Die Rede handelt um den Nachlass von Else Stadler-Jacobs, die ab 1927 unzählige dieser Bastfiguren als Dekorationsobjekte herstellte und erfolgreich vertrieb. Die sogenannte Bastowerkstatt stand einst im Ortsteil Aidenried am Ammersee. Von dort reisten die Bastgeschöpfe in die ganze Welt.
Ich erfahre, dass die 1899 geborene Else Stadler-Jacobs aus einer Pasinger Künstlerfamilie stammte. Sie studierte an der Kunstgewerbeschule in München. Für die angehende Künstlerin spielten von jeher Tiere eine zentrale Rolle, so dass es nicht verwundert, als diese dann zu den überwiegenden Motiven von Beginn an wurden.
Ihre Tierdarstellungen zierten Stoffe und Kissenbezüge und sie entwarf textiles Spielzeug, das sie als freie Kunstgewerblerin auf Messen verkaufte. Als sie 1927 erstmals mit Bast als Werkstoff daraus Tiere zu Dekorationszwecken gestaltete. Die Nachfrage wuchs schnell. Bereits 1930 platzte ihr Auftragsbuch mit Bestellungen aus Europa und den USA aus allen Nähten, wenn mir die Umschreibung gestattet ist. Die Unternehmerin konzentrierte sich entsprechend intensiv auf ihre Bastowerkstatt.
Um Basttiere in größerer Anzahl manuell herstellen zu können, beschäftigte Else Stadler-Jacobs zusätzlich ein Heer von Heimarbeiterinnen. Besonders in der Nachkriegszeit stellte das Kunsthandwerk für viele Frauen eine willkommene Erwerbsmöglichkeit dar. Mitte der 1950er Jahre arbeiteten unter ihrer Anleitung mehr als 50 Mitarbeiterinnen für die Bastowerkstatt.
Als Else Stadler-Jacobs mit 73 Jahren die Produktion schließlich altersbedingt einstellte, fand sich keine Nachfolge für ihr Lebenswerk. Anfang der 1970er Jahre löste sie daher ihre Bastowerkstatt auf.
Und fest in meinem Gedächtnis verankert ist, selbst als Kind mit derartigen Bastfiguren gespielt zu haben, die freilich mehr als Dekoration auf der Kommode als Blickfang dienen sollten. Klar, dass diese bei der kindlichen Behandlung
irgendwann ruiniert wurden. Spielzeug mit dem Faktor der Vergänglichkeit!
Wer erinnert sich von euch noch an die Bremer Stadtmusikanten?
Oben im Bild zu erkennen.
Zugegeben ist das Märchen vielleicht hauptsächlich bei uns im deutschsprachigen Raum verbreitet. Doch die Fabel Die Bremer Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm enthält mehrere wichtige Lektionen. Zum einen wird verdeutlicht, dass uns Zusammenarbeit, Freundschaft und Entschlossenheit dabei helfen können, unsere Ziele zu erreichen und ein erfülltes Leben zu führen. Ein zeitgemäßes Denken, das wohl niemals aus der Mode kommen wird.
Wir brauchen diese Eigenschaften mehr denn je. So machte mich der Besuch auch nachdenklich.
In einer Ecke gibt es im TIM auch eine thematische Fernsehübertragung. Hier läuft ein Video im Loop, vom regionalen Sender, dem Bayerischen Fernsehen, mit einem Interview der Nachfahren von Else Stadler-Jacobs, dem Entdecken der Bastfiguren und der Übergabe an das TIM zur Ausstellung. Ich setzte mich dazu und vergaß für Momente Raum und Zeit ringsherum.
Und natürlich darf ein wenig Lyrik nicht fehlen!
Diesmal von Hugo Salus, der die Märchenbuchwelt philosophisch betrachten möchte.
Das Märchen vom Glück, das ich euch sag',
dauert gerad' einen Herzensschlag;
dürft drum mein Märchen nicht töricht schelten,
so tief ihr's fasst, so tief wird's euch gelten!
Und dies ist mein Märchen: das echte Glück
bleibt nur gerad' einen Augenblick.
Einmal hat's einer am Ärmel genommen
und hielt's gefangen in seinem Haus,
da hat es grau-graue Haare bekommen;
und wie das Glück graue Haare bekommen,
da sah es genau wie das Unglück aus…
Mein Märchen, es dauert so lang' wie das Glück:
einen Herzensschlag; einen Augenblick.
___ Hugo Salus
...sie zieren die Wände im Flur.
Hello Heidrun,
AntwortenLöschenWhat a fun museum to visit. The monkeys hanging are fun and cute. The mythical creature is interesting, a rabbit with duck wings. Your masks are pretty and I love those coffee mugs. Beautiful photos. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a wonderful weekend. PS, thank you for leaving me a comment.
I so enjoyed every bit of this post! -- that attic with the adorable raffia figurines was a wonderful find and a great place to visit for anyone but especially because of your childhood memories. As a child I occasionally played with "remember that is not a toy" (as my mother would say). She did not have any of Ms Stadler-Jacobs craft on her what-not shelves (corner cabinets for items of decoration), but she did have Hummel figurines which I loved. ... we also had a beautifullly illustrated Grimm's Fairy Tales on our shelf and I remember the Bremen Town Musicians very well. When I had my own children, I "borrowed" the book from my parents and read the stories out loud to them, so I think my (middle-aged) children would remember that story! I thought the story about the Wolpertinger was fun and it may have given a few young couples a good excuse to disappear into the woods for a time!! We are of the same mind as you and your husband when it comes to made-up, commercial holidays. It really is the every-day gestures that count.
AntwortenLöschenYou have a lot going on. I'm intrigued by the Wolpertinger
AntwortenLöschenWer kennt die Bremer Stadtmusikanten nicht. :-) Besonders der Hahn hat es mir angetan. Liebe Grüsse von Regula
AntwortenLöschenLiebe Heidrun, es war wieder ein wundervolles Vergnügen, hier bei dir zu lesen, mich forttragen zu lassen in die Welt deiner Märchen. Auch in meiner Wohnung zierten Masken einst die Wände im Flur. Nach dem Umzug sind sie allerdings im Karton geblieben. Der Flur ist klein und eng und die Masken fanden keinen neuen Platz. Schade eigentlich. Wer weiß, vielleicht kommen sie bei meinen derzeitigen Räumaktionen wieder zum Vorschein und zu neuen Ehren.
AntwortenLöschenEinen feinen Sonntag wünscht
die Mira
Liebe Heidrun, da hast Du ja wieder sehr viel hineingepackt in Deinen Post. Den Wolperdinger habe ich in München mal gesehen. Die Bastfiguren sind ja ganz toll. Ja, was hin und wieder aus vergessenen Stellen hervorkommt ist ganz großartig. Das TIM scheint auch einen Besuch wert....und wen habe ich zuletzt geküsst...meine Liebste natürlich.
AntwortenLöschenAlles Liebe und eine gute Zeit
Violetta
interesting and unique museum..... love to visit it.
AntwortenLöschenhave a great weekend.
...we have variations on the Wolpertinger here. I like yoour blue and white cup, they are unique. Thanks for hosting, enjoy your week.
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
AntwortenLöschenwas für eine nette Geste den Freien Eintritt durch Küssen zu genehmigen !
Gerne habe ich deinen Besuch ins Museum begleitet, die feinen Bastarbeiten sind bewunderungswürdig, ja und so ein Wolpertinger ist wirklich ein erstaunliches Geschöpf, vielleiht gibt es dieses nur in Bayern. Herrlich das Märchen vom Glück , ich habs genossen, soviel Wahrheit in den Zeilen. Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag Abend, lieber Gruß von Anna
Have a great week, Heidrun! You always put such effort and thought into your interesting posts. I'd never heard of the Wolpertinger before. I'm sure scarier things can be found in the forests of Bavaria!
AntwortenLöschenThose potatoes look delicious!! Your masks are gorgeous Heidrun and I love the little hanging monkey!
AntwortenLöschenThis looked like a very interesting museum visit. I think I've seen that rabbit somewhere around here....haha. My sentimental husband gave me roses for Valentine's Day as he was being especially romantic because this year we will be celebrating 50 years of marriage in the fall!
AntwortenLöschenHello Heidrun,
AntwortenLöschenI am stopping by to link up my post and thank you so much for hosting the party.
I enjoyed your images from the museum, the Wolpertinger looks like a fun creature.
Wonderful photos and mosaic! Take care, enjoy your day and have a great week!
Hello, Heidrun - Swinging monkeys, an interesting mythical creature, delicious-looking roulades with special dumpling, your masks, nice collage of the architecture of Augsburg… all are so nice.
AntwortenLöschenYoko
Hello Heidrun, I see you are very much in Carnival mood now that Easter is in our sights. Here in Australia, Carnival as such is not much celebrated as there is more of a secular tradition in this country. We have the Midsummer Festival (which is largely a LGBTIQA+ celebration) and here in Melbourne we have Moomba, which is in early March and celebrates Labour Day, a public holiday with much mirth and merriment and street parades. Thank you for hosting, have a good week.
AntwortenLöschenI don't know why my comment always turns up as an anonymous one, it is Nick from MAP!
AntwortenLöschenThere are times when I wish I were bilingual and this is one of those times. I think I could glean much more out of this wonderful post if I could understand some parts that are written in German (I think German is the language spoken in Austria, right?) But that said, The story of the textile factories, the figures (though I am not so found of the beetle) and the poetry ... well all of it, if I am honest , were a delight. Your museum must be a wonderful place to visit and it surely must bring back memories of your youth as I am sure many of these fabrics and figures had a place in your earlier life, right? As for your wonderful food, you made my mouth water. Years ago, when I took the time to do a little gourmet cooking, I made Rinderrouladen of which kind I truly can't remember, but I do remember that we all enjoyed them enough to make them on more than one occasion. The Wolpertinger Dumpling, however is new to me and I am more inclined to enjoy the story of the mythical creature now that I know that he ended up on your plate as a dumpling 😁. All in all Heidrun, I loved this post. I think I learned some history of a place that I am not familiar with though it could pass for many places in my upbringing (which tells me we are all more alike that different). The richness of your posts is wonderful and I look forward to more and more of the same but different, in the future. Stay just the way you are, my friend ... you are a joy!
AntwortenLöschenAndrea @ From the Sol
Moin Heidrun!
AntwortenLöschenAllesamt tolle Info über deine Besuche im Museum.
Aber the best ist natürlich dein Knödelgericht. Ich liebe Semmelknödel!!! In dieser Variante habe ich ihn allerdings noch nie gegessen.
Hach...jetzt habe ich Hunger :-D
Liebe Grüße
Anne
Country people here have a legend about a Jackalope, which is a jack rabbit with antlers. You can even get a mounted one for your wall. So your mythical animal made me chuckle.
AntwortenLöschenOhhh Heidrun! What a fabulous post. I would love to visit there. So much to see and enjoy. Your food looks so good and I do love the cups. Have a very nice evening.
AntwortenLöschenNun liebe Heidrun tanze ich über deine Seiten und lese was du uns in den Februar - mitgebracht hast .
AntwortenLöschendie Masken haben mich bezaubert, sie sind wunderschön - in KLammer( hätte ich noch eine freie Wand im Ferienhaus, hinge prompt eine davon dran - auch wenn andere sie fast sofort als Staubfänger bezeichnen würden!)- was mich immer wieder als " Hinweis" entsetzt.
Märchenhaft geht es bei - dir weiter - und du weisst, ich liebe Fabeln, Gedichte und Märchen - gerade in unserer heutigen Zeit die so kühl, formell und geschäftstüchtig daherkommt und sich behaupten will - (was sie nicht schafft)...://))
deine Collagen letztendlich bewundere ich immer wieder, sehe wieviel du in-sie - hineinlegst - weiß dass es Arbeit und Zeit verschlingt .
Übrigens deinen beiden blauweißen wunderschönen Tassen zum Schluß könnte ich noch eine rote hinzufügen, wünschte mir nur - sie würden nicht soviel extra Platz im Geschirrschrank einnehmen...
sende liebe Grüße und danke dir sehr für den Kommentar bei mir...
herzlichst angel