...in Altomünster, eine Noch-Weihnachtsgeschichte
Wie im Monatsrückblick erwähnt, besuchten wir zu den Weihnachtsfeiertagen einmal Altomünster.
Ich hatte - so meine ich mich zu erinnern - im BR-Fernsehen eine Reportage über den Ort
gesehen und wollte unbedingt dort das Kloster, den Markt und vor allem den
sogenannten Dunkelgang finden und kennenlernen.
Dessen Bewandtnis jedoch weiterhin im Dunklen liegen blieb!
Gesagt - getan...
Hier gegenüber der Gastwirtschaft parkten wir unser Fahrzeug
und starteten eine Exkursion rund um das Kloster, um den Dunkelgang
zu finden
Existenz ist Wandel,
Wandel Reifung, Reifung ewige Selbsterneuerung.
Henri Bergson
Henri-Louis Bergson wurde am 18. Oktober 1859 in Paris geboren und starb am 4. Januar 1941
Er war ein französischer Philosoph und gilt neben Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey
als bedeutendster Vertreter der Lebensphilosophie. 1927 erhielt er den Nobelpreis für Literatur
Zitat im Bild.
Jede Woche heißt es, sich Gedanken machen. Den Alltag, Gefühle
in Wort und Bild harmonisch, lustig, gedankenvoll, inspirierend,
nachdenkenswert und schön umzusetzen.
Ein schönes Projekt von
Nova; bei ihr findet man weitere
Blogger, die sich mit dem Thema beschäftigt haben.
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Das Leben ist sich wandeln, sich wandeln ist reifen,
reifen ist ohne
Ende schöpferisch an sich arbeiten.
Henri Bergson
Zurück zum Dunkelgang nach Altomünster und
Wikipedia gibt Auskunft
Um 750 ließ sich ein Wandermönch namens Alto im heutigen Ortsgebiet nieder und gründete ein kleines Kloster. Als Beleg seiner Existenz gilt eine undatierte Schenkungsurkunde, auf der die Unterschrift „Signum Altoni reclausi“ (lateinisch in etwa für ‚Unterschrift des Reklusen Alto‘) zu finden ist. In einem Freisinger Missale aus dem 10. Jahrhundert wird sein Fest zum ersten Mal erwähnt. Aus dem 11. Jahrhundert ist eine Vita des Heiligen überliefert, die Vita Sancti Altonis des St. Emmeramer Mönches Otloh, die dieser im Auftrag der neu gegründeten Benediktinerinnenabtei Altomünster verfasste. Otloh betont darin, dass ihm keine schriftlichen Dokumente zur Verfügung standen.
Nach dieser Vita war Alto ein Ire, der in einer Vision den Auftrag erhielt, seine Heimat zu verlassen und sich in einer peregrinatio propter Christum (lateinisch für ‚Pilgerschaft um Christi willen‘) auf Missionsreise zu begeben. Auf diese Weise kam Alto nach Bayern, wo ihm König Pippin der Jüngere einen Wald schenkte (heute noch Altowald genannt) und Alto ein Kloster, das monasterium altonis, gründete, das durch den heiligen Bonifatius geweiht wurde. Hier führte Alto ein heiligmäßiges Leben, was Othlo durch drei Wundererzählungen ausführt.
Für die Tradition, dass Alto das Kloster gegründet habe, gibt es keine Belege. Sie scheint aus einer späteren Zeit zu stammen. Eine Klostergründung lässt sich in Altomünster erst für das 10. Jahrhundert nachweisen.
Gegen 1000 errichteten dort die Welfen ein Benediktinerkloster. Herzog Welf IV. bestimmte 1056 die Mönche zur Besiedlung des neu gegründeten Klosters Weingarten in Altdorf, während die vorher in Altdorf ansässigen Nonnen nach Altomünster kamen. Dort lebten sie bis zur Auflösung des Klosters 1488 durch Papst Innozenz VIII.
Etwa um 1310 verliehen die Wittelsbacher Herzöge den Bewohnern das Bürgerrecht. Am 4. Oktober 1391 erfolgte die Bestätigung der Markt- und Stadtrechte durch Herzog Stephan III. Um 1420 legten die Ingolstädter Herzöge den Marktplatz an.
Im Jahre 1496 übergab Herzog Georg der Reiche den Birgitten von Maihingen eine Stiftungsurkunde für Altomünster, um dort ein Birgittenkloster zu gründen. Am 18. März 1803 wurde das Kloster schließlich aufgelöst, später jedoch neu belebt. Es war bis zum Januar 2017 neben einer Niederlassung in Bremen das letzte Kloster des Ordens der heiligen Birgitta von Schweden in Deutschland.
Drei Legenden umranken die Klostergründung:
1. Rodungswunder
Alto bezeichnete die Bäume, die gerodet werden mussten, mit seinem Messer (das zu seinem Attribut wurde und noch heute als Reliquie im Kloster aufbewahrt wird).
Durch ein Wunder sind die bezeichneten Bäume von selbst umgefallen.
Die erste Erwähnung des Rodungswunders ist im Jahr 1489 zu finden.
2. Vogelwunder
Die selbst umgefallenen Bäume mussten entastet werden. Vögel haben die Äste und Zweige weggetragen und so beim Kirchenbau geholfen. Erste Erwähnung des Vogelwunders in der Gründungsgeschichte von 1534. Im Fresko des Kirchenschiffs erinnern kreisende Vögel über der Gründungszene daran.
3. Quellwunder
Als es beim Klosterbau an Wasser mangelte, ließ Alto mit seinem Stab eine Quelle entspringen, die bald als Heilquelle besucht wurde.
Sie entspringt noch heute unter dem rechten Seitenaltar im Kirchenschiff der Klosterkirche. Das Quellwunder wurde in der Bavaria Sancta von 1615 beschrieben.
Ein Gottesdienst hatte stattgefunden, den wir
natürlich nicht stören durften
Verlinkt mit Nova`s Glockentürme
Glocken
Hinter den Schalllöchern hängen sechs große Glocken, die die Gläubigen zum Gottesdienst rufen.
Nach der Glockenbeschreibung von Prof. Dr. Klaus Peter Zeyer stammen sie alle aus der Zeit nach dem 2.Weltkrieg:
1. Altoglocke: Die dem Patron St.Alto geweihte Glocke ist mit 2600 kg und einem Durchmesser von 165 cm die größte Glocke.
| Sie wurde 1950 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen und erklingt auf den Schlagton b. Die Inschrift lautet: "Heiliger Vater Alto bitt für uns".
Wer die Altoglocke auf Youtube als Einzelglocke läuten hören möchten, bitte hier klicken zum Link...` |
2. Christkönigsglocke, 1300 kg, Durchmesser 135 cm, Karl Czudnochowsky in Erding 1950, Schlagton d´
3. Marienglocke, 900 kg, Durchmesser 115 cm, Karl Czudnochowsky 1950, Schlagton f´
4. Josefsglocke, 600 kg, Durchmesser 103 cm, gegossen von Rudolf Perner in Passau 1990, Schlagton g´
Die Glocke besitzt eine interessante Inschrift.
Dr.Walter Kick hat sie übersetzt und ihre Herkunft erforscht:
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| "NOBIS SUMMA TRIAS PARCE PREGANTIBUS DA JOSEPH MERITIS SIDERA SCANDERE: UT TANDEM LICEAT NOS TIBI PERPETIM GRATUM PROMERE CANTICUM.". |
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Übersetzung:
| "Höchste Dreifaltigkeit, verschone uns, die wir zu dir flehen und lass uns durch das verdienstvolle Zutun des (heiligen) Josef zu den (himmlischen) Sternen aufsteigen, damit wir letztendlich dir immerwährenden Wohlklang hervorbringen dürfen" |
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Provenienz:
| Die für Zeit von 1990 (Glockenguss) ungewöhnliche Inschrift ist einem um 1710 entstandenen Hymnus für den hl.Josef, den Namenspatron von Kardinal Josepho Sacripanti (1642 bzw. 1727), entnommen
|
5. Birgittaglocke, 350 kg, Durchmesser 95 cm, Karl Czudnochowsky 1949, Schlagton a´
6. Michaelsglocke, 300 kg, Durchmesser 76 cm, Karl Czudnochowsky 1949, Schlagton c´´ Inschrift: "St.Michael bitte für uns"
Für fünf Glocken gibt es ein elektrisches Geläute; die Birgittaglocke muss noch mit der Hand geläutet werden. Die Uhr schlägt an die Christkönigsglocke (Viertelstunde) und an die Altoglocke (volle Stunde).
Auch von ihnen allen gibt es eine Audioaufnahme im Internet
Bitte hier klicken zum Link...
...und so landeten wir schließlich wieder vor der Gastwirtschaft,
um unser Mittagessen einzunehmen - wir waren hungrig geworden!
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Einige Impressionen vom Rundgang -
Habt es alle fein und möglichst reibungslos guten Rutsch ins neue Jahr,
wünscht
Heidrun
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so viele Spams auf jeden Post in der Mailbox landen.
Verlinkt mit Nova`s Glockentürme
Liebe Erika,
AntwortenLöschenlange habe ich es nicht mehr geschafft, vorbeizuschauen. Nun versuche ich wieder anzuknüpfen.
Weise Worte und schöne Bilder .... die längeren Ausführungen muß ich mir noch in Ruhe zu Gemüte führen.
Jetzt wünsche ich Dir erst einmal einen guten Rutsch in das Neue Jahr und für 2018 alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit, unser höchstes Gut!
Viele liebe Grüße
Sara .... jetzt auch wieder mit beiden Blogs unterwegs ...
https://mein-waldgarten.blogspot.de/
https://herz-und-leben.blogspot.de/
...da schaue ich doch bei Dir einmal wieder vorbei...
LöschenWe would like to extend the best wishes from our family to yours! May the New Year bring only good things to all of you!
AntwortenLöschenRyoma.
*muh* zurück ;-))) Solche Kennzeichen finde ich witzig und habe ich als Kind schon immer gerne gemocht, war sozusagen immer ein Spiel wenn es längere Autofahrten gab^^
AntwortenLöschenJa, man muss immer an sich arbeiten, sollte man zumindest, genauso wie man immmer noch und wieder dazulernen kann. Gefällt mir dein ZiB, so wie auch natürlich der Glockenturm und der gesamte Post. Finde ich sehr interessant, auch die Legenden die im Grunde nicht unterschiedlicher sein können. Solch ein Dunkelgang hat ja immer etwas mystisches an sich und ich möchte nicht wissen wieviele Gänge es noch gibt von denen die "normale" Menschheit so gar nicht weiß.
Danke dir jedenfalls vielmals dass du uns auf diesen Ausflug mitgenommen hast. Hat mir viel Spaß gemacht wieder etwas Neues kennenzulernen und zu erfahren. Freue mich sehr dass du beim ZiB und auch schon beim ersten Glockenturm im neuen Jahr mit dabei bist.
Wünsche dir und deinen Mann nun noch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge es vor allem mit Gesundheit gesegnet sein.
Herzlichste Grüsse
N☼va
Vielen Dank für deine netten Anregungen.
AntwortenLöschenEin frohes neues jahr
Heidrun aus Thüringen
Alles Gute zum neuen Jahr.
AntwortenLöschenDas sind ihr wieder nette Anregungen und Gedanken. Zwischen den Jahren läßt man vieles Revue passieren. Mal sehen, ob ich auch dieses Jahr wieder etwas schöpferisch bin und Gedichte schreibe
Ich hab auch bei enem Münchener Verlag UTZ 1 Gedicht veröffentlicht.
Heherzliche grüße
Heidrun aus Thüringen
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenwas für ein wunderbarer Spaziergang und so viel Interessantes weißt Du zu berichten, Danke fürs Mitnehmen! ♥
Komme auch Du gut ins neue Jahr 2018,
herzlichst moni
Servus Heidrun,
AntwortenLöschenAltomünster - ein "alter Berg- und Skispezi" ist dort zuhause.
Eine schöne und interessante Bilderreise!
Dein Zitat passt bestens zum Jahreswechsel!
Für 2018 euch Beiden das Beste, Gesundheit, damit alles das gelingen kann, was auf der Jahresliste steht !!!!
Schönen Gruß,
Luis
Ich kann ja jetzt mal "HU", wir fahren hier mit Geisterautos herum und ein wenig stellt dies eine Verbindung mit deinem präsentierten Dunkelgang im Kloster dar.
AntwortenLöschenFein, dass du uns mitgenommen hast. Ich glaube, man benötigt Zeit, um dieses Kloster mit all seinen Ecken kennen zu lernen.
Altomünster kenne ich nicht, aber nun habe ich doch einen guten Eindruck Dank deiner Bilderstrecke hier erhalten, ein hübsches Städtchen ist es auf jeden Fall. :-)
Ohne Wandel würde das gesamte Leben auf unserem Planten Stillstand bedeuten.
Liebe Heidrun, ich wünsche dir ein sanftes Hinübergleiten ins neue Jahr, für das ich dir all das wünsche, was du dir selbst von ihm erhoffst und wünschst.
Liebe Grüße
Christa
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenalles Liebe und Gute für 2018 wünscht dir
Elisabeth
Wieder eine schöne Entdeckungstour - und dem ZIB stimme ich vollends bei! Dir wünsche ich einen schönen Jahreswechsel - so wie Du ihn Dir wünscht, liebe Grüße, Liz
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
AntwortenLöschenein sehr schönes Zitat hast Du ausgewählt.
Es wäre nicht schlecht, sich diese Worte immer wieder zu verdeutlichen...
Da gäbe es die Möglichkeit, sie aufzuschreiben, einzurahmen und gut sichtbar hinzuhängen...
Überlegenswert!
Dir alles Liebe und die besten Wünsche für ein wundervolles 2018
Heidi
Liebe Heidrun, ich bin ja nun ein bisschen spät dran und das neue Jahr hat bereits von uns Besitz ergriffen. Dein Zitat ist ein schöner Begleiter durchs ganze Jahr. Ich wünsche Euch ein gutes Jahr, angereichert mit ganz viel Leben. Herzliche Grüße, Angelika
AntwortenLöschenThese are marvelous photos, but I don't understand the reference to the dark power. And the bell sounding on youtube was glorious!
AntwortenLöschenThanks for sharing at https://image-in-ing.blogspot.com/2018/01/curiosity.html, and I wish you every happiness in 2018!
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenso ein Dunkelgang ist schon sehr interessant. Da bin ich schon ganz neugierig - und kriege richtig Lust, dort selbst einmal zu stöbern.
Die sonnige Mieze schaut, als ob dort jeden Tag Besucher vorbeilaufen - und sie diese zählt ;-)
Viele liebe Grüße und alles Gute für Euer neues Jahr wünscht
Jaelle Katz
ein wunderschöner Ausflug und ein interssanter Bericht
AntwortenLöschensehr schön Bilder hast du mitgebracht
liebe Grüße
Rosi