MosaicMonday No. 87

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Die schönsten Blumen blühen oft im Verborgenen.

_ besagt eine fernöstliche Redewendung



Von  unterwegs... 

Ein Abstecher nach Wertingen sollte es dieser Tage sein, und war längst überfällig. Einerseits wohnen dort liebe Freunde, die wir regelmäßig gerne besuchen, andererseits locken in diesem Ort die verschiedensten Angebote, wie unter anderem eine tolle Gärtnerei, eine nette Atmosphäre (!), gute Gasthäuser, ein Schloss mit Events und bei wärmeren Temperaturen eine Kneipp-Anlage!



Unlängst bemerkte ich in einem Kommentar in der Blogszene, dass uns die frisch eröffnete Landesgartenschau in Kirchheim bei München interessieren würde. Doch die Eintrittskarten mit einem für Rentner reduzierten Betrag von 17,50 € pro Person schrecken uns ab.

Natürlich ist uns bewusst, dass die Gestaltung der Themengärten kostspielig zu Buche schlug.

Tja, da bin ich meinem eigenen Geldbeutel näher.

Für diese Summe vom Eintritt essen wir eine vorzügliche Mahlzeit im Restaurant! Den ganzen Tag könnten wir uns ohnehin nicht im dortigen Garten aufhalten, da fehlen uns beiden, meinem Mann und mir, die körperlichen Kräfte. Mein Schatz bedarf nach seiner Operation noch der Schonung und mein Knie mit dem verpfuschten Implantat macht täglich mehr Probleme...

...da loben wir uns die optische Poesie, eine Visite an dem verborgenen Mohnfeld seitlich der Straße und freuen uns darüber! Ein Mohnfeld, welches in dieser Woche vorgestellt wird. Seitlich, fernab von den Hauptstraßen verzauberten mich schon immer irgendwelche Schätze, die gefunden werden wollten. Was Wunder, dass wir ein visuelles Gedicht in Rot geboten bekamen.




Blühender Mohn

Blaue, linde Sommerwinde,
wiegt mein Mohnfeld leicht und leis,
dass die blanken
Blüten schwanken,
rosenrot und lilienweiß!

Junisonne, Sommerwonne
stehn auf ihrer Höhe schon,
Deiner Fahnen leises Mahnen,
wohl vernehm' ich's, bunter Mohn!

Sinnend steh' ich,
träumend seh' ich
weit ins Land vom Wiesensaum:
Winde weben, Blüten beben
- und das Leben ist ein Traum. -

_ Karl Gerok

Aus der Sammlung "Feldblumen"






Die Menschenskinder fragen:

Was schätzt Du in Deinem Umland besonders?
Was konntest Du zuletzt entdecken?


Zwischen den anhaltenden sintflutartigen Regenfällen bot sich stundenweise ein Stopp für unseren Ausflug an. Sogar die Sonne schickte freundliche Strahlen für ein paar Stunden, was uns motivierte ins Auto zu steigen. Wertingen rief und wir folgten, da demnächst meine Reha bevorsteht.

Bereits auf dem Hinweg leuchtete seitlich der Straße das typische Rot, das ein Mohnfeld ausstrahlt. "Ja, ja..." sprach der Göttergatte, "...das ist mir unlängst schon aufgefallen." Was?" rief ich "Und Du hast mir nichts davon berichtet!?"


Eine Mahlzeit im griechischen Restaurant!

Quasi eine Henkersmahlzeit für mich, da ein Krankenhausaufenthalt für mich bevorsteht. Eine klinische Reha, da das Knie weiter behandelt werden muss.

Nebenbei lernen wir von unseren Servietten kurzfristig noch etwas von der griechischen Sprache.



Mein Schatz entschied sich für Calamari und war es zufrieden. Mir liegen diese Tuben eher nicht!


Nach einem kurz-kurzen Spaziergang, einem gemeinsamen Essen in Wertingen in unserem griechischen Lieblingsrestaurant und etlichen Fotografien vom Parkplatz aus - die separat behandelt werden - fuhren wir heiter gelaunt zurück nach Hause.

Wir plaudern auf dem Heimweg.

Poppies klingt so sehr viel netter und lustiger als lediglich das Urwort Mohn. Die Kulturpflanze Mohn hat etymologisch eine lange Geschichte, ursprünglich bringt die Wissenschaft das griechische "mekon" und das althochdeutsche "mago" in diesen Kontext. Die Stadt Mekone bei Korinth erhielt ihren Namen vermutlich wegen des Anbaus von Mohn!


Wegen der katastrophalen Hochwasserstände in der nächsten Umgebung alarmierte uns das Handy Stunden später möglichst griffbereit eine Tasche zu packen, um gegebenenfalls das Haus eilends verlassen zu können. Freunde, Bekannte und Verwandte riefen abwechselnd an, sandten Nachrichten mit Bildern der Überflutungen. Wir sind alarmiert und ratlos.

Ein Damm brach in der westlichen Peripherie von Augsburg, genauer in Diedorf. Der gesamte Ort: überflutet! Die Wassermassen reichten bei den noch parkenden Fahrzeugen bis zu den Fenstern, wie wir in der Reportage vor Ort übermittelt bekamen. Die Mitbürger sind unvorbereitet und entsprechend erschüttert.

Ein Freund schrieb wie folgt:  In Ichenhausen gibt es seit dem Hochwasser keine Internetverbindungen mehr, Bankautomaten und Tanken mit der Karte ist unmöglich geworden. In den nichtbetroffenen Läden geht entsprechend keine Kartenzahlung mehr. Der Supermarkt soll ca 1/2 Jahr geschlossen sein (Wasserhöhe knapp 2m).

Flutartig tun sich parallel Fragen auf: wer kommt für die Schäden auf? Teilweise verloren die Mitbürger ihr gesamtes Hab und Gut ... abgesehen davon, dass Menschenleben zu beklagen sind, was unendlich traurig stimmt! Und natürlich, warum hatte man seitens der Verantwortlichen nicht eher den Damm gesichert!?



Da winkt die Erinnerung an das Mohnfeld positiv entgegen, obwohl es die Schärfe der Situation kaum auffangen kann. Weswegen wir ein zweites Mal dieses Feld aufsuchten! Dieses Mal fotografierte ich nicht mit der NIKON, sondern mit meiner kleinen Kamera, die mich meistens begleitet.


Wie tief diese Flutkatastrophe sich in mir seelisch bewegt, merkte ich noch Tage später und anhaltend. Solche Situationen wollen verkraftet werden.

Ein wenig als Gegenpol wirken mir die Blumen.

Die Natur fasziniert, Flora und Fauna sind hilfreich... nicht nur in Form von Säften und Pillen, sondern unbedingt feinfühlig für die Gesamtheit der menschlichen Sinne; für die Seele gleichermaßen. Daher schreibe ich heute hier darüber und bearbeitete nochmals mit Freude die gewonnenen Bilder von dem Exkurs.
 



Rezepte.

Eines vorne weg, das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt insbesondere Schwangere und Stillende vor dem Verzehr bestimmt großer Mengen Speisemohns. Doch Mohn bietet Vitamine beispielsweise das Vitamin Thiamin B1. Thiamin ist am Energiestoffwechsel der Körperzellen effizient beteiligt. Es trägt zur Erhaltung von Nerven- und Herzmuskelgewebe und zur Gewinnung und Speicherung von Energie bei.
Generell ist die Überlegung, welchen Mohn frau in der Küche verarbeiten möchte. Unterschieden werden Weiß- , Grau- und Blaumohn. Welcher Mohn ist der beste? Blaumohn schmeckt uns besonders gut, und ist reich an Eiweiß sowie ungesättigten Fettsäuren, Magnesium und anderen Inhaltsstoffen. Diverse Ausgrabungen in der Schweiz brachten von Pfahlbauten hervor, dass Schlafmohn bereits vor circa viertausend Jahren kultiviert worden war. Ungewiss ist, ob die Mohnpflanzen wegen der nahrhaften wie auch ungiftigen Samen oder wegen des aus ihm zu gewonnenen Opiums kultiviert wurde.

Die lecker schmeckenden Körnchen veredeln gerne in Süßspeisen das jeweilige Produkt und
können überraschenderweise auch in der herzhaften Küche punkten.

Dazu erkor ich mir Mohnnudeln mit Pilzen. Die Mohnnudeln sind im Prinzip Schupfnudeln, wie wir sie hier aus der typisch schwäbischen Küche gut kennen. Nun verwende ich bei diesem Nudelteig eben zusätzlich 60-80g Blaumohn, der in die Masse eingeknetet wird. Die Menge Mohn ist abhängig von der des Mehls. Wenn es jedoch schnell gehen muss, kaufe ich die fertigen Schupfnudeln! Dann kommt der Mohn in die Pilzsauce, was dann ebenfalls einen nussigen Beigeschmack hat.

Bon Appétit !



Mohn in der Literatur!

Nachgelesen erfahre ich über Quincey, welcher in England Mitglied des "Club des Hachichins" war. Außerdem beschreiben in Frankreich Literaten die dunstumwogenen Freuden neben den Leiden beim Genuss von Haschisch, als auch die Opiumsucht aus eigener Erfahrung.

Die Liste reicht von Théophile Gautier (1811 – 1872) mit "La Pipe d'Opium" (1838),
Guillaume Apollinaire (1880 – 1918),
Charles Baudelaire (1821 – 1867) mit seiner Erzählung "Les Paradis artificiels" (1851) und
seiner Gedichtsammlung "Les Fleurs du Mal" (1857).

Diesem Klub gehörten als bildende Künstler auch Eugène Delacroix (1798 – 1863) und
Honoré Daumier (1808 – 1879) an.

...nun, die Räusche erspare ich mir! Es gibt andere Vergnügen.


                    
Wie wäre es beispielsweise mit einem Film!?          
                                   



Ansonsten. 

                                   Ansonsten. 
    Ansonsten.

Ja, im Wochenrückblick ist zum Glück auch erfreulicheres zu verzeichnen: wir konnten das Lichtspielhaus besuchen. Am Montag... vor dem Hochwasser gingen wir in unser Kino.

Nach längerer cineastischer Abstinenz wollten wir unbedingt die neueste Verfilmung vom 'Planet der Affen' angucken. Wir sind große Fans dieser Reihe und verfolgten unlängst eine immens interessante Dokumentation über die Verfilmungen beziehungsweise über diverse Hintergründe. Zusammenhänge wurden aufgeführt in der Reportage, die wir nie dahinter vermutet hätten. Charleston Heston, der Held der ersten Folgen, ist Aktivist!

Zurück zum Kinobesuch.

Nach mehreren Anläufen, Besuche die wegen der Gesundung des Göttergatten verworfen werden mussten, schafften wir es endlich. Im Kino saßen wir an diesem Montag vollkommen alleine im Saal. Welch' ein Luxus. Nach etwa einer halben Stunde, mitten im Film, verdunkelte sich plötzlich die Leinwand. Es gab technische Probleme, was wir dem Betreiber umgehend meldeten, der nach intensiven Bemühungen die Vorführung zum Laufen bringen konnte. Doch welch` eine Überraschung beim Verlassen des Kinos wurden uns zur Entschädigung für die geduldige Warterei zwei Freikarten überreicht, was wir angenehm überrascht einsteckten.
____________

Die Collage bedient sich dieser vortrefflichen Pracht, der Mohnblüten, die heute den Post beherrscht: Das Mohnfeld am Straßenrand.




Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

You are invited to the Inlinkz link party!

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Habt eine angenehme Woche, wünscht euch

Heidrun

Kommentare

  1. The red flowers are beautiful; I love the field of them.

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  2. Hello Heidrun,
    I love the poppies and the poppy poem. The field of poppies is gorgeous. Wow, it is scary to hear the dam broke and flooded the town, I hope no one was hurt. I am sorry both you and your husband are having problems with your knees. Sending healing prayers for both of you! Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great day and a happy weekend.

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  3. Mohnblumen sind so schöne. Wir waren kurz vor dem Hochwasser bei schönem Wetter auf einer Flusskreuzfahrt. Schrecklich, was passiert ist!

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  4. wouw liebe Heidrun was du uns alles über den Mon an sich und was er bewirkt, bzw. was man alles mit ihm anstellen kam ich völlig überraschend für mich über den Bildschirm. hab ich gerne gelesen!
    die Hochwassermeldungen allerdings haben mich sehr bestürzt, ...so nah bei Euch...und keine guten Meldungen, sehr schlimm und erschreckend was man da über die Nachrichten hört...
    ebenfalls die Aussicht auf eine erneute Op am Knie bei dir und das Befinden deines Mannes.
    ich hoffe beides ist - gut zu wuppen - wie auch die anschließende Reha von dir..
    ich wünsche euch gute Besserung und Nerven alles gut durchzustehen.

    bei deinem ansonsten - die neueste Verfilmung vom Planet der Affen im Kino zu sehen hätte mich auch interessiert, das war ja sehr nett euch mit Freikarten etwas zu entschädigen..
    herzlich angel

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  5. Hello Heidrun,
    The red poppies are so pretty, I would love to see the fields of poppies. What a lovely sight for the eyes.
    I wish you and your husband a speedy recovery! The dam breaking is scary, prayers for the people living in the town and the flooded area, what a tragedy. Thanks for hosting the party! Take care, have a wonderful week.

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  6. ...Heidrun, the field of poppies is spectacular. I wish you, your family and he community the best in the recovery.

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  7. Best wishes for a successful knee rehab this time! I will be thinking of you and wondering if I am next! So far, cortisone shots have helped my knee pain. I would not choose calmari for my last meal either (nor my first) but my husband would be very happy with it also. (I am glad that you and I have other choices!). Take good care of yourself and get well soon.

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  8. The poppies are beautiful. I enjoyed seeing them when we visited Europe some years ago. So sorry to hear about you and your husbands health worries. And the problems you are still having with your knee. I hope it can be resolved. The dam break and flooding would have been so terrifying for those residents. Take care of yourselves, and thankyou again for the linkup.

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  9. Liebe Heidrun!

    Vor lauter Schreck über deine Meldungen bezüglich des Hochwassers hätte ich fast vergessen, mich an dem Mohn zu erfreuen, der meine allerliebste Lieblingsblume ist.
    Tolle Bilder und sie lenken ein wenig ab von dem Weltgeschehen. Ich hoffe für euch, dass euch nichts passiert und ihr so weit vom Hochwasser verschont bleibt.

    Danke für die "Mohn" Empfehlung, ich werde mir das mal genauer anschauen.

    Liebe Grüße

    Anne

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  10. Nature is a great reminder of resilience. Wishing you and your loved ones the best during this difficult time.

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  11. The poppies are lovely. The poppy fields remind me of a Monet painting.

    Weather-related disasters seem to be happening more and more. It is alarming.

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  12. Love the poppy flowers!

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