Am Oblatterwall...

...entlang im Frühling.

Leben und wohnen in Augsburg...

...diesmal führt der Weg an den Oblatterwall.

Ich parke praktischerweise gegenüber
vom Fünffingerles-Turm.

Für Jutta`s Aktion in dieser Woche: Natur.
Natur, wie wir sie in der Stadt erleben.


Der Oblatterwall (auch Blatterwall) ist eine bis heute erhaltene
Bastion der ehemaligen Stadtbefestigung am nordöstlichen






Der Aufbau der Bastion erfolgte im Jahre 1444, ein erstes
kleines Turmbauwerk wurde 1458 ergänzt. Der hohe Wall
wurde schließlich 1543 aufgeschüttet und mit einer niedrigen
Mauer versehen, die mehrere Schießscharten besitzt.



Des Weiteren wurde ein Befestigungsturm aufgebaut. Es handelte
sich dabei um einen dreigeschossigen Backsteinbau
(daher auch als Rot Thurn benannt) mit einem Zeltdach
und halbrundem Grundriss.



Eine beliebte und teuer gewordene Wohngegend.


Mitten in der Stadt und
trotzdem im Grünen:
Idylle pur.


Über die Jahre hinweg verfolge ich dieses Viertel:
Moderne Bauten verdrängen nach und nach
die alten Häuser, die früheren Augsburger
weichen den reichen Zugezogenen - aus
München oder andernorts.




Die Anlage wurde 1625 von Elias Holl umgebaut und nach
der Besetzung im Spanischen Erbfolgekrieg anfang des
18. Jahrhunderts zu einer starken Geschützstellung ausgebaut.


Nach der Niederlegung der Stadtbefestigung verlor auch
die Bastion ihre Bedeutung. Sie wurde jedoch nicht wie
andere Tore und Mauerabschnitte ab 1860 abgebrochen.


Dieses Schicksal blieb dem Oblatterwall erspart, da die
Flächen zu dieser Zeit weder für den Straßenbau noch für
eine Stadterweiterung benötigt wurden. Der Stadtgraben wurde
ebenfalls erhalten und im Jahre 1876 bezog die Augsburger
Kahnfahrt dort Quartier.



Frühlingslied des Rezensenten

Frühling ists, ich laß` es gelten,
und mich freuts, ich muss gestehen,
dass man kann spazieren gehen,
ohne just sich zu erkälten.


Störche kommen an und Schwalben,
nicht zu frühe! nicht zu frühe!
blühe nur, mein Bäumchen, blühe!
meinethalben, meinethalben!


Ja! ich fühl ein wenig Wonne,
denn die Lerche singt erträglich,
Philomele nicht alltäglich,
nicht so übel scheint die Sonne.

Dass es keinen überrasche,
mich im grünen Feld zu sehen!

Nicht verschmäh ichs auszugehen,
Kleistens ›Frühling‹ in der Tasche!


(1787 - 1862), deutscher Lyriker und Germanist,
Mitglied des Paulsparlaments







Die heilsamste Stärkung auf dem
Spaziergang des Lebens ist es,
von Zeit zu Zeit
bei sich selber einzukehren.


(1858 - 1913), eigentlich Otto Kimmig, deutscher Gymnasialprofessor,
Dichter und Aphoristiker

Quelle: Sirius, Tausend & Ein Gedanken, Verlag von Carl Andelfinger,
München 1899. Originaltext




Um die Jahrhundertwende rückten Oblatterwall und Stadtgraben
noch einmal in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Grund
dafür war eine Vision des Augsburger Architekten

Seine Skizzen aus dem Jahre 1901 sahen einen Ausbau des
Stadtgrabens und den Bau eines Stadthafens mit Gleisanschluss
vor. Auf diese Weise sollte es der Industriestadt ermöglicht
werden, ihre Waren und Erzeugnisse auch auf dem Wasserweg
zu transportieren. Das kühne Projekt wurde allerdings nicht
weiter verfolgt, sodass der Oblatterwall sein Erscheinungsbild
bis heute bewahrt hat.





Liegengebliebenes, verlorenes Gut hier
liebevoll sichtbar aufgestülpt, damit es
demnächst abgeholt werden kann...

...kleine Dinge, die von Aufmerksamkeit zeugen.






Lebhaft sich unterhaltende Damen,
ein Gassi-Gehen mit den Hunden
zur gegenseitigen Erbauung...






Mein Blumengruß für die Blogfreunde.




Habt es alle fein und einen angenehmen Donnerstag,

wünscht

Heidrun

Die Kommentare werden weiterhin von mir moderiert, da leider so viele Spams
auf jeden Post in der Mailbox landen.


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Kommentare

  1. Liebe Heidrun,
    das ist Natur pur. So können wir sie wahrnehmen,
    wenn wir die Augen offenhalten und uns auf sie einlassen.
    Einen wunderschönen Abend wünscht dir
    Irmi

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  2. So schöne Frühlingsbilder. Ich mag das ganz helle junge grün am allerliebsten! Und die Kastaientriebe sind auch so schön.
    Lg susa

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  3. danke für den Blumengruß und die vielen schönen Bilder und Texte.
    Alles ist wieder so interessant, abwechslungsreich und schön gestaltet.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  4. Du hast wieder ganz herrliche Bilder fotografiert!
    Ich bin auch gern in dieser Straße, sie ist wirklich total ruhig obwohl mitten in der Stadt.
    Und das Wässerchen noch nebenan...
    Liebe Grüße an Dich, Angela

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  5. Lässt sich denken das es ein teures Viertel geworden ist. Es ist ja auch einfach herrlich stadtnah zu wohnen und dennoch auch soviel Grün um sich zu haben. Kann man nur Gott sei Dank sagen das der Turm nicht abgerissen wurde. Echt eine Schande was damals so wie auch heute noch gemacht wurde/wird....denn mal ehrlich, ich frage mich immer warum bei Neubauten dann nicht doch geschmackvoller und "angepasster" geplant wird. Gerade schön wirken solche "Klötze" nicht. Klar das ist Ansichtssache aber so empfinde ich dann immer.

    Danke auch für den lieben Blumengruß.

    Hab einen schönen Tag und herzliche Grüsse

    N☼va

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  6. Liebe Heidrun,
    danke für diesen wunderbaren Spaziergang, ich hab ihn sehr genossen!
    Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  7. Schön, das satte Grün und die ersten Blütenansätze der Kastanie...auch wie sie den "unnatürlichen" Turm natürlich einrahmen. :))

    Liebe Grüße
    Arti

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  8. Liebe Heidrun
    einfach bezaubernde Bilder, danke für diesen Spaziergang.
    Die Bastion und das Foto mit dem Wasser, in dem sich alles spiegelt
    finde ich großartig.
    Ich wünsche dir einen sonnigen Tag.
    Lg Sadie

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  9. Liebe heidrun,
    Danke für diesen wundervollen Artikel. Deine Frühlingsbilder sind herrlich, das Gedicht von Uhland begeistert jeden, der den Frühling liebt!
    Lieben Gruß
    moni

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  10. Wie treffend die Worte von Petr Sirius, sollten wir uns zu Herzen nehmen.
    Die Bilder von den aufblühenden Kastanien sind schön, sind sie doch im Sommer die Schattenspender in der Stadt.
    L G Pia

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  11. Das ist ja schön da, liebe Heidrun; ich hab den Spaziergang gerne mitgemacht!
    Ich find es immer ein bisschen schade wenn neue Bauten die alten vertreiben; aber manchmal geht es nicht anders und wenn das Gesamtbild wieder stimmt, ist es ja auch okay!
    Die Frühlingsbilder sind auch ganz prima! Wie weit die Kastanie schon ist...

    Liebe Nachmittagsgrüße, Joana

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  12. Liebe Heidrun,

    der Turm gefällt mir sehr gut. Der ist mir gleich beim ersten Bild ins Auge gesprungen.
    Ist das nicht schön? wenn die Kastanien anfangen zu blühen. Eben ein Stück Natur im Frühling.

    Der heutige Donnerstag ist echt ne Wucht so schön. Die Sonne verwöhnt uns heute. Leider wird das ab morgen wieder anders sein. Wir haben den Tag genutzt und waren im Garten.

    Liebe sonnige Grüße schickt dir
    Paula

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  13. Liebe Heidrun,

    herrliche Frühlingsbilder hast Du von Deinem Spaziergang mitgebracht. Die Kastanien haben schon Knospen. Da muss ich doch mal schauen. Ich glaube aber, bei uns sind sie noch nicht so weit.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  14. Dankeschön für den netten Spaziergang durch Augsburg, durch Deine schönen Fotos lerne ich ein bisschen von der Stadt kennen.
    Immer wieder schön ist das Frühlingsgedicht von Ludwig Uhland ;-)))
    Liebe Drosselgartengrüße schickt Dir Traudi

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  15. Liebe Heidrun,

    ich habe dich gern begleitet. Es war sehr schön.
    Sonnige Grüße
    Elisabeth

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  16. Hallo liebe Heidrun,
    wirklich eine schöne Gegend rund um den Wall. Oft sind diese Stadtmauern gar nicht mehr erhalten.
    Wunderbar, dass Augsburg auf diese Grundmauern weiterhin bauen kann.
    Viele liebe Grüße, Synnöve

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