Bereits in der frühen römischen Kaiserzeit wurde unter den Stiefsöhnen Kaiser Augustus, Drusus und Tiberius, ein Legionslager im heutigen Oberhausen errichtet, welches um 15 v. Chr. gegründet wurde und schon damals über eine kleine provisorische Befestigung verfügte.
Erst 30 Jahre später entstand Augusta Vindelicorum auf einer Höhenschwelle zwischen den beiden Flüssen Wertach und Lech.
Nach der Fertigstellung deren Befestigung, die fast nur aus Holzpalisaden bestand, wurde sie von Kaiser Hadrian zum Municipium erhoben. Dieses Municipium reichte südlich nur so weit wie später die Bischofsstadt, aber nördlich weiter als die Untere Stadt des Mittelalters, dessen südliches Gebiet später von der Bischofsstadt und der Unterstadt überdeckt wurde. Von der Stadtbefestigung dieser Zeit ist heute nichts mehr erhalten.
Dafür gibt es diesen Schwedensteig!
Ein wundervoll idyllisches Gebiet inmitten der Stadt, wovon hier folgende Bilder berichten und historisches im Text. Ursprünglich hatten die schwedischen Besatzer gegen 1632 in Höhe des sogenannten Oblattertors eine Brücke über den Stadtgraben und eine gemauerte Treppe hinauf zur Stadtbefestigung gebaut. In der Neuzeit, 1954 wurde diese Schwedenstiege, die die heutigen Straßenzüge Unterer Graben und Schwedenweg verbindet, mit einer 80 cm starken Stützmauer aus Ziegeln des kriegszerstörten Hotels Drei Mohren unterfangen.
Das besagte Hotel änderte im Übrigen 2020 trotz der Proteste seinen 300-jährigen Namen und nennt sich seitdem Hotel Maximilians. Der angestammte Titel "Drei Mohren Hotel" geht auf drei abessinische Mönche zurück, die im Augsburg des 15. Jahrhunderts in der damaligen Herberge Zuflucht gefunden haben sollen.
Als Augsburg von den Schweden während des Dreißigjährigen Krieges eingenommen wurde, machte sich der schwedische König Gustav Adolf ein Bild der alterlichen Stadtbefestigung. Er ließ 1632 die gesamte Anlage von Grund auf modernisieren und betraute seinen Landsmann, den Generalquartiermeister Isaac de Traittorens, mit dieser Aufgabe. Er war für die Planung des großen Städtebauprojekts verantwortlich und wollte einen vollständigen Festungsring nach niederländischem Muster um die Stadt bauen lassen. Dieser sollte die gesamte derzeitige Stadtbefestigung in einem Oval einschließen.
Die Realisierung dieses Plans lief jedoch auf ein ganz anderes Ergebnis heraus.
Die Stadt sollte ursprünglich mit einem Festungswall bestehend aus vielen Bastionen und Ravelins versehen werden, was jedoch nicht umgesetzt wurde, um Zeitaufwand zu kürzen und die Gelder zu sparen. So konzentrierte sich die erweiterte Befestigung, die zwischen 1632 und 1635 gebaut wurde, fast nur auf die östliche Seite der Stadt. Im westlichen Bereich der Stadtmauer wurden ersatzweise einzelne vorspringende Ravelins* errichtet. Wegen des katastrophalen Zustands des Außenringes, der durch mehrere schwere Bombardements verursacht worden war, wurde dieser zwischen 1645 und 1648 schon wieder abgetragen und durch neue Einzelanlagen ersetzt. Das ursprüngliche Vorhaben wurde letzten Endes mit der völligen Demolierung der äußeren Schanzen beendet.
*Als einen Ravelin (= Wallschild) bezeichnet man im Festungswesen
ein eigenständiges Werk, dessen Aufgabe es ist, die Kurtine, also den Wall
zwischen zwei Bastionen, zu schützen – daher sein deutscher Name Wallschild –
und gleichzeitig deren Facen (die Feindseite bzw. die vordere, außenliegende
Seite eines Festungswerkes) zu flankieren.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg bestand kaum noch Bedarf danach die Stadtbefestigung auszubauen oder zu verbessern, auch ihr Unterhalt wurde vernachlässigt. Erst durch den Spanischen Erbfolgekrieg ließ man die Stadtbefestigungen wieder verstärken. Als es im Jahr 1704 zur Belagerung kam, wurden etliche Mauerabschnitte im Nordwesten schwer beschädigt. Als die Stadt dann an den Feind fiel, befahl Kurfürst Max Emanuel die Schleifung der Stadtmauer, woraufhin weite Teile des selbigen Mauerabschnitts der Niederlegung zum Opfer fiel. Die Franzosen ließen die Bastion am Lueginsland dann zur Zitadelle ausbauen und ließen einige Bauwerke umfunktionieren.
Die letzte Instandsetzung der städtischen Verteidigungsanlagen wurden 1734/35 von Anton du Chaffat umgesetzt. Nach letzten Bebauungen durch den Stadtgarden-Gefreiten Johann Höfler wurden die Festungsanlagen in ihrem damaligen Zustand belassen. Seitdem wurden zu keinem anderen Zeitpunkt mehr Änderungen an der Befestigung vorgenommen die selbst nun zu friedlichen Zwecken benutzt wurde.
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Auf meinem Weg lese ich eine Kreidezeichnung auf dem Asphalt:
Power - Pause
Ein Appell, dem ich zur Zeit bewusst folge.
Im Jahr 1806 wurde Augsburg bayerische Garnisonsstadt und die Festungsanlagen gingen in Staatseigentum über. Der Staat nahm trotz des schlechten Zustands keine Instandhaltungsarbeiten an den Anlagen vor.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Tore im Inneren der Stadt wie beispielsweise das Barfüßertor oder das Heilig Kreuzer Tor abgebrochen.
Im März 1860 erfolgte die Niederlegung des Gögginger Tors auf Geheiß von König Max II. 1866 wurde der Erlass zur Entlassung Augsburgs aus der Festungseigenschaft durch König Ludwig II. ausgesprochen...
Ein Zitat, das in diese Zeit in vielfacher Hinsicht zu passen scheint,
wobei anstelle der alten Fackel eine moderne Laterne herhalten muss:
Die Wahrheit ist eine Fackel, die durch den Nebel leuchtet,
ohne ihn zu vertreiben.
___ Claude-Adrien Helvetius
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Zurück zum Schwedensteig...
Die Stadt kaufte die gesamte Anlagen für 200.000 Gulden zurück und begann mit der Niederlegung. 1867 fielen die ersten Mauerabschnitte, das Schwibbogentor wurde ebenfalls abgebrochen. Bei manchen Toren, wie beispielsweise beim Jakobertor, regte sich bei der Bevölkerung Widerstand gegen den Abbruch, sodass diese erhalten blieben. Heute begehen die Städter zweimal jährlich dort die beliebte Augsburger Dult.
Das Frauentor in der Stadtmauer wurde allerdings trotz des Widerstand jedoch leider nicht erhalten. Die sehr beengte Durchfahrt hätte bereits zu diesem damaligen Zeitpunkt den stark angewachsenen Verkehr behindert.
So blieben überall verstreute Fragmente in der nun über 2.000 Jahre alten Stadt erhalten, die zum Entdecken rufen, gefunden werden wollen. Ich begeistere mich als Münchnerin von Zeit zu Zeit in die Tiefe der Augsburger Geschichte tauchen zu können.
Hello Heidrun,
AntwortenLöschenThe flowers are beautiful, it is nice to see some late blooms. The felt covers for the candles are so pretty too. Well done! I like seeing the green space and parks in the cities, more nature is great among the historical settings. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a happy weekend.
Last blooms before the long time of winter. Thank you for your nice comment.
LöschenHi Heidrun, You sure have some interesting photos here. Thanks for sharing your blog! John
AntwortenLöschenLovely floral offering!
AntwortenLöschenSchön ist der Herbst. Love me tender haben mal die Schüler zum Schulabschluss gesungen und ich habe dazu Klavier gespielt. Es war schön. :-) Liebe Grüsse von Regula
AntwortenLöschen...someone got carried away decorating the that motor bike. Heidrun I hope that you will have a wonderful week.
AntwortenLöschenwe love autumn.... colorful....
AntwortenLöschentemperature calm down.... enjoy to walk....
Hallo, liebe Heidrun. Bei Elvis bin ich etwas zwiegespalten. Der wird nämlich als King des Rock´n´Roll gehandelt, was er zweifelsfrei nicht ist. Er hat zwar mit R´nR begonnen - aber ist dann doch sehr in die Schmuseseite hineingefallen. Aber er hat eine der prägnantesten Stimmen der Popgeschichte. Ich mag die 50er Jahr Songs- wie Hound Dog, Jailhouse Rock....
AntwortenLöschenDer Schwedensteig schaut sehr interessant aus. Aber wann kommt man nach Augsburg?
Alles Liebe und eine gute Zeit
Violetta
Danke für Deine Meinung dazu. Die Schmuseseite ist ihm wohl auch aus kommerziellen Gründen eingeredet worden. Die Plattenfirmen üben bekanntlich starken Druck auf ihre Künstler aus ... und eventuell war da tatsächlich eine gewisse Sehnsucht zu dieser damaligen Zeit.
LöschenI can see that little Elvis doll shaking his naughty hips whenever someone taps the display. Pretty awesome :) Are you Lonesome Tonight, Love Me Tender and Return to Sender are probably my favorites so we are on the same page. I didn't appreciate Elvis until I was older and heard his songs played on a radio station. Though I liked him when I was a teenager, I didn't really pay much attention to his real talent. Not to forget, I do love your felt lantern ... it would be nice if you could explain how you made it. You also treated us to a very interesting history lesson about the area you live in (I assume). It is quite amazing that there is anything left from that many years ago and you are blessed to be able to observe and enjoy all of it. I hope you are having a lovely fall, Heidrun ...
AntwortenLöschenAndrea @ From The Sol
Thank you for sharing your option ... Indeed, the Song "Return to Sender" is a great hit too.
LöschenNice, that you like my felt work. Thank you.
Moin Heidrun!
AntwortenLöschenNun, ich würde nicht gerade sagen, dass ich ein Fan von Elvis bin, mag aber doch recht viele Lieder von ihm. In meiner Reha in Bad Nauheim (welch ein Zufall) bin ich auf den Spuren Elvis gewandelt. Ich habe alle Stellen gefunden, wo er gewesen ist. :-D https://www.bad-nauheim.de/de/erlebnisreich/tipps-fuer-ihren-aufenthalt/elvis-fans
Das gefilzte Teelicht finde ich zauberhaft. So ähnliche habe ich auch schon einmal hergestellt mit meinen Hortkindern. Macht unheimlich Spaß!
Ein guten Wochenstart
und liebe Grüße
Anne
Wie interessant. Danke für Deine Antwort und den persönlichen Bericht zu Elvis in Bad Nauheim.
LöschenI like your first quote about the light. Certainly we need to pause in this troubled world. So much heartbreak going on right now. I certainly like to get away from the madness and be immersed in bushland. Take care. Enjoy your week and stay safe. And thankyou agian for the linkup.
AntwortenLöschenAlways stop to smell the roses, Heidrun! Thanks for hsoting and have a wonderful week.
AntwortenLöschenHi Heidrun! ♥ I think my favourite Elvis recording is his version of Blue Moon. It haunts me!
AntwortenLöschenHello, can't say i'm an Elvis fan although I am quite a big Beatles fan. The felt workshop sounds intriguing.
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
AntwortenLöschenbevor ich den Film ELVIS von Baz Luhrman gesehen habe, hätte ich wohl ähnliche Songs genannt wie du. Seither habe ich aber einen neuen Favoriten. Es ist „If I Can Dream“, seine Hommage an den am 4. April 1968 in Elvis‘ Heimatstadt Memphis ermordeten Martin Luther King. Damals war Elvis ganz er selbst. Obwohl ich in Graceland war, war ich nie ein wirklicher Elvis Fan, aber der Film hat mir den Menschen hinter der Kult-Figur näher gebracht.
Der Schwedenstieg sieht sehr idyllisch aus!
Eine Power-Pause - ja, die braucht man ab und zu!
Alles Liebe, Traude
🍁🌻🍂 🌻🍁
https://rostrose.blogspot.com/2023/10/nochmal-wien-kurpark-oberlaa-ein-paar.html
Unbedingt ... super, dass Du mich daran erinnerst. Graceland muss ich nicht unbedingt besuchen, wegen der Menschenmassen.
LöschenDear Heidren, Thank you for the beautiful flower! ... I like your felting creation so much -- that group must be such a fun one ! ... I like the old Elvis songs the best (when he was a thin Elvis ;>) because those became famous when I was in high school. He was so special to us then! .... I really enjoyed learning about your walk on the Swedish Rise Trail. I always think trails like that in the middle of a city are so special... some of my favorite walks. Yours is wonderful!
AntwortenLöschenYes, my group is very funny and varied in the Activision. Thank you for stopping by and your nice comment.
LöschenThanks for hosting. The little Elvis is amusing. He had a great voice.
AntwortenLöschenEin schöner Blütengruß, Elvis, meine Freundin ist ein großer Fan. Carpe diem, und schöne Filzarbeiten, das hat mir gut gefallen. Ich wünsche Dir eine stabile Gesundheit und schöne Erlebnisse, die ich hier lese.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse, Klärchen
Interesting photos. Beautiful blog.
AntwortenLöschenHello Heidrum :=)
AntwortenLöschenI like the pretty white flower and the first quote. I well remember a time when street lamps were lit when it went dark. This would be when I was a young girl growing up in the 40s.. Your creation of the felt covered glass is really lovely, and the Textile Museum must be very interesting place to visit. Historical buildings in city centers or any buildings for that matter are beautified by the green surroundings of nature and the tall trees in city parks are beneficial to our health. It certainly looks like an idyllic place to walk, as your photos show. I did see some of Elvis's films, but was never a fan, even as a teenager I enjoyed Jazz much more.
All the best.
Sonjia