...in einem Ort namens Binswangen
Hiervon poste ich in dieser Woche
Teil I.
Der Ort.
Binswangen liegt nordwestlich von Augsburg, nahe Wertingen, in Fahrtrichtung Dillingen fuhren wir mehrfach vorbei. Jetzt jedoch in der kalten Jahreszeit, im Übergang Oktober zu November blieb das Motorrad eher in der Garage. Es ist die Zeit für uns, da wir Strecken und Ortschaften erkunden, die reizvoll für Motorradtouren zu befahren sind.
Diesmal sollte es Binswangen sein. Heute, am Montag poste ich und draußen fegt es den ersten Schneeschauer durch die Landschaft. Dagegen war unser Besuch im Oktober noch mit Temperaturen zwischen 14-18 Grad gesegnet.
Wir parkten auf einem Platz unterhalb der Kirche und kamen geradewegs dazu, als eine Feuerwehrübung abgehalten worden war. Aber zu viel verrate ich heute noch nicht...
Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 1182. Binswangen kam im Jahre 1300 in den Besitz des Konrad Ramschwag und 1334 in den Besitz der Herren von Ellerbach. Die Freiherren von Langenmantel (1412–1563) folgten. Später erscheinen die Schertlin von Burtenbach (1569–1638) und die Freiherren von Knöringen (1638–1769) als Ortsherren. Nachfolgend war Binswangen unter der Lehensherrschaft des Fürststifts Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort dann zu Bayern. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge in Binswangen durch SA-Männer aus Augsburg geplündert und geschändet. In den letzten Apriltagen des Jahres 1945 wurde der Ort noch von den Amerikanern beschossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren bis zu 400 Heimatvertriebene im Ort untergebracht.
Die sogenannte
Wappenbeschreibung lautet: Über einem von Grün und Gold gespaltenen Treppengiebel im Schildfuß gespalten von Gold und Grün; vorne eine heraldische Lilie, hinten drei heraldische Rosen an beblättertem Stiel in verwechselten Farben.
Gemeinfreies Bild auf Wikipedia
Besonders interessierte mich der Ortsname, der Zusammensetzung und Herkunft. Es war auf Wikipedia diesbezüglich nichts zu finden. Dagegen erzählt die Website der
Gemeinde Binswangen *Link selbst sehr anschaulich darüber. Die Historie reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück.
Den Besuch fädele ich sozusagen von hinten auf. Ganz bewusst!
November
Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdrießlich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist ’ne wahre Pracht.
Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
Wie sie tanzen in dem Wind
Und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
Und sie durcheinanderwirbelt
Und sie hetzt ohn’ Unterlass:
Ja, das ist Novemberspass!
Und die Scheiben, wie sie rinnen!
Und die Wolken, wie sie spinnen
Ihren feuchten Himmelsthau
Ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen:
Wie sie pochen, wie sie klopfen!
Schimmernd hängt’s an jedem Zweig,
Einer dicken Thräne gleich.
Oh, wie ist der Mann zu loben,
Der solch’ unvernünft’ges Toben
Schon im Voraus hat bedacht
Und die Häuser hohl gemacht!
So, dass wir im Trocknen hausen
Und mit stillvergnügtem Grausen
Und in wohlgeborgner Ruh
Solchem Greuel schauen zu!
Heinrich Seidel
Und es bot sich natürlich an, hier einen Fokus zu setzen.
Den Hügel herab in Richtung Ortschaft erreichten wir diesen bunt bemalten Hydranten, der sich im Stil von Hundertwasser ansehen ließ.
Das hat mich natürlich begeistert!
Es war die Zeit um den 15. Oktober, eine hier wohl typische Aktion war in der Zeitung zu lesen gewesen: Es wurden an diesem Tag nämlich Bonbons vom Kirchturm gestreut, was Kinder mit ihren Eltern anzog.
Link-up at image-in-ing
Habt es alle fein und ein wundervolle Woche,
wünscht
Heidrun
Die Kommentare werden weiterhin von mir moderiert, da leider so viele Spams
auf jeden Post in der Mailbox landen.
so ein schönes Örtchen. Ich mag die Gegend dort sehr. Bei Fahrten in den Süden machen wir immer einen Zwischenstopp irgendwo in deiner Gegend und jedesmal entdecke ich einen neuen schönen Ort.
AntwortenLöschenLG susa
Den Orte kannte ich bisher noch nicht, liebe Heidrun, macht aber nichts, denn durch dich haben ihn jetzt kennen gelernt. Du hast ihn uns nicht nur durch deine schönen Fotos ihn uns näher gebracht, sondern auch gut beschrieben und hast eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit dazu gemacht. Ich bin dir gerne gefolgt.:-)
AntwortenLöschenSchneeschauer gab es bei uns noch keinen, aber er soll kommen.
Bei uns sind noch keine Bonbons vom Kirchturm abgeworfen worden, aber die Idee finde ich super und ich bin sicher, auch hier hätten die Kinder nicht lange auf sich warten lassen.
Wow, einen solch schön bemalten Hydranten habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen und ich freue mich, dass du diesen für den Fokus mitgebracht hast. :-)
Ich habe ja gedacht, du würdest den Hydranten richtig in den Fokus nehmen, aber du hast es dir anders überlegt, mir gefallen aber all deine Bearbeitungen super gut. :-)
Liebe Grüße, ganz herzlichen Dank fürs Mitmachen und ich wünsche dir, egal wie das Wetter wird, eine schöne neue Woche
Christa
Es sollte die Betonung auf die Umgebung gerichtet sein, das war ein Gedanke... aber so oder so, es hat wieder Spaß gemacht.
LöschenHerbstbunte Grüße zurück
Lach, bei uns werden nur an Karneval Kamellen geworfen...von einem Kirchturm aus ist die gleichmäßige, gerechte Streuung allerdings größer :)))
AntwortenLöschenDer bunte Hydrant sieht klasse aus, sowohl im Original als auch im Fokus. Beide Male ein richtiger Hingucker.
Liebe Montagsgrüße
Arti
Liebe Erica,
AntwortenLöschenda hattest Du recht, als Du vom Fichelgebirge in meinem Geschirrpost sprachst. Ich war in Erbendorf bei Seltmann. Einen tollen Blog hast Du, schaue nun öfter vorbei.
LG Martina
Great photos.
AntwortenLöschenThe lines of the roof of that one building are so unusual - I've never seen anything quite like it!
Thanks for joining the party at http://image-in-ing.blogspot.com/2016/11/a-dream-of-lifetime.html
Hallo Erica,
AntwortenLöschenein ganz toller Post sehr informativ und super Bilder.Den Hydranten finde ich echt spitze.Ich liebe solche außergewöhnlichen Fotomotive.
Liebe Grüße
Pippi
Informativ der erste Teil und dekorativ der "FOKUS" - ein toller Hydrant !!
AntwortenLöschenSchönen Gruß,
Luis
Hallo liebe Heidrun,
AntwortenLöschenin Binswangen war ich noch nie, nun habe ich diesen Ort durch Dich etwas kennengelernt.
So einen hübschen Hydranten habt Ihr entdeckt, der sieht toll aus und den hätte ich auch in den Fokus genommen.
Bei uns schneit es schon seit heute Nacht, alles ist so schön weiß. Bin gespannt wie lange die weiße Pracht anhält.
Liebe Grüße
Biggi
Ein schöner Ort...
AntwortenLöschenIch wünsche dir viel Spaß dort..
Ganz liebe Grüße
Jen
Oh ja, erste Schneeflöckchen ließen sich sogar hier bei uns schon blicken - es kam wohl mancherorts zu enormen Staus, wie ich im Radio hörte. Kaum zu glauben, dass vor ein paar Wochen noch so ein tolles Herbstwetter herrschte. Viel Interessantes hast du uns erzählt und tolle Fotos gemacht. Aber sag, was ist denn das für ein Brauch: Kamelle vom Kirchturm. Das hab ich ja noch nie gehört. In unserer (evangelischen) Gegend geht man am 10. November zum Martinssingen (Geburtstag von Martin Luther) von Haus zu Haus und bekommt Bonbons - also die Kinder meine ich natürlich :-). Die Erwachsenen bekommen gegen die Kälte eher einen Schnaps! Aber von DEM Brauch hab ich echt noch nie gehört! - Toller Post!
AntwortenLöschenLG Martina
Das Wetter lässt sich kaum noch an der Jahreszeit festmachen. Dankeschön für Deine Resonanz, Deine Anerkennung. Da ich evangelisch bin, ist es mir das Martinsfest nicht fremd. Was der Brauch in Binswangen bedeutet konnte ich noch nicht klären.
LöschenLiebe Grüße zurück
Some beautiful photos that give a wonderful sense of place. The shot with the pumpkins makes me want to walk down that street and love the large black and white hydrant shot.
AntwortenLöschenThank you for your friendly comment!
LöschenAch ja, Binswangen der Nachbarort, durch den ich 27 Jahre zur Arbeit gefahren bin (oder dann auf der Umgehung daran vorbei). Schön für mich, dass Du gerade davon berichtest. Immer noch schicken wir unsere PC's zu einem dort ansässigen hervoragenden PC-Spezialisten, ein sehr netter, kompetenter Mensch. Kennst Du die Synagoge?
AntwortenLöschenWenn Du weiter Richtung Dillingen fährst, irgendwann einmal wieder, dann findest Du an der Abzweigung nach Höchstädt ein Wegekreuz. Das ist der Marianne Vogg aus Augsburg gewidmet. Sie war eine Kollegin von mir, wir fuhren jahrelang gemeinsam morgens in der Arbeit. Sie verunglückte an dieser Stelle tödlich. Lass ihr einen Gedankengruss von mir da.
Vielen Dank für diesen Blogpost. Er weckt so viele Erinnerungen.
Lieben Gruß, Beate
Wie interessant! Dann kennst Du den Ort vermutlich gut. Die Synagoge stand dieser Tage in einem Artikel in der Tageszeitung. Selbst kamen wir noch nicht an der Synagoge vorbei.
LöschenDer weitere Weg über Höchstädt ist mir bestens geläufig. Es ist eine landschaftlich attraktive Tour, wenn wir mit dem Motorrad unterwegs sind. Höchstädt besitzt ein Schloss und auf dem Marktplatz eine passable Eisdiele. Schrecklich, dagegen finde ich dass an der genannten Straße Deine Kollegin tödlich verunglückte. Wenn wir wieder vorbeikommen, werde ich innehalten und Deinen Gedankengruss hinterlassen.
Herbstbunte Grüße zurück