltſames vor,
Er betet ſein Spruͤchel und legt ſich auf's Ohr,
Ein Geiſtlein, ein Hexlein, ſo luſtige Wicht',
ſie klopfen ihm wohl, doch er antwortet nicht.

Einmal doch, da ward es ihm wirklich zu bunt,
es knopert am Laden, es winſelt der Hund,
Nun ziehet mein Schaͤfer den Riegel — ei' ſchau!
Da ſtehen zwei Stoͤrche, der Mann und die Frau.

Das Paͤrchen, es machet ein ſchoͤn Kompliment,
Es moͤchte gern reden, ach, wenn es nur koͤnnt'!
Was will mir das Ziefer? iſt ſo was erhoͤrt?
Doch iſt mir wohl froͤhliche Botſchaft beſchert.

Ihr ſeyd wohl dahinten zu Hauſe am Rhein?
Ihr habt wohl mein Maͤdel gebiſſen in's Bein?

Nun weinet das Kind und die Mutter noch mehr,
ſie wuͤnſchet den Herzallerliebſten ſich her?

Und wuͤnſchet daneben die Taufe beſtellt:
Ein Laͤmmlein, ein Wuͤrſtlein, ein Beutelein Geld? —
So ſagt nur, ich kaͤm' in zwei Tag oder drei,
und gruͤßt mir mein Buͤbel und ruͤhrt ihm den Brei!

Doch halt! warum ſtellt ihr zu Zweien euch ein?
Es werden doch, hoff' ich, nicht Zwillinge ſeyn? —

Da klappern die Stoͤrche im luſtigſten Ton,
ſie nicken und knixen und fliegen davon.



Nach der Fotosession sprechen wir und lachen ... auf unserem Hinweg zum Restaurant.

Fledermäuse und Störche gehören nicht auf den Teller!

Also, stellte ich in der Zwiesprache die Frage, woher folgende Redewendung stammen könnte:
"...da brat´ mir einer einen Storch!"

Bei den unterschiedlichen - teils sehr phantasievollen Ideen - kristallisierte sich dann ein
glaubhafter Hintergrund heraus.

Eines steht fest: es ist vollkommen abwegig, dass Störche gebraten werden!

In der Mythologie gelten diese Vögel nämlich seit jeher als wahre Glücksboten.

Diverse Sagen vermitteln zusätzlich, dass der Storch die Neugeborenen aus der Quelle des Lebens holt und sie den zukünftigen Eltern übergibt. Wer kennt das nicht? Demnach gilt dieser wundervolle gefiederte Freund bis heute als ein Symbol der Fruchtbarkeit - bis man als Kind dann irgendwann aufgeklärt wird, wie die Sache wirklich funktioniert. Eine weitere These besagt, dass speziell dieser Vogel den Bewohnern Glück verheißt, wenn er auf dessen Dach nistet. Vertreibt man jedoch das Tier vom Dach, stürzt Unheil auf das Haus und explizit auf dessen Bewohner. Deshalb bemühen sich die Menschen allerorts die Störche zu beschützen, zu erhalten.

So wäre es im Fazit absolut undenkbar, einen Storch zu braten. Die Redewendung bedeutet demnach, dass etwas Unmögliches bevorsteht oder im Nachhinein betrachtet wird. Der Spruch drückt große Verwunderung aus.

In Wertingen hegen und pflegen die Einwohner das Nest auf dem Kirchturm.
Was uns die dortigen Freunde bestätigen.

Die Aufnahmen sind mit einem Effekt der NIKON vom Parkplatz fotografiert und
natürlich mit einem Objektiv.



Das Nest besetzen die Störche jedes Jahr in Wertingen auf der Kirche St. Martin und wir
kommen regelmäßig vorbei, um sie zu beobachten, freuen uns an ihnen.

Die heutige Kirche wurde nach mehrfachen Zerstörungen um 1700 im Stil des Barock errichtet. Ungewöhnlich - ein wahrer Blickfang - sind die beiden markanten Türme, die mit einem Satteldach gedeckt und von Zinnen bekrönt sind. Was so konträr zum üblichen Barock steht, eher romanisch vom Baustil anmutet.

Jedoch wissen wir, dass bereits ein Siegel von 1298 die zweitürmige Basilika abbildete, deren Türme von einem Zeltdach gedeckt sind. Gleichzeitig existiert eine ähnliche Abbildung auf dem Siegel einer Urkunde von 1374 in der langen Stadtgeschichte von Wertingen.


                    

                       

  

Ansonsten.  

                                   Ansonsten. 
      Ansonsten.


...lasse ich die Bilder von unterwegs sprechen!

Und erwähne, dass ich während meines - kurzen- Aufenthaltes in der Rehaklinik einige nette Mitpatienten kennenlernen durfte. Interessante Menschen, die wie ich um Genesung ringen. Beispielsweise traf ich eine Münchnerin und wir verstanden uns auf Anhieb! Was den Aufenthalt kurzweilig werden lässt.

_____________

Charaktereigenschaften anderer Völker schätzen
und bewerten. Sich gegenseitig messen, übertreffen,
das ist das Ziel.

Ein Wettstreit mit dem Frieden.

__ weist uns Pierre de Coubertin


Tage später zuhause macht das Fußballspiel Deutschland : Ungarn meinen Mann glücklich... na sagen wir, es bot eine willkommene Abwechslung. Das Ergebnis freilich ebenfalls. Mit einem Auge sah ich ab und an hin zu diesem Spiel, las allerdings trotzdem in meinem Buch weiter. Ja, das geht! Denn schließlich verstehe ich viel zu wenig vom Fußballreglement.

Es ist ein Großereignis, gleichgültig wie der Einzelne dem Spektakel gegenüber stehen mag, wir haben in diesem Zusammenhang internationale Gäste.

Was ich begrüße.



_______________________

Nicht zuletzt erinnere ich an Francoise Hardy. Sie stieg mit ihren melancholischen Liedern, der fragilen Stimme zur Grande Dame des französischen Chansons auf. Erinnerungen kommen mir an den erster großer Hit
„Tous les garçons et les filles“.

„Alle sind verliebt, alle sind zu zweit, nur ich, ich bin allein“, sang sie 1962.
Nun starb sie nach langer Krankheit mit 80 Jahren. RIP

...und am Donnerstag die Nachricht: Donald Sutherland verstarb. RIP
Donald McNicol Sutherland, CC, (* 17. Juli 1935 in Saint John, New Brunswick; † 20. Juni 2024 in Miami, Florida, Vereinigte Staaten) war ein sehr beliebter kanadischer Theater- und Filmschauspieler. Und ich fand ihn fantastisch in den verschiedenen Rollen. Ab den 1970er-Jahren sahen wir ihn in diversen Filmklassikern, wo er profilierte Figuren mimte.

2018 wurde er mit einem Ehrenoscar gewürdigt.



   Kirchturm St. Martin in Wertingen mit dem Storchenpaar und den Jungvögeln   



Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

You are invited to the Inlinkz link party!

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Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Kommentare

  1. Beautiful photos of the stork and the sky!
    Had read somewhere that storks return to the same nest every year.

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  2. Hello Heidrun,
    Beautiful photos of the stork. They picked a place safe high on the church tower for their nest. I am so happy the residents cherish these storks that nest on their church tower. I hope the stork babies do well. Love the poem and pretty flowers. Sending healing prayers for you, I know you must really want to be completely recovered. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great weekend. PS, thank you for leaving me a comment.

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  3. Oh je das mit der Reha ist ja dumm gelaufen. Meine wurde zuerst genehmigt in der Wunschklinik, dann in eine andere Klinik zugewiesen, dann wieder in eine. Nachdem ich nach langem Hin- und Her den Fehler gefunden habe, war leider die Deutscher Rentenversicherung nicht bereit dies einfach zurückzunehmen - Schreibfehler Arzt 160 kg schwer aber ich bin nur 160 cm groß tja da will einen keine Klinik mit so einem Gewicht.... was ja gar nicht zutrifft. Hab dann kurz und bündig per Mail verzichtet. War vielleicht gut so.
    Störche hat es bei uns auch. Fußball ist nix für mich aber meine Männer schauen schon.

    Trotzdem gute Besserung und dass Du Hilfe findest. Gute Hilfe.

    LG
    Ursula

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  4. The stork pictures are wonderful and I'm glad you got to visit them! And the information about the funny noise they make was so interesting. We watch a Bald Eagle nest in our neighborhood -- they also always come back to the same nest every year -- I find that fascinating.
    I'm so sorry your rehab didn't work and hope you soon find a way to recover completely.

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  5. ...the storks caught my eye, I don't believe that we have them here. Thanks Heidrun for hosting the party, enjoy your week.

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  6. Anonym6/24/2024

    Vielen Dank für die spannenden Erklärungen zu den Störchen. Ich bedauere, was Ihnen nach Ihrem Eingriff widerfahren ist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie wieder gesund werden (kwarkito)

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  7. wunderschöne Storchenbilder auf dem Kirchturm den du so schön beschreibst liebe Heidrun.
    auch das alte Gedicht* war gut übersetzbar und gefiel mir im Klang.
    viel gelernt aus deiner Recherche über die Störche, ein wunderbarer Anblick und Laut
    * wenn sie klappern ist das Haus darunter gesund und kehrt Glück herein.*
    mit großem Bedauern lese ich aber ; - dass deine" Geschichte mit der Reha" so ausgegangen ist...
    wie willst du denn damit weiter verfahren? das kann ja nicht so bleiben....
    ein Jammer wie wenig heutzutage manche Krankheiten/oder Verletzungen in Angriff genommen werden können und zu einem befriedigenden Ende behandelt werden.
    ich wünschte mir sehr, - du fändest eine andere Möglichkeit als die abgebrochene Reha..
    und wünsche dir viel Glück dazu...

    * Fussballfieber in deinem Post, - ganz klar gönnt man das Erlebnis jedem - mir bringt es mit wenigen Ausnahmen auch nichts und ich greife lieber zum interessanten Buch...
    Ist dir auch schon aufgefallen dass im Moment ( wie meist im Sommer ) wenig zu den Posts kommentiert wird? Dazu frag ich mich manchmal - ob eine Übersättigung in den Blogs stattfindet weil so wenig mitgelesen wird.
    dir ganz liebe Grüße und gute Besserung angel - ich finde deinen Post heute wie eigentlich immer - sehr interessant...

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  8. Hello Heidrun,
    I am stopping back to link up my post. I must say I just loved your Stork images, I hope their nesting is going well. It would be neat to see baby storks. Beautiful images. I hope you are doing well, take care. Thank you for hosting. Have a wonderful week!

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  9. Dear Heidrun - I’ve learned interesting things about storks on this post. Storks and nest on top of the church tower looks very symbolical. Nice to know they are watched over warmly by the people. The Oriental White Stork, one of the largest birds in Japan, is considered an endangered species. They are recovering thanks to the restoration of rice paddies and rivers, the natural habitat of them. Wish your true recovery sooner.
    Yoko

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  10. Anonym6/24/2024

    Hello, Heidrun, I do like storks, they are graceful and gentle birds and their habits have given rise to many legends and fables. I also noted with sadness the death of Françoise Hardy, I like her songs very much - so beautiful and so much better than most of the trash on the radio nowadays. Donald Sutherland was a good actor, RIP to both of them. Thank you for hosting and have a great new week. (Nick from MAP)

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  11. Wow! What a nest. I love to see woodstorks in Florida.

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  12. Great pictures of the storks. That was interesting to read because we don’t have them here.

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