#WoGehtsLang

Zum Abschluss, weil ich nicht so schnell aufhören mag, ein seufzend und zugleich komisches - im Sinne vom Urigen  - Loslassen bevor das Juli Thema greift... beziehungsweise ansatzweise (m)ein Übergang!

»Diesen Übergang aus momentaner Angst
in kurz dauernden Übermut nennt man das Komische.« 

—  meint Friedrich Nietzsche

_ mit Werbung _

#WoGehtsBitteJetztDemnächstLang?

Stellte ich mir in den letzten Wochen Monaten  öfter selbst die Frage.

Nachrichten, die aufhorchen lassen, die erschrecken, die mich entsetzten, befeuern unwillkürlich die Gedanken.

Keinen lassen die Ereignisse kalt, die Gefühle bewegen sich von "es wird wieder gut", über "wann trifft uns die zweite Welle" bis hin zu desaströsen Szenarien nach Stuttgart.

Nein, niemand weiß wirklich, was alles bevorsteht.

Das ist  - eventuell - auch gut so.

Mit ein wenig gesunden Menschenverstand lässt sich verschiedenes ausmalen.

Das gedankliche Hochrechnen passiert automatisch, frau hat Übung darin.

Wenn da nicht jeweils die unberücksichtbaren Nebeneffekte eintreten würden...

Sicher ist eines: auf der Strecke bleibt der Kleine, der sich nicht wehren kann.

Wie etwa bei dem absurden Mehrwertsteuerwinkelsatz!

Tja, dazwischen gilt es jeweils den Alltag irgendwie zu bewältigen und natürlich auch unsere familiären Beziehungen und Festivitäten aufrecht zu erhalten!

Gestrick auf Frankfurter Straßen

- OOTD und kein Haul aus Alter Zeit

Der Juni wechselte in den Juli.

Für euch alle "häkelte" ich hier einen kunterbunter Reigen, er soll der Start in den Sommermonat Juli sein - in gewohnter Manier, wie ihr lieben Mitblogger|innen es von mir kennt.

Doch zuvor, zu Ultimo feierten wir uns. Genau genommen: der allerliebste Mann durfte zuvorderst seinen Geburtstag zelebrieren und ebenfalls in dieser Woche stand unser Hochzeitstag im Kalender.

Schöne Momente - trotz der Einschränkungen -, mit netter Musik, jedoch ohne Tanz, in griabiger (= gemütliche Atmosphäre, für alle Nicht-Bayern) Umgebung, mit feinem Essen, Humor und Herzlichkeit - aber auch mit einer klitzekleinen Träne Wehmut im Knopfloch  - wie schnell doch die Jahre verflogen sind.

Wo bleibt die Zeit?

Wesentlich stiller als sonst wurde gefeiert, mit großer Distanzierung  - adäquat gemäß

der immer noch aktuellen Situation, doch mit reichlich Humor.

Weitere Bilder vom Ausflug in Frankfurt...

...Anreiz für einen weiteren Besuch!?

Wo geht es bitte lang?

Nach links oder nach rechts?!

...oder eventuell in die Höhe mit dem Projekt Wolkenkratzer?

Wolle will hoch hinaus!

Reden wir mal wieder...

...über das Wetter.

Das Klima zeigte sich begleitend chamäleonartig Ende Juni beziehungsweise

zum Start in den Juli, mit Wind und Regen, manchmal Donner in der

Ferne, kühl und dann überwältigend heiß im Wechsel.

Meine Arme weisen inzwischen einen Sonnenbrand auf, nach unserer letzten

Fahrradtour! Eine Tour entlang dem Oberen Römerweg, im Norden von Augsburg.

Heiß!

Haul? Kann ebenfalls heiß sein! Ein Haul ist ein Video, das zum Beispiel auf YouTube

veröffentlicht wird. Bei diesen Videos stellen Personen - keine Unternehmen! -  ihre

gekauften Kosmetikartikel und Kleidung, oft auch modische Accessoires vor.

Nein... ein Video wollte ich nicht unbedingt drehen!

OOTD als eine Abkürzung im Internet. ... Die Bedeutung der einzelnen Buchstaben:

„offer of the day“ oder „outfit of the day“, was so viel heißt, wie „Kleidung des Tages“,

dass an diesen familiären Festtagen adäquate Kleidung getragen wird.

Das kommt hier schon eher für mich infrage.

Dazu nachstehend ein reizender Aufsatz rund um die Mode, vergleichbar mit den Couplets des von

mir geschätzten großen Karl Valentin, gemäß:

"Nieder mit dem Verstand, es lebe der Blödsinn!"

Die Mode

Peter Altenberg (* 9. März 1859 in Wien; † 8. Jänner 1919 ebenda  - der eigentlich Richard Engländer hieß) 

Er war ein österreichischer Schriftsteller. Sein Pseudonym wählte er verspielt nach einem Ortsnamen.

So folgt nach dem Rufnamen Peter entsprechend der Ort seiner Jugendliebe...

...eine Hommage an alle Ästheten, an die Junggebliebenen, an Geburtstagskinder und Jubilierende!

Die »Mode« ist das ästhetische Verbrechen an und für sich!

Sie will nicht das endgültig Gute, Schöne, Zweckmäßige.

Sie will »immer etwas Anderes!«

Sie will das Taumeln von einem Irrtum zu einem anderen. Sie lebt vom Irrtum, der einem anderen Irrtum Platz macht. Sie lebt von kindischen Veränderungen. Die Mode mästet die Schneider, Schuster, Hutmacher.

»Man trägt heuer ...« ist eine verbrecherische Feigheit.

Man hat ewig und immer zu tragen eine den Gesetzen der Hygiene entsprechende Sache,

eine künstlerische, einfache.

Ein leichter Girardihut mit edlem breiten Seidenbande kommt nie aus der Mode. Noch ein Panama. Noch ein Sombrero. Noch eine weiße Pikeebluse. Noch ein breiter lederner Gürtel. Noch ein fußfreier plissierter Glockenrock. Noch breite, weite amerikanische Schuhe mit stumpfen Absätzen. Noch ein spanischer Schal.

»Aus der Mode« kommen nur die Irrtümer, die kindischen Spielereien, das von Schneiders oder Hutmachers Gnaden Geschaffene!

Dein Kleid aber sei deine letzte Epidermis, deine feinste künstlerische Haut gleichsam!

Der »Schliefer«, dieses weite, bequeme und nicht sehr teure Kleidungsstück, darf niemals mehr aus der Mode kommen. Es gibt eben auch in diesen Entwicklungsphasen endlich ein erreichtes Endziel. Die organischen Veränderungen finden nicht statt, um den Gewerbetreibenden Aufträge zu verschaffen, sondern um nach einer Reihe von Irrtümern endlich zum Endgültigen vorzudringen!

Der Kultivierte hat die Pflicht, sich den willkürlichen Veränderungen der Mode entgegenzustellen! »Man trägt heuer ...« ist ein verbrecherischer Idiotismus. Was kümmert uns die Bilanz der Schneider, Hutmacher und Schuster?!?

Bequem, dauerhaft, einfach, naturgemäß ... darin allein bestehe die Schönheit eines Kleidungsstückes. Der edle Stoff wirke und die weite Bequemlichkeit!

Sich nach der Mode des Tages und der Stunde sklavisch richten, ist eine Gehirnschwäche!

Eine weite Bluse aus englischem Zephir, mit kurzem Stehkragen und edler englischer Kravatte, ein Girardihut mit breitem seidenen Bande, ein fußfreier Glockenrock aus englischem Stoff, ein breiter weißer oder schwarzer Ledergürtel können niemals »aus der Mode kommen«. Was aus der Modekommen kann, war nie wert, getragen zu werden von irgend jemand Kultiviertem, auch nur eine Stunde lang!

Sich nach der Mode richten, ist bereits tiefste Unkultur. Es beweist die Sklavennatur.

»Man trägt heuer ...« ist ein verbrecherisches Wort des Unkultivierten.

»Man trage ewig!« ist der Ausspruch des Kultivierten.

Der »Großglocknererklimmer« hat seit Jahrhunderten dieselbe Ausrüstung, adaptiert für seinen bestimmten Zweck! Wir haben ebenso bestimmte Zwecke im Leben, Gipfel zu erreichen. Sollen wir uns da von der »Mode« feige verhindern lassen?!?

Überlassen wir das den »Gigerln«, denen die gar keine Zwecke und Ziele haben im Leben! Die mögen »der Mode fröhnen«! So sehr ein Mensch vom anderen sich unterscheidet, so sehr ein jeder eine mannigfaltige, besondere und eigentümliche Welt repräsentieren soll, ebensosehr soll die Kleidung eine erste Repräsentanz dieser eigenen Welt bilden.

Nie wird eine »Persönlichkeit« fragen:

 »Was trägt man?!?« Sondern sie wird autoritativ sagen:

»Ich trage mich so!« Für jede Dame gibt es ihr ideales Kleid, ihren idealen Hut, ihre idealen Schuhe, ihren idealen Gürtel, ihren idealen Sonnenschirm. Welche Beeinträchtigung der edlen Mannigfaltigkeiten der Menschen, wenn man sich feig und skeptisch nach der Mode richtet!?!

Wie ein Gedicht gleichsam von selbst sich herauskomponiert aus einem bestimmten Dichterorganismus, so müsste jede Dame ihre Kleidung erdichten aus ihren ureigensten inneren Bestimmungen!

»Sie ist verrückt« ist dann ein Ehrentitel für »Mut seiner Persönlichkeit«. Die Farbe, die Form, die Gewebeart deiner Bluse, die Knöpfe oder Bänder daran seien so sehr dein Eigenstes, wie hundert andere Eigentümlichkeiten deines sonstigen Wesens!

»Fräulein Isabella, was tragen Sie da für eine merkwürdige Bluse?!?«

»Es ist die Isabellabluse!«

»Aber dieser Schirmgriff, bitte?!?«

»Es ist der Isabellaschirmgriff!«

Sei, der Du bist! – – –

Nicht mehr, nicht weniger. – – – Aber der sei!

Und in allem und jedem!

Quelle: Märchen des Lebens. Berlin 1924, S. 69-73.

Lizenz: Gemeinfrei

◇

Ja, ja... die Mode macht's.

Und dann kommt das große Schwitzen.

■  ■  ■

Geteilt mit MosaicMonday

- MosaicMonday a meme where we get together to share our photo mosaics -

and 

Our World on Tuesday

■  ■  ■

Wir genießen den Sommer!

So gut es irgendwie geht in der Krisenzeit von Covid-19.

Den folkloritisch anmutenden Häkelgürtel stifte ich dem CreaDienstag. 

Mopsenleben

Es sitzen Möpse gern auf Mauerecken,

die sich ins Straßenbild hinaus erstrecken,

um von sotanen vorteilhaften Posten

die bunte Welt gemächlich auszukosten.

Oh Mensch, lieg vor Dir selber auf der Lauer,

sonst bist Du auch ein Mops nur auf der Mauer.

_ Christian Morgenstern

1871 - 1914, deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer

Quelle: Gedichte. Palma Kunkel

Thekla, ihres Zeichen ein Wettertief, tobte wie eingangs erwähnt mit gewittrigen

Fingern, wühlte sich windig durch den Garten, verfing in den Zweigen. Frühmorgens

begrüßte dann erfrischende Kühle den Tag.

Der Kaffee dampft, der Blick fragt.

Was gedeiht uns 2020 der Juli an?

Sommerhitze stünde auf der Agenda.

Der Blick auf vergangene Posts verrät: es war in den Jahren 2019, 2018... - und zuvor  - richtig heiß.

Zu heiß für meinen mitteleuropäischen Geschmack, es braucht keine 40⁰C!

Was steht heuer an? Es fühlt sich merkwürdig und seltsam an.

Hängt das mit dem verflixten Virus zusammen?

Hier wurde es bei uns Zuhause zunächst einmal laut.

Kleinkrieg im Gebüsch.

Statt lieblichen Vogelgezwitscher, schien sich drüben hinter dem Zaun beim Nachbarn

ein Drama abzuspielen. Schrille Schreie, die uns alarmiert hatten. Wir suchten die

Bäume und Sträucher ab, konnten jedoch nichts entdecken, wir waren ratlos. Wurde

da etwa ein Nest geplündert? Unsere Katze schlief gesichert im Haus, der dicke

Nachbarskater kommt längst nicht mehr auf die Bäume.

Was war geschehen!?

Mehrere Tage nach dem akustischen Anschlag erkennt mein Mann einen Kuckuck im

Geäst, der gefüttert wird, der mutmaßlich die Stiefgeschwister Vöglein über die Kante

geschubst hat?...

Es regnet, es graupelt dieser Tage - der Göttergatte und ich laufen triefend

nass hurtig nach einem Einkauf ins Haus.

Freilich, der Geburtstag!

Glückwünsche, Geschenke und ein festliches Essen. Fast wie vor der Krise, freilich total isoliert. Doch... zusätzlich auch die vermummten Menschen ringsherum, die ständig an den Virus erinnern und mahnend wirken. Wir selbst betrachten uns ja kaum, höchstens im Spiegel und dann ohne Mundschutz. Unterwegs zwickt es bei mir hinter den Ohren ziemlich markant, die Brille beschlägt und das Atmen fällt schwer. Die Gummibänder sind straff gespannt, schneiden in die empfindliche Haut ein. Ja, wir leben weiter mit Covid-19. Im Gasthaus, Tisch für Tisch weit voneinander entfernt.

Das ist das neue Erscheinungsbild bis auf Weiteres.

Das galt genauso zum darauffolgenden Hochzeitstag.

Sprüche  und Weisheiten rund um den Ehestand, um Männer und Frauen existieren seit

Menschengedenken zuhauf.

Wir bekamen die volle Trönung via WhatsApp, Email oder telefonisch ab!

Meine / unsere beider einhellige Auffassung lautet: Humor  - 

besonders in Krisenzeiten selbst erzeugen und in den Alltag einflechten.

So lässt sich der Ernst des Lebens gemeinsam bewältigen gut, nein - viel besser bewältigen.

...und ab und zu einmal ein schönes Stück Kuchen, mit Sahne...

- unbezahlte Werbung  -

■  ■  ■

Habt es fein & ein schönes  Wochenende

Bleibt bitte gesund

Heidrun

Verlinkt mit  mit Nova`s ZiB,

mit dem Samstagsplausch

mit Image-in-Ing

und My Corner of the World