MosaicMonday No. 84

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Wenn Du einen Schneck' behauchst, schrumpft er ins Gehäuse.

Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse.

_ es bespaßt uns Joachim Ringelnatz in gewohnter Manier 

 

 Schnecken im Mai. 

Die Nicknamen sind so breit gefächert. Von Mäuschen, oder Häschen übers Spatzerl ... zu Schneckerl (im schwäbischen Dialekt) ist so ziemlich alles geboten. Am beliebtesten sind Tierbezeichnungen im Diminutiv scheint mir. Einfach niedlich, gelt!

Unsere geliebte Fellnase hört - mehr oder meistens eher weniger - auf den Namen Luzie, doch unter uns sprechen wir zärtlich: "...wo ist die kleine Hexe?" Oder "...hat die kleine Hexe ihren Napf geleert? Hatte sie genug, oder braucht sie noch ein wenig Futter?". So oder ähnliches erfolgt im Dialog.

Also hier kein tierischer Kosename, stattdessen ein mystischer Begriff, der neckisch darauf abzielt, dass wir aus Erfahrung wissen, unsere kleine Katze kann anstrengend sein. Tag und regelmäßig auch Nachts. Nun, wir haben sie grenzenlos verwöhnt. So weit, so gut. Wir werden das auch nicht mehr ändern.

Wir lieben unsere 'Hexe'.

Wie mein Mann und ich uns gegenseitig liebevoll nennen?

Geradezu einfallslos: Schatz!

Und Ja... mein Schatz freute sich über die vielen Grüße und Genesungswünsche.

Danke dafür an jeden Einzelnen!

Die Gesundung gestaltet sich derweil schwierig mit Rückschlägen. Geduld hoch drei ist gefragt.

Die Menschenskinder fragen:

Welche Kosenamen sind in Deinem Alltag unter Freunden oder der Familie üblich?

...wobei gerne der Kosename der 'kleinen Schnecke' in die Diskussion hineinschlüpft.

Oder sollte es passender heißen, die Schnecke kriecht in den Post? Egal!

Ein solches Tier, welches in der Hecke neben der Terrasse saß, inspirierte zu diesem Post, zu den Gedanken überhaupt über die Kosenamen und nicht zuletzt Recherchen über dieses besondere Tier.

Parallel dazu natürlich die Frage, wie nützlich respektive schädlich sind die Bauchfüßer, wie sie botanisch eingeordnet sind, in der Natur. Oder speziell in den heimischen Gärten?

Mit Ausdauer erreichte die Schnecke die Arche.

__ Charles Haddon Spurgeon 

Hier ist in den Bildern die sogenannte Garten-Bänderschnecke zu sehen. Es sind Exemplare mit einem Gehäusedurchmesser von lediglich 2,5 cm und damit deutlich kleiner als die reichlich vorhandenen Weinbergschnecken.

Das Gehäuse zeichnet sich durch eine helle Färbung mit dunklen Bändern aus. Die Mündung des Gehäuses ist meist weiß, was als Unterscheidungsmerkmal zu den ansonsten sehr ähnlichen Hain-Bänderschnecken dient. Garten-Bänderschnecken können sich an vielfältige Lebensräume anpassen, man sieht sie aber oft in Wäldern, Gebüschen, Hecken oder Hochstaudenbeeten. Oft findet man sie etwas höher aufgestiegen an Bäumen oder Hecken. Da sie sich überwiegend von Algen und nicht von krautigen Pflanzenteilen ernähren, richten sie kaum Schaden in den Gärten an.

Einige der Schnecken ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen und Aas und sind deshalb als nützliche Destruenten im Stoffkreislauf der Natur anzusehen. Auch wenn es eventuell schwer fällt, da sie mit ihren klebrigen Spuren wenig niedlich sind.

Teilweise fressen Schnecken im Garten sogar andere Schnecken oder deren Gelege, sodass sie aktiv zu einer Reduzierung der ungewollten invasive Schneckenarten beitragen. Mittlerweile gilt Arion lusitanicus als die häufigste Schneckenart in Deutschland. Sie wird auf der Liste der 100 Tier- und Pflanzenarten geführt, die europaweit den größten negativen Einfluss auf biologische Vielfalt einnimmt.

Die in unseren Gefilden vorkommenden Arten nützlicher Schnecken entstammen vor allem zwei Familien: den Schnirkelschnecken (Helicidae) und den Schnegeln (Limacidae). In dem erwähnten Stoffkreislauf dienen Schnecken zweifelsohne u.a. den Igeln als Nahrung. Sie sind wichtig!

So dass mein Mann und ich durchaus die Schnecken mit Gehäuse bewusst ins Beet setzen, die wir beispielsweise auf dem Garagenvorplatz entdecken. Täten wir es nicht, würde die Schnecke Gefahr laufen in der Hitze einzugehen. Hier helfen wir gerne, wenn wir es rechtzeitig schaffen.

Mein Fazit lautet: Nichts, absolut gar nichts ist zufällig in der Welt von Flora & Fauna. Alles hat seinen Ursprung, seinen Sinn und Zweck. Auch wenn manche Menschen es versäumen die Details der Schöpfung genauer zu betrachten.

Man muss Schnecken nicht unbedingt lieben ... aber unbedingt respektieren. Und Hand aufs Herz, die leeren Schneckenhäuser sind so hübsch, dass sie gerne das Fensterbrett dekorieren dürfen bei mir.

Der Tipp.

Geprägt von der Lebenserfahrung meiner Großmutter mütterlicherseits übernehme ich die Handhabung gegen die Flut der gefräßigen Gastropoden vorzugehen. Es sind vornehmlich die Nacktschnecken, die zur Dämmerung, in der Nacht über die Gärten hungrig herfallen. Hier verteilen wir zerkleinerte Eierschalen einzig um gefährdete Pflanzen in den Beeten. Beziehungsweise sammelt der Göttergatte die Nacktschnecken von Hand ein und entlässt sie auf ein wildes Gelände in der Nähe. Die Bierfallen oder eine chemische Keule lehnen wir ab. Apropos Kindheit... ein Reim, den wir Kinder gerne aufsagten, kommt mir in diesem Zusammenhang in den Kopf.

Hoppe, hoppe Reiter...

...und so weiter, bis Dich die Schnecken fressen!

Nicht unbedingt feinfühlig, bezogen sich die Verse wohl darauf viel zu wilde Kinder bändigen zu wollen. Ihnen mit Schrecken nahe zu bringen, vorsichtiger beim Spielen zu laufen und weniger herumzuspringen. In dieser damaligen Zeit musst Du Dir vorstellen, dass die Heranwachsenden ein sogenanntes Steckenpferd zum Spielen bekamen! Ein hölzerner Kopf eines Pferdes, welches auf einen Rundstab geschraubt wurde.

Wer von euch erinnert sich?

Doch ich schweife ab. Zurück zu den besagten Schnecken.

Ansonsten.  

                                Ansonsten. 
          Ansonsten.

Natürlich auch wiederum Kunst in dieser Woche. Kunst, die sich auf Briefmarkengröße reduziert darstellt. Die Schneckenpost war als Thema zur Umsetzung gefragt. 

Mit anderen Worten... Ein weiterer Aspekt, diesen Bauchfüßer in meinem Post unterzubringen.

In Tibet symbolisieren übrigens die Windungen der Schnecke das endlose Universum, dagegen wehren die Töne des Schneckenhorns böse Geister (apotropäisch) ab und behüten gleichzeitig vor dem Schlechten.

Auch das Tao als solches ist eine Spirale. Schnecken tragen mit deren Haus eine im Uhrzeigersinn verlaufende Spirale. Dieses symbolisierte bei den keltischen Druiden den Weg der Seele im Hier-und-Jetzt, ebenso wie den Fluss des Lebens. Die Seele beginnt ihren Weg in der Mitte, der Geburt und entwickelt sich, wächst, lernt mit Erkenntnissen auf dem Weg nach außen.

Von der tibetanischen Symbolik weit, weit entfernt entschied ich mich für eine andere Richtung: die Reise in die Vergangenheit, die ausufernden Schmuckelemente der Bücher im Mittelalter. Ich liebe diese phantasievollen Gestalten, die an den Texten entlang fürs Auge einiges bieten. Der Zufall wollte es, dass ich über eine Darstellung Schnecke mit Mann stolperte und zu meiner Ausführung für die Briefmarke erkor. Der Postillon (französisch, im Deutschsprachigen auch Postillion geschrieben) war der Fahrer einer Postkutsche. Der sollte es sein. Als sogenannter Gespannführer war der Postillion verantwortlich für das Fuhrwerk, das von Pferden gezogen wurde, welches zur Brief- und Personenbeförderung benötigt wurde.

Bei den Menschen galt im Mittelalter die Schnecke jedoch auch als ein Symbol für Feigheit. Die Übertragung liegt daran, dass die Schnecke auf ihrem Bauch liegend über den Boden zieht und sich bei Gefahr sofort in ihr Haus zurückzieht.

...ein thematischer Sprung

Kunst.

Eine Szene mit Stacheldraht dachte ich mir gezielt für meine monatliche Kunstpostkarte zur Kritzelpoesie im Mai aus. Es ist dieses Mal ein Zitat von Käthe Kollwitz. Eine Künstlerin, die meines Erachtens viel zu wenig beachtet wird. Käthe Kollwitz (geb. Schmidt; * 8. Juli 1867 in Königsberg -Preußen; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden) war eine exquisite Grafikerin, Malerin. Gleichzeitig arbeitete sie als Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren oft ernsten, teilweise erschreckend realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken, die auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen basieren, entwickelte sie einen eigenständigen, Einflüsse von Expressionismus und Realismus integrierenden Kunststil. So weit eine kurze Darstellung aus Wikipedia.

Meine Karte: Die Farben in der Drahtschleife verlaufen in grüne Nuancen der Hoffnung, da die scharfen roten Zähne des Stacheldrahts Gefahr andeuten, Blut oder sogar den Tod, den Kriege mit sich im Gepäck tragen. Das vorgegebene Zitat lautete: "Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter - und es wird ein Meisterwerk."

Meine Kunstkarten signiere ich regelmäßig. Der Zufall wollte es, dass dabei zwischen dem "S" und der Jahreszahl ein Herz entstanden war.

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...zur Collage für MosaicMonday: seht ihr eine Szene vom Pavillon, Lichtspiele, die an der Decke zu erkennen sind. Eine Geburtstagskarte für den Patenonkel. Blumen aus dem Garten auf unserem Küchentisch.

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Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!

Danke sagen gehört zu unserem Leben.

Wir, mein Mann und ich finden es wichtig.

Hier seht ihr unten im Bild meine Karte, die ich für die Krankenschwestern im Krankenhaus gemacht habe. Eine Karte, die beim Aufklappen ein Herz zeigt. Mein Mann übergab es der Station mit einem entsprechenden Trinkgeld.

Habt alle ein wundervolles PfingstWochenende, wünscht 

euch von Herzen

Heidrun

Verlinkt mit Skywatching

mit dem Samstagsplausch

mit Herzen für Anne und Image-in-Ing

mit Rain's Art und Saturday Critters

mit Floral Friday und My Corner of the World

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