MosaicMonday No. 36

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Die gute alte Zeit verdankt ihr Dasein 

unserem schlechten Gedächtnis.

__ erklärt uns glaubhaft François Anatole Thibault

Im Pavillon

Gezielt einmal wieder locker den Sommer genießen, stand auf dem Plan. Den quälenden Alltag abschütteln. Dazu gehört bei uns der Garten als zusätzliches Zimmer ... mit unserem Pavillon als Oase im Rasen. Allerdings verhält es sich in diesem Jahr so, dass ich wegen der Operation am Knie nicht beim Aufbau mitwirken konnte. 

Guter Rat war teuer.

Was tun? Die einen Freunde sind in die Dolomiten verreist, andere selbst lädiert und gerade aus dem Krankenhaus entlassen nach einem Eingriff am Herzen und wieder andere aus dem Kreis eingespannt weil noch berufstätig ... oder einfach viel zu weit weg - in München, Stuttgart, Pforzheim oder Weiden. Weite Entfernungen von unserem Wohnort, um `mal kurz eben vorbei zu schauen und zu helfen.

Schatz, sage ich zu meinem Mann, frag' doch gegenüber den Bernd, der ist doch immer richtig nett gewesen. Und tatsächlich ist Bernd sofort bereit, zwischen Homeoffice und Familie uns behilflich zu sein.

Welch` eine Erleichterung, so unkompliziert Hilfe anfragen zu dürfen. Du musst Dich trauen.

Natürlich bedankten wir uns gebührend mit einer schönen Flasche Wein. Mein Mann hatte sich offen gestanden zunächst gesträubt: "Der Bernd hat doch gerade selbst so viel um die Ohren, nachdem die Tante ausgezogen war und deren Wohnung ausgeräumt werden musste!" erinnert mich mein Mann, wie uns unlängst im Plaudern am Zaun Alex, die Gattin von Bernd anvertraut hatte... 

Ich insistierte bei meinem Mann mit Erfolg. Du darfst um Hilfe bitten, schließlich verschenktest Du auch eine Deiner Motorradjacken an den Junior und eventuell kann Bernd es einrichten. Fragen kostet nichts. Wir helfen ja auch, wo wir können, dafür sind Nachbarn da.

Langer Rede, kurzer Sinn.

Nun steht der Pavillon zu unser großen Freude!

Die beiden Männer schafften den Aufbau in einer ¾ Stunde und wir luden Bernd spontan zum Probesitzen ein, was lachend angenommen wurde. Bernd nahm sich gerne die Zeit. Wir unterhielten uns noch länger, mir schien, dass er froh war erzählen zu können... und mein Mann und ich sind gute Zuhörer.

Den Pavillon erwarben wir im Übrigen während der Corona-Pandemie, da wir zwangsläufig an Haus & Garten gebunden waren. Eine Investition, die wir nie bereut haben. Gemeinsam hier in diesem Ruhepol im Garten sitzen und feiern kommt bei Familie und Freunden gleichermaßen gut an.

Inzwischen fertigte ich noch ein Seitenteil aus Nesselstoff, was als Wind- und Sonnenschutz dient, was ein unbeschwertes draußen sitzen noch komfortabler macht. 

Luzie verfolgt aus sicherem Abstand das Treiben

der Männer. Sie ist und bleibt neugierig.

Und Bernd, beziehungsweise die ganze Nachbarsfamilie

kennt sie sehr gut und ist daher nicht scheu.

K•u•n•s•t                     

Poesie im Alltag

Am vergangenen Wochenende fand eine weitere Poesiebegegnung im Stadtteil Pfersee/ Augsburg mit den Gleichgesinnten statt. Dieses besondere monatliche Treffen lässt sich angehen, es sind Parkplätze vorhanden. Was mich beflügelt, denn Fußmärsche verkneife ich weiterhin tunlichst ... es ist schlichtweg unmöglich für mich, was ich akzeptieren muss.

Freilich, werktags sieht die Situation für das Abstellen der Fahrzeuge

grundlegend anders aus. Wie in vielen weiteren Stadtteilen auch.

Die gute alte Zeit?

Wie eingangs Thibault sinnierte, was mir als Einstieg gefiel. Es dreht sich bei der Poesiebegegnung im Juni um die viel gepriesene "gute alte Zeit".

Waren die früheren Zeiten gut? Oder einfach nur besser im positiven Sinne der Erinnerung? Ich wäge diese pauschale illusorische Haltung ab in der Vorbereitung. Mehr noch, ich bestreite, die Vergangenheit zu verklären. Sie besitzt reichlich Schattenseiten, im Allgemeinen wie auch im persönlichen Empfinden.

Doch glücklicherweise blitzen sonnige Momente mit goldiger Stimmung im Gedächtnis ebenfalls auf. Sonst müsste frau verzweifeln. Entsprechend entwickelte ich meine poetischen Sätze für den erwähnten Event.

Leicht war es früher           

            ...mit Fragezeichen!

Leichtigkeit wiegt im Erlangen tonnenschwer,

sie wiegt was wir persönlich auf die Waage bringen.

Leichtigkeit kommt hart wie Granit,

wenn sie droht auf dem Lebensweg zu mißlingen.

Leichtigkeit ist flüchtig schnell vorbei,

sie ist so kurz zu Gast, vergeht dann wieder

wie der Rauch der letzten Zigarette... im täglichen Einerlei.

Leichtigkeit schwebt wie die Biene von einer Blüte zur andern.

Leichtigkeit hinterlässt Freude und Zufriedenheit beim Wandern.

Leichtigkeit ist zu suchen, immer wieder.

Denn, nur wenn Du sie bemühst, lässt sie sich nieder.

(c) H. S. ___ 08/2016 ergänzt 2023

Parken?

Oooooh, dieser Tage ein dramatisches Unterfangen mit zusätzlichem hohen Zeitaufwand. So beobachten wir es beispielsweise in der Stadtmitte, wo meine Physiotherapie durchgeführt wird und/ oder entsprechende Arztpraxen periodisch wiederholend aufgesucht werden müssen.

Begehrte Parkplätze sind ohnehin rar und verschwinden aktuell mit den allerorts im Stadtkern langwierigen Bauarbeiten völlig!

In unserer Tagespresse lese ich zu diesem Thema, dass die anfallenden Sperrungen hinsichtlich der Baumaßnahmen am 'Mittleren Graben' und den entsprechend eingerichteten Umleitungsstrecken dazu führen, dass die ohnehin knappen Parkplätze entfallen. Hier weisen frühzeitig aufgestellte Halteverbotsschilder, heißt es im O-Ton. Es liest sich zynisch. Sehr hilfreich denke ich mir, das Manko erleben wir beinahe täglich.

Wohl denjenigen Mitmenschen, die jetzt in den Urlaub gefahren sind, weit weg von dieser Situation. Ich seufze bei dieser Gelegenheit.

- Stau auf dem Hinweg ... Stau auf dem Rückweg -

Ohne ungerecht sein zu wollen, diverse Renovierungsarbeiten fallen selbstverständlich an, sind unabwendbar und notwendig. Der Winter hinterließ Frosteinbrüche im Asphalt. Löcher, die nicht alle nur mit einem Pflaster von Bitumen ausgebessert werden können. Dann sind hinsichtlich der Fuß- und Radwege veränderte Anforderungen, die Baumaßnahmen verlangen!

Ja, zugegeben ... es ist meiner gesundheitlichen Situation geschuldet.

Rückblick

Ich sehe hinter dem Grau heute Blau,

und ich bin milder geworden.

Ich bin nicht mehr der junge Radau

und wehe nicht mehr aus Norden.

Es kommen die Jüngsten auch mal dahin,

wenn sie streng Zauderndes wagen

und fragen nach jedem »Wie ist ...?« dann: »Wie bin ...?«

und werden still Danke sagen.

__ Joachim Ringelnatz

1883 - 1934, alias Hans Bötticher,  Lyriker, Erzähler und Maler

Quelle: Gedichte dreier Jahre

Verschiedene Blicke in den Pavillon, an die Schatten der Decke

und natürlich mit Luzie.

Mein ZiB

Ein zeitloser Satz, der nicht weiter vertieft werden braucht, meine ich.

Es ist der Krieg mit allen Geschehnissen, was uns seit nun über eineinhalb Jahren mental und vor allem emotional schwer beschäftigt, wir nehmen Anteil...

...hier nochmals textlich der komplette Zusammenhang, wobei nicht verschwiegen werden sollte, dass der Autor umstritten ist und nicht jedermann liegt. Sei's drum, mit seinen Gedanken in Folge liegt er richtig, sich bewusst abzugrenzen:

Manche Menschen sind in ihrem augenblicklichen Zustande wie wilde Tiere

und gebärden sich auch so. Solche muss man nicht ohne weiteres streicheln,

sondern es ist unter Umständen recht gut, wenn Gitter zwischen uns liegen.

Die müssen die Menschen aufrichten, denn die Bestien tun's nicht.

___ Heinrich Lhotzky 

1859 - 1930, deutscher Theologe und Publizist

Quelle: Vom Erleben Gottes

Was zeigt ihr zu MosaicMonday?

Ich freue mich wieder sehr darauf!

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Habt eine gute Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Nova`s ZiB,

mit dem Samstagsplausch

mit Image-in-Ing

mit Rain's Art #allseasons 

mit Saturday Critters

mit Floral Friday

und My Corner of the World

♡