...meine Frage in die Runde!
Oder - vermeidet bitte auf der Schale
auszurutschen - es täte weh.
Verlinkt mit dem ZiB _
Ein beliebtes Projekt von Nova
Aus dem eigenen Alltag.
Neulich, ich war erneut bei meinem Arzttermin. Eine weitere Erledigung
jedoch führte in die Altstadt von Augsburg. Gegenüber vom renommierten
Augsburger Restehaus (über welches ich einmal separat schreiben möchte) befindet
sich der Aigner.
Nicht zu verwechseln mit dem Label Etienne A i g n e r, das für exklusive
Mode steht. Es handelt sich dagegen um ein Ladengeschäft mit handwerklichem
Hintergrund. Der
Aigner *klick existiert seit 1899 und ist eine Institution in
meinen Augen hier in Augsburg.
Allerdings beherbergte nachweislich bereits gegen 1600 an dieser Stelle eine
Gerberei.
Die Firma Aigner-Hirschleder hat tatsächlich den letzten Gerberboden weit
und breit. Bereits von außen auf der engen Straße deutlich zu sehen: Der
mehrstöckige Dachboden, der wie im Mittelalter die Lederteile zum Trocknen
aufgehängt beherbergt. In deren Werkstatt jedoch wird Hirschleder nach wie
vor mit der ältesten Veredelungsmethode, nämlich nach der sogenannten
Sämischgerbung, verarbeitet.
Ich brachte meine Lederjacke zur Restaurierung dort vorbei.
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...Blick aus dem Autofenster von unterwegs... |
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Mein gefährlicher Weg in die Innenstadt! So eine Sauerei dachte ich mir. |
Wikipedia gibt Auskunft.
Als
Sämischleder (
Chamoisleder) werden
Leder bezeichnet, die durch
Gerben
mit
Gerbstoffen auf der Basis oxidierbarer Fette hergestellt werden. Obwohl bei
der Sämischgerbung die Schrumpfungstemperatur der Haut nur wenig gesteigert
wird, kann man von einer echten Gerbung sprechen, da das kollagene
Fasergefüge vernetzt und die Gerbstoffe irreversibel gebunden werden.
Die enthaarten Blößen werden durch mechanisches Einarbeiten von Fischöl oder
-tran in Walkmühlen mit Tran gesättigt (fettgar). Das Fett, mit einem hohen
Anteil an ungesättigten Fettsäuren, oxidiert im Innern der Haut und entwickelt
dadurch seine Gerbwirkung.
Vor der eigentlichen Gerbung wird bei Wildfellen (Reh, Hirsch, Gämse)
entweder im Blößenstadium oder nach der Vorgerbung die Narbenschicht
entfernt. Sämischleder ist also ein Rauleder. Nach der Oxidation der Trane wird
der überschüssige Gerbstoff mit Sodalösungen und Tensiden ausgewaschen.
Die Leder werden getrocknet, gestollt und geschliffen. Gefärbt wird zumeist
im Bürstverfahren, oft mit Lösungen aus Pflanzenfarbstoffen, wodurch sich
die typische Oberflächenfärbung mit ungefärbter Fleischseite ergibt.
Hierfür ist eine gerne verwendete
Rohhaut Rotwild (Hirschleder).
Durch die große Weichheit, Waschbarkeit, Schweiß- und Alkalibeständigkeit
sowie die antiallergene Wirkung eignet es sich zur Verwendung in der Orthopädie.
Wegen seiner Weichheit und Porigkeit wird Sämischleder auch als
Fensterleder verwendet und zu Reinigungszwecken beispielsweise in
Restaurierungswerkstätten eingesetzt.
Der gute Isoliereffekt ist ein Vorteil bei der Verarbeitung zu feinen
Handschuhen.
Eines der nützlichen Tiere, die wir besitzen,
ist das Schwein.
Von ihm kann man alles verwenden:
Das Fleisch von vorn bis hinten,
die Haut für Leder,
die Borsten für Bürsten und
den Namen als Schimpfwort.
Quelle: Humor aus Kindermund
Ein schönes Wochenende:
Habt es fein & liebe Grüßle von
Heidrun
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenwieder ein sehr interessanter Post. Habe viel gerlernt
über das Leder.
Ich kann auch nicht verstehen, warum man alles auf die Straße
werfen muss. Gerade Bananenschalen - da kann so viel passieren.
Einen sonnigen Start ins Wochenende wünscht dir
Irmi
Danke, für Deine netten Worte... Tja, eine Bananenschale auf dem Gehweg braucht man wirklich nicht. Die Schale hinzuwerfen finde ich reichlich dreist.
LöschenGanz liebe Grüßle zurück
oh jaa..
AntwortenLöschenso eine Schale kann ganz schnell gefährlich werden..
(bsonders mir die auch jedes Loch in der Straße "mitnimmt" ;) )
Chamois war mir ein Begriff Sämisch allerdings nicht
sehr interessant..
auch waraus die Fensterleder sind..
denn da habe ich noch nie drüber nachgedacht ;)
liebe Grüße
Rosi
Es sind oftmals Dinge des Alltags, die interessante Hintergründe besitzen... wobei das Fensterleder - wie so manches andere - von den Microfasertüchern verdrängt wurde.
LöschenLiebe Grüßle zurück
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenso viel interessantes zu Leder. Wußte ich alles nicht. Gut, dass es noch solche Betriebe bei uns gibt. Der weltgrößte Lederhersteller ist mittlerweile China - dort lässt sich u.a. aufgrund der geringeren Umweltbestimmungen günstiger produzieren. Da gibt es einem doch ein viel besseres Gefühl, wenn man einen heimischen Betrieb unterstützt. Sogenannte "vegane" Taschen - man hätte früher Plastiktaschen gesagt - werden als umweltfreundlicher dargestellt. Doch man sollte daran denken, wie belastend die Herstellung des Materials für die Umwelt ist und dass die Produkte nicht abbaubar sind.
Der Bananenschalenfund hat ein Gutes: Du hast ein tolles ZiB! Nur gut, dass Du sie rechtzeitig gesehen hast... sonst wäre der Weg zum Arzt gleich doppelt nötig geworden.
Ein schönes Frühlingswochenende Dir, es soll warm und sonnig werden!
Herzliche Grüße
Renee
Da muss ich schmunzeln, da Du den Bezug zur Berichterstattung herstellst. Denn bei dem Ärgernis auf dem Gehweg dachte ich beim Zücken der Kamera zuerst entrüstet und dann daran, das anzuprangern.
LöschenLiebe Grüßle zurück
Gm liebe Heidrun,
AntwortenLöschenich habe es noch nicht geschafft, eine Amsel zu fotografieren. Dafür darf ich gerade ihren schönen Gesang anhören. :-) Gell, man möchte nicht meinen was die Menschen so alles auf den Gehweg hinknallen. Oder was so alles während der Autofahrt beim Fenster raus fliegt. Grad neulich wurde ich Zeuge, wie ne braune Tüte mit gelb-roter Aufschrift einfach so auf der Strasse landete. Tja das Wurschtigkeitsgefühl der Menschheit. Dein Beitrag über das Leder finde ich toll, wieder was dazu gelernt .
hab ein feines We mit herzlichen Grüßen AnnA
Stimmt, es fliegt tatsächlich so manches aus dem Autofenster. Besonders schlimm finde ich persönlich die Zigarettenkippen! Und danach kommen sofort die vielen Plastikteile... 😔
Löschen...liebe Grüßle zurück
Interessant mit dem Leder und immer toll wenn es solche Betriebe noch gibt. Leider sterben ja einige aus, aber bei Trachten dürfte das dann nicht so der Fall sein, gell.
AntwortenLöschenEinen klasse Schnappschuss hast du gemacht, auch wenn wirklich gefährlich. Frage mich immer warum Leute einfach was so achtlos wegwerfen. Es kann doch nicht so schwer sein einen nächsten Mülleimer zu benutzen. Diese Mal hat es allerdings doch auch einen Vorteil gehabt...du eine Aufnahme gemacht und klasse mit den Worten kombiniert. Somit ein ZiB über welches ich mich freue. Danke dir vielmals dafür und dass du wieder mit dabei bist.
Wünsche dir noch ein schönes Wochenende und sende herzliche Grüsse
N☼va
Dankeschön! Freue mich, dass Dir der Post zusagt. Mit dem Ladenbesitzer wollte ich bereits im vergangenen Jahr ein Interview für den Blog machen, leider hat es zeitlich nie geklappt. Heuer nehme ich erneut Anlauf...
LöschenLiebe Grüßle zurück
Guten Morgen, liebe Heidrun.
AntwortenLöschenViel Interessantes übers Leder gibt es heute bei dir zu lesen.
Die Bananenschalenwerfer nehmen leider immer mehr zu.
Lieben Gruß und ein schönes Wochenende für dich.
Gabi
Hallo liebe Heidrun,
AntwortenLöschendas ist ja sehr interessant was ich heute bei Dir alles lesen konnte.
Man nimmt alles als so selbstverständlich hin. Man geht in eine Geschäft kauft sich eine gute Lederjacke und denkt gar nicht darüber nach was da alles hintersteckt, wie sie überhaubt hergestellt wird.
Schön das es noch solche Geschäfte gibt, leider werden sie oft von den Großen Firmen kaputt gemacht und können nicht überleben.
Das mit der Bananenschale ist sehr ärgerlich, der Übertäter weiß wahrscheinlich nicht das man sich böse verletzten kann wenn man auf sie ausrutscht.
Ich finde es im allgemeinen sehr schlimm wenn Leute etwas nicht in den dafür vorgesehenen Behälter werfen. Auch schlimm ist es einfach etwas aus dem Auto zu werfen.
Aber schmunzeln musste ich über den Humor aus Kindermund, das Schwein :-)
Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir...
Liebe Grüße
Biggi
Kurz und bündig : Abfall wegwerfen auf die Gehwege und überhaupt . . das ist echt eine Schweinerei.
AntwortenLöschenAber . . . für dein Zitat einfach perfekt ;-)
♥lichst Jutta
Guten Morgen liebe Heidrun,
AntwortenLöschenein tolles ZiB und mit dem Kindermund bin ich sehr einverstanden :))
Vielen Dank für Deine tollen Erläuterungen über die Firma Aigner, traditionelles Handwerk ist immer unterstützenswert!
Das macht ja mein Mann auch in seiner Tischlerei (klar wir haben auch moderne Maschinen), aber unsere Lehrlinge lernen auch noch "richtig" tischlern, also nicht nur Fenster und Türen einsetzen. Leider wird es immer schwieriger Nachwuchs zu bekommen, aber wenn Du dann einen hast - dann macht's Spaß.
Liebe Grüße
Kirsi
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenes ist schade, dass manche Menschen die Umwelt so verschmutzen.
Wir können sie nicht ändern.
Damit müssen wir leben.
Sonnige und herzliche Grüße
Elisabeth
Liebe Heidrun, dann gibt es noch die, die darauf ausrutschen und sich etwas brechen.
AntwortenLöschenIch verstehe auch nicht warum einige alles so am Wegesrand entsorgen und oft der Mülleimer nicht weit weg ist.
Deine Blüten und Dein Vöglein sind herzig. Bei uns werden weniger Trachten getragen, aber Leder gibt es auch und Schweine, jede Menge, viel zu viel in Ställen gehalten.
Liebste Grüße ins Wochenende, klärchen
Hallo, liebe Heidrun!
AntwortenLöschenEin sehr informativer Beitrag über die Leder-Gerbung. Für mich nicht Neuland, weil mein Vater war Kürschner und da habe ich allerlei in dieser Richtung mitbekommen. Heute ist dieser Beruf nahezu verpönt; in meiner Jugend war nichts ehrenrühriges daran, Pelzmäntel zu tragen. ;-(
Die Wegwerfgesellschaft muss doch zeigen was sie kann! (Achtung Ironie)
Liebe Grüße und hab' ein schönes Wochenende
Elisabetta
In der Tat: Das Schwein lässt sich von A - Z verwerten! :-) - Ja, es gibt Menschen, die Bananenschalen auf den Gehweg werfen - ich gehöre dann auch eher zu den Zweitgenannten und würde sie aufheben! - Ich wünsche dir einen schönen Sonntag! Martina
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
AntwortenLöschendas mit den Bananenschalen - und anderem Abfall - auf der Straße verstehe ich auch nicht. Ich gehöre dann auf jeden Fall zu den Leuten, die eher eine Schale aufheben ...
Aigner ist mir noch gar nie aufgefallen, wenn ich in Augsburg war. Da werde ich das nächste Mal auf jeden Fall meine Augen offen halten.
Und wirklich unglaublich, wie grün es draußen geworden ist ...
Noch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße, Rena
www.dressedwithsoul.com
Das ist heute eine wahre Lehrstunde in Sachen "Leder" hier bei dir und erst, wer einmal zugeschaut hat, wie Leder entsteht, welche Arbeit darin steckt, weiß dann zu schätzen, dass das Endprodukt seinen Preis hat.
AntwortenLöschenIch finde es auch gut, wenn es noch Traditionsgeschäfte gibt und man kann nur hoffen, dass sie sich noch lange halten werden. Bei unseren globalen Geschäften heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit.
Ich glaube, dass das gute "alte" und so weiche Fensterleder in vielen Haushalten inzwischen auch ausgedient hat.
Nein, Bananenschalen haben absolut nichts auf dem Boden zu suchen, aber für dich hat sich aus dieser eine gute Kombination mit dem Spruch für Novas Projekt ergeben.
Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünscht dir
Christa
Guten Morgen liebe Erika,
AntwortenLöschentoll, dass es überhaupt noch solche Geschäfte gibt. Ich putze übrigens meine Fenster immer noch mit einem ganz normalen Fensterleder :-)), gerade gestern war es dann soweit. Ich finde es auch ganz arg furchtbar, dass viele Menschen einfach überall alles fallen lassen, traurig ist das leider :-(
Liebe Sonntagsgrüße
Kerstin
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenein sehr schöner Post, ich wusste noch gar nicht, dass man Lederjacken zum Aufarbeiten geben kann. Ich habe da auch noch so ein, zwei Jacken, von denen ich mich nicht trennen möchte, die aber zum Tragen schon zu mitgenommen wirken.
Den Link, den Du bei unserer Party eingefügt hast, lässt sich nicht aufrufen, da wird mir angezeigt, dass es diese Seite nicht gibt.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
so wie ich Dich einschätze, hast Du sie zur Seite gepackt, damit kein anderer darauf ausrutscht, oder!?
AntwortenLöschenLG
Andrea
Einen schönen Abend wünsche ich herzlich!
AntwortenLöschenLeider reicht es heute nur noch für ein liebes Sammelgrüßchen an Euch liebe Projektteilnehmer!
Ihr sollt wissen, dass ich Euch nicht vergessen habe, hier bin, lesen und schaue, doch leider geht es gerade nicht so wie ich es gerne möchte.
Seid einfach auf diesem Wege ganz lieb gegrüßt,
ein liebes Danke auf diesem Weg und herzliche Grüße lasse ich da,
die Monika*
Ist trotzdem willkommen, liebe Monika! Geht mir ähnlich... versuche selbst Ruhe einziehen zu lassen. Auch Dir einen schönen Sonntagabend.
LöschenLiebe Grüßle zurück
One of my pet peeves is seeing people litter. If I actually catch them in the act, I'd politely remind them that they "dropped" something and they would, most of the time, sheepishly pick up whatever it was that they littered.
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