Die lieben Tiere...

...gehören mit in unser
Leben, in unseren Alltag!

Eine Kurzgeschichte aus unserem Katzen-Alltag für
die Aktion von Jaelle.

Vom immer noch namenlosen Nachbarskater, der seit Kleinauf
unsere Terrasse samt Gartenbestuhlung in Besitz genommen,
sprach und schrieb ich längst immer wieder.

Auch, dass unsere Katzenkinder, Fanny die Ältere und Luzie
die Freche, ihm tunlichst aus dem Weg gehen.

Inzwischen ist einige Zeit vergangen.

Haben sich unsere Katzen an ihn gewöhnt?!

Eher nicht ist meine Auffassung, er ist und bleibt ein
Störenfried, der sich in das angestammte Reich
hineingedrängt hat.


Trotzdem, passiert es nun immer öfter, dass unsere
Luzie und er sich friedlich auf der Terrasse
begegnen und auch schon einmal gemeinsam
vor der verschlossen Terrassentür ausharrten, das
diese geöffnet werden mag.

Das berichtete mir mein Mann dieser Tage...

...naaa also!


Aus der Kindheit

„Ja, das Kätzchen hat gestohlen,
und das Kätzchen wird ertränkt.
Nachbars Peter sollst du holen,
dass er es im Teich versenkt!“

Nachbars Peter hat's vernommen,
ungerufen kommt er schon:
“Ist die Diebin zu bekommen,
gebe ich ihr gern den Lohn!“
„Mutter, nein, er will sie quälen.

Gestern warf er schon nach ihr,
bleibt nichts andres mehr zu wählen,
so ertränk' ich selbst das Tier.“
Sieh, das Kätzchen kommt gesprungen,
wie es glänzt im Morgenstrahl!

Lustig hüpft's dem kleinen Jungen
auf den Arm zu seiner Qual.
„Mutter, lass das Kätzchen leben,
jedes Mal, wenn's dich bestiehlt,
sollst du mir kein Frühstück geben,
sieh nur, wie es artig spielt!“

„Nein, der Vater hat's geboten,
hundertmal ist ihr verziehn!“
“Hat sie doch vier weiße Pfoten!“
„Einerlei! Ihr Tag erschien!“
„Nachbarin, ich folg' ihm leise,
ob er es auch wirklich tut!“

Peter spricht es häm'scherweise,
und der Knabe hört's mit Wut.
Unterwegs auf manchem Platze
bietet er sein Liebchen aus;
aber keiner will die Katze,
jeder hat sie längst im Haus.

Ach, da ist er schon am Teiche
und sein Blick, sein scheuer, schweift,
ob ihn Peter noch umschleiche -
ja, er steht von fern und pfeift.
Nun, wir müssen alle sterben,
Großmama ging dir vorauf,
und du wirst den Himmel erben,
kratze nur, sie macht dir auf!

Jetzt, um sie recht tief zu betten,
wirft er sie mit aller Macht,
doch zugleich, um sie zu retten,
springt er nach, als er's vollbracht.
Eilte Peter nicht, der lange,
gleich im Augenblick herzu,
fände er, es ist mir bange,
hier im Teich die ew'ge Ruh.

In das Haus zurückgetragen,
hört er auf die Mutter nicht,
schweigt auf alle ihre Fragen,
schließt die Augen trotzig-dicht.
Von dem Zucker, den sie brachte,
nimmt er zwar zerstreut ein Stück;
doch den Tee, den sie ihm machte,
weist er ungestüm zurück.

Welch ein Ton! Er dreht sich stutzend,
und auf einer Fensterbank,
spinnend und sich emsig putzend,
sitzt sein Kätzchen blink und blank.
„Lebt sie, Mutter?“ „Dem Verderben
warst du näher, Kind, als sie!“
“Und sie soll auch nicht mehr sterben?“
„Trinke nur, so soll sie's nie!“

Friedrich Hebbel (1813-1863)





Habt es alle fein und einen angenehmen Montag,
wünscht

Heidrun

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Kommentare

  1. Liebe Heidrun,

    das Revier will ja verteidigt werden :-))...

    Liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Wenn sie sich so nahe kommen und dabei akzeptieren, das ist viel wert. Der Zorn zwischen Kurt, dem "Ureinwohner", der schon vor uns hier sein Revier hatte und den 3 "Zugezogenen" ist und bleibt wohl unausräumbar, leider. Dank dir habe ich es nun endlich zum 15. geschafft.
    Ganz lieben Gruß, Birgit

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Erica, (hallo Heidrun) danke für Deinen Kommentar bei mir. Schön, dass ich Dich nun auch gefunden habe.
    Ja, ein jeder Katzenfreund kennt fremde Katzen, die er neben den eigenen betreut. Ich habe zwei tierliebe erwachsene Kinder und kann ein Lied davon singen. Da gibt es auch schon mal Tierarztrechnungen für geschundene Tiere. Das Gedicht von Hebbel kannte ich noch nicht. Es hat mich sehr berührt.
    Wie es sich mit den beiden Namen verhält, da blicke ich im Moment noch nicht durch.
    Dann eben eine schöne Woche und liebe Grüße an Euch beide, Edith

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  4. So schön wie das Gedicht endet so schrecklich ist es im Grunde doch. Gerade weil hier ja das Töten von Katzen noch sehr an der Regel ist, vor allem Nachwuchs weil die Katzen nicht kastriert werden :-(((

    Mir tut der Nachbarskater auch leid und er scheint ja auch förmlich eure Nähe zu suchen. Frage mich immer warum sich Menschen überhaupt ein Tier anschaffen wenn sie dann keinen Bezug dazu haben. Vielleicht wird es dann ja auch nochmal weitere Annäherungen geben, der Anfang scheint gemacht zu sein.

    Danke dir für die niedlichen Fotos dazu und hab noch einen wunderschönen Tag.

    Liebe Grüssle

    N☼va

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  5. Liebe Heidrun,
    danke für diesen so schönen Katzenpost!
    Was Du da erzählst, kommt mir bekannt vor! Bei uns taucht auhc ab und an ein Kater aus der Nachbarschaft auf, der es eigentlich nur auf Futter abgesehen hat. Wenn unsere Mieze draussen ist, ignoriert sie ihn meist, und überläßt ihm auch oft was ... aber, so wie einer von uns rauskommt, dann gibt sie Gas und verjagt ihn und faucht im hinterher ... sie sind schon wundersam, unsere Samtpfoten, aber soooo lieb, oder?
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße ,Claudia ♥

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  6. Anonym2/16/2016

    Liebe Erica,
    das kann ich auch nie und nimmer verstehen, warum Menschen sich Tiere anschaffen. Es sind doch Lebewesen und man kann sie doch nicht einfach hin und her schieben. Ich mag Katzen und ich habe auch einen Bezug dazu, jedoch wäre ich schon nicht so begeistert, wenn sie kratzen würden und und und. Ich weiß das und deshalb möchte ich kein Tier in der Wohnung haben.
    Was ich aber gerne nehme, sind die Katzen meines Sohnes, zwei wunderbare Britisch Kurzhaar Katzen, die bekomme ich im August wieder für zweiWochen. Zwei sehr angenehme ruhige Katzen und doch sie kratzen an den Wänden und auch Möbeln, trotz Kratzbaum. Aber nach den zwei Wochen habe ich dann auch genug Katzen, außerdem haaren sie sehr starkt.
    Aber ich liebe diese Katzen dennoch sehr, bin aber froh, wenn mein Sohn sie wieder holt.
    Meine Schwiegertochter und mein Sohn gingen seither ganz in seinen Katzen auf und sie haben ja nun einen Sohn, das klappt aber alles wunderbar und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Da freue ich mich auf die Aktion, wenn ich auch mal etwas "für die Katz" erzählen kann.
    Ich dachte immer, dass es ein "Muss" die Katzen kastrieren zu lassen. Das Gedicht von Hebbel kannte ich auch nicht und es hat auch mich berührt. Auf dem Bauernhof des Onkels hatten wir auch Katzen, nicht kastriert. Die kleinen Katzen wurden alle im Eimer ertränkt, furchtbar.
    Lieben Gruß Eva

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    1. Auch bei uns in Deutschland sind manche Mitbürger nicht informiert, oder zu geizig dass sie die Katze/ Kater kastrieren. Das haben wir hier in der nächsten Nachbarschaft erlebt. So vermehren sich die Tiere, die dann ertränkt werden oder weiß Gott was passiert...
      Sehr schön, dass Du Dich liebevoll um die Katzen Deines Sohnes kümmerst. Eventuell lassen sie sich bürsten, um der haarigen Flut entgegen zu wirken, die Haare bzw. das Fell auszubürsten.
      Liebe Grüße zurück

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  7. Nur weil Katzen so schön kuschelig sind, heißt das noch nicht, dass sie auch miteinander kuscheln wollen. Da sind sie so eigensinnig, wie mancher Mensch, der sich die Mitmenschen mit schlechter Laune vom Pelz hält. :-)
    Ja, und das Gedicht: Diesen Umgang mit Katzen kenne ich noch aus der Kindheit, da wurde gerade noch darüber diskutiert, ob der Wurf besser ertränkt oder mit Zeugs aus der Apotheke (der Sohn des Apothekers hatte da diverse Ideen und Zutaten) in Plastiktüten vergast werden sollten.

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    1. Der Ur-Instinkt funktioniert immer noch, jede Katze/ Kater zeigt Revierverhalten. Trotzdem kann man Tiere aneinander gewöhnen. Das läßt sich behutsam erreichen: Früher gewöhnte sich mein Yorkshire Terrier auch an meine Katze, während er die Nachbarskatzen bellend vom eigenen Garten vertrieb...

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  8. Liebe Heidrun,
    ein sehr berührendes Gedicht von Hebbel, vielen Dank! Schöne Bilder von Deinen Lieben!
    Herzliche Grüße,
    Mella

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  9. Hallo liebe Heidrun,
    da hat es ja diesmal geklappt, dass die Kamera zur Hand war *zwinker*. Na das ist doch schon mal positiv, wenn die Nachbarn sich nicht gleich anfallen, sondern dulden, wenn auch etwas skeptisch… *zwinker*.

    Ich war mir unsicher, ob ich das Gedicht überhaupt zu Ende lesen soll, hatte Bammel, dass es nicht gut ausgeht für das Kätzchen. Dann habe ich dir aber vertraut und gedacht, du wirst uns schon keine blutrüstigen Zeilen zumuten. Und zum Glück hat es auch ein Happy End *strahl*.

    Mach es gut, du Liebe und knuddel mal Fanny und Luzie von mir.

    ♥∗✿≫✿≪✿∗♥
    Herzlich grüßt
    Uschi

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    1. Es kann nicht immer ein Happy End geben, während Hebbel meiner Ansicht nach auch appellierend sein Gedicht verfasst hat, eventuell sogar erzieherisch wirken wollte...
      ...herzliche Grüße zurück

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  10. Da geben uns die Tiere ein gutes Beispiel wie man Toleranz lernen kann. Wir haben ja sehr viele Freigänger, die durch unseren Garten streifen, selbst da kommt es bei zufälligen Begegnungen manchmal zu heftigen Kämpfen und an anderen Tagen gehen sie nur aneinander vorbei. Hängt wahrscheinlich auch etwas von der jeweiligen Tagesstimmung ab.

    Liebe Grüße
    Arti

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  11. Katzen sind Einzelgänger, Katzen sind dominant
    und sehr eigensinnig und sie dringen oft
    in eine fremdes Revier ein !
    Ich hüte viel die beiden Britisch Kurzhaar von Sohn Andreas
    ein Weibchen und ein Männchen, auch diese haben
    oft Kämpfe miteinander !

    Ein bewegendes Gedicht ,wenn ich bedenke, früher
    in den 50 er Jahren wurden so viele Katzen ersäuft,
    einfach schrecklich ! Und heute gibt es das leider
    auch noch, nicht nur Katzen sondern auch Hunde !

    Ich wünsche dir einen tolle Woche
    liebe Grüsse
    Margrit


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    Antworten
    1. Dankeschön... Und liebe Grüße zurück

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  12. manchmal muss man sich seinen Schicksal ergeben :-))))

    LG
    Andrea

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  13. danke für das gedicht von Friedrich Hebbel.
    Und schön ist es auch deine Katzengeschichten zu lesen :-)
    vielleicht gewöhnen sich die drei doch noch aneinander.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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