Das Staudenhaus #1

Mein Ausflug in die Westlichen Wälder,
ein Gebiet südwestlich von Augsburg.

Oberschönenfeld.

Unlängst berichtete ich bereits vom hochsommerlichen Biergartenbesuch
und der dortigen  Kirche. Inzwischen sind einige Wochen vergangen
und am Sonntag, dem 06. September fuhr ich nochmals alleine
hin, mein Göttergatte musste nämlich ins Büro und arbeiten.

So konnte ich mir beim Fotografieren ausgiebig Zeit lassen.


// PiercedWondering


...der klösterliche Kräutergarten.

Hier lief ich vorbei vom Parkplatz kommend in Richtung
des alten Staudenhauses, das ich besuchen wollte...

Gerettet.

Bis 1972 bewohnt vom Muaterle (= schwäbisch für Mütterchen) wurde
dieses strohbedeckte Haus in die Neuzeit gerettet und bewahrt als
Schatz, eingedenk des früheren Arbeitens und Lebens der Landbevölkerung.
Das erzählte der ehrenamtliche tätige Mann an der dortigen Kasse,
die sich in der "guten Stube" befand. Er erzählte nebenbei einiges.


Ich zahlte einen Euro Eintritt...
...und trat meine Zeitreise an.

Diese strohbedeckten Häuser waren typisch für das örtliche
Erscheinungsbild der sogenannten "Stauden".


Die Stauden sind der südliche Teil des Naturparks Augsburg – Westliche
Wälder. Es handelt sich um ein sanftes Hügelland mit Laubwäldern
auf den Höhenzügen und landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Tälern.

Die wichtigsten Flüsse, die in dem Gebiet entspringen, sind die Schmutter,
die Neufnach und die Zusam, so schreibt Wikipedia darüber.

Ich kann das nur bestätigen: Die Stauden sind ein Erlebnis! 

mmmm

Das Bauernhaus.

Das Staudenhaus wurde von Handwerkern, der Familie und dem
Lehrer als Schule genutzt. Der Schulraum selbst war wegen der
fehlenden Lichtquelle leider nicht aufzunehmen.
mmmm
Überhaupt war es trotz des Sonnenscheins draußen relativ
düster im Haus. Ich stellte mir die damaligen Lichter, nämlich
Kerzen vor, wie schwierig es gewesen sein muss.

m

 Ein alter Ranzen wartet mit dem Lesebuch auf dem Fenstersims.



Die Räume sind eng und niedrig, ich muss mehrfach den Kopf
einziehen, um nicht an den Balken der Zimmerdecke zu stossen.


Sicher, die Menschen früher waren kleiner, hier in der Augsburger
Region sowieso. Der andere Grund, das Beheizen der Räume: Durch
die geringe Raumhöhe sparte man auch Heimaterial ein!

mmmm

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mmmm

Hoffnung

Nicht Träume sind es, die auf dunklen Pfaden
den Weg mir weisen, wo das Lichte webt.
Es sind nur Hoffnung, Glaube, Myriaden
der guten Menschen, deren Liebe lebt.

mmmm
Wenn auch noch Hass und Krieg der Asche frönen,
ich warte auf ein menschlich’ Auferstehen.
Im Glauben an ein göttliches Versöhnen
möcht’ ich die Lande neu erblühen sehen.

mmmm
Und werden nun zum Welken Blätter fallen,
beginnen trübe Tage, Nebels Zeit,
mag Sturmes Brausen durch die Wälder hallen,
so gibt der Anfang doch dem End’ Geleit.

mmmm
Ein heller Frühling wird auf dieser Erde
erneut erwachen aus dem „Stirb und Werde“.

mmmm
© Ingrid Herta Drewing, 22. September 2014
mmmm
Dankeschön, liebe Lyrikfreundin für dieses
sommerlich bezaubernde Gedicht. 
mmmm 
  Der Titel ist wieder auf die Webseite von Dichterei verlinkt, dort findet man weitere herrliche Gedichte!

mmmm


Mein  Blumengruß  für heute.


// Scenic Weekends
 

This is my contribution to Orange you Glad it's Friday










Weiterhin bei Wikipedia fündig geworden:

Das als  „Glaserschuster“ bezeichnete Haus, ist das letzte,
in alter Form mit seinem Strohdach erhaltene Staudenhaus.
. Nach seiner Übertragung nach Oberschönenfeld dient es als Museum.

Die Lehenssölde „beim Mesner“ erscheint im Kataster von 1808 als
„hölzernes Wohnhaus mit Stadel und Stallung unter einem Strohdach“.
Jedoch war das Erdgeschoss damals bereits massiv ausgemauert,
auf der Südseite bestand das Obergeschoss aus einer konstruktiven
Fachwerkkonstruktion, die im 19. Jahrhundert
verputzt bzw. geschlämmt wurde.

Der Hausname „Glaserschuster“ wurde erst ab 1880 gebräuchlich, als die Erbin
Anna Eisensteger einen Schuhmacher heiratete.

Eigentlich gehörte das Wohnstallhaus zur Dorfschmiede, die archivalisch bereits
ab 1542 am alten Standort in Döpshofen nachweisbar ist.

Das Haus selbst wurde 1738 in Döpshofen errichtet und 1976 nach Oberschönenfeld
übertragen.

Bei der Übertragung der Sölde nach Oberschönenfeld konnten nur das Bauwerk
und die fest eingebauten Feuerstellen übernommen werden.

Die heutige Einrichtung ist nicht original, orientiert sich aber an der überlieferten
Ausstattung eines kleinbäuerlichen Anwesens des 19. und beginnenden
20. Jahrhunderts. Eine Besonderheit ist die schlichte Stuckdekoration der
Stube im Erdgeschoss, die einen typischen Gussplattenofen (Hinterlader) der
Mitte des 19. Jahrhunderts aufweist.



Die Küche.

Wenn man das Staudenhaus betritt, geht es links eine steile Stiege hinauf und
unten geradeaus, linker Hand in die Küche. Das interessierte mich: Wie wurde
damals wohl gebacken und gekocht?!

 Wasser kam aus einem geschlagenem Brunnen direkt in die Küche...



 Das Butterfaß und andere Bottiche, die eventuell für Kraut verwendet
wurden und links auf der Bank eine Art Wolf.


Der Herd und der Backofen.



Der Kohlekasten und der Brotschieber vor dem Backofen.


Hier sah ich staunenend einen vorzeitlichen Dampfdruck-Kochtopf.







Im Gegensatz zum altertümlichen Herd, die doch moderneren Blechdosen
mit verschiedenem Inhalt.




Soweit die Kuchl, wie die Küche hier auch oft genannt wird, der Ausgang
zurück in den Flur zum nächsten Raum...







Die Kommentare werden weiterhin von mir moderiert, da leider
so viele Spams auf jeden Post in der Mailbox landen.

Kommentare

  1. Liebe Heidrun,

    ich habe dich wieder gern begleitet.
    Einen guten Abend wünscht dir
    Elisabeth

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    1. Dankeschön, liebe Elisabeth und auch Dir wünsche ich einen angenehmen Abend :)

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  2. Liebe Heidrun,
    das ist ein wunderschöner Post. Was für informative und schöne Aufnahmen ich bin sehr begeistert und habe gerne heute Abend das genossen.
    Einen wunderschönen Abend und herzliche Grüße
    Ingrid

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  3. Ganz tolle Fotos hast du gemacht liebe Heidrun. Ist manchmal ganz gut, wenn man mal alleine loszieht.

    Hab es gut und liebe Grüße von Mathilda ♥

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    1. Ja, da kann ich ringsherum alles vergessen und 'mal so richtig abtauchen... Hat Spaß gemacht!

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  4. Ein toller Ausflig!
    Wir gehen dort gern spazieren.
    Und schöne Ausstellungen gibt es auch immer wieder.
    Liebe Grüße, Angela

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  5. So many lovely things!

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  6. Guten Morgen, liebe Heidrun,
    danke für diesen wundervollen Ausflug zu diesem herrlichen alten Haus! Ach, das könnte sicher viele Geschichten erzählen! Das werde ich mir auf jeden Fall mal merken, falls wir mal wieder in dieser Gegend sind!
    Danke für die wunderschönen Bilder und Eindrücke ...ein Häuschen, in dem ich gerne leben würde *träum*
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen guten Start in ein wunderschönes Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  7. Liebe Heidrun, wir haben bei uns auch so ein altes angelegtes Bauerndorf und diese Zeitreisen sind sehr schön und oft auch berührend. Das Gedicht ist sehr schön!
    glg Susanne

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  8. Moin liebe Heidrun,
    ist das schön!!! Ich tauche jetzt mal ab in die Welt meiner Oma (1894 geb).
    Das ist so ein süßes Haus, die Räume im Haus meiner Oma waren auch nicht groß. Viele Gegenstände erkenne ich wieder, den Fleischwolf, die beiden Waagen am Fenster, die Milchkanne und Sand-Soda-Seife. Ach ist das schön so eine Zeitreise.
    Ein wunderbarer Beitrag war das!!

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende...
    Liebe Grüße
    Biggi

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  9. Liebe Heidrun,
    was für eine wunderbare Zeitreise. Deine herrlichen Fotos lassen die Vergangenheit in neuem Glanz erstrahlen. Danke für's Mitnehmen. ♥
    Liebe Grüße und hab ein feines Wochenende,
    moni

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  10. Was ein schöner Ausflug und Zeit hattest Du sicher genug ... manches kann man auch immer wieder sehen.

    LG
    Andrea

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  11. Da kann man wirklich eine tolle Zeitreise machen. Ich mag es auch, zum ausgiebigen fotografieren alleine unterwegs zu sein :)) All die Details, die du für uns festgehalten hast sind kleine Kostbarkeiten. Gut, dass sie in den Häusern so liebevoll aufgehoben und gezeigt werden.
    Vielen Dank für diesen informativen Post mit all den tollen Bildern.

    Liebe Grüße
    Arti

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  12. Wonderful little tour! To think that that kitchen was once probably regarded as being tip-top modern.... I love those large blue-gray jugs!!! Cheers, Stan

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  13. danke, liebe Heidrun, dass Du uns auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen hast. Ich mag diese alten Häuser und die Haushaltsgegenstände darin und denke, dass die Leute damals doch recht einfach und bestimmt zufriedener gelebt haben.
    So einen wunderschönen blauen Topf, der auf Deinem Foto in der Küche steht, habe ich von meiner Oma geerbt und er steht jetzt im Sommer als Zierde in unserem Garten. Auch Dein Blumengruß ist schön, die Stockrose steht beeindruckend kerzengerade und die Brennessel mal aus dieser Perspektive zu sehen, ist toll. Meistens steht sie am Wegesrand und man beachtet sie kaum und doch ist sie eine so wertvolle Pflanze.

    Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende mit viel Wohlgefühl
    und schicke liebe Grüße mit
    Traudi und der 'Geheime Garten'

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  14. Lovely post as usual, Heidrun. The flowers are beautiful but the antiques are lovely as well.
    Thank you for participating in the Floral Friday Fotos meme.

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  15. Beautiful photos. Thank you for joining last week's roundup. Your photo will be featured this weekend. Hope you could drop by.

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  16. Liebe Heidrun, bisher habe ich Stauden nur mit Blumen in Verbindung gebracht - nun bin ich schlauer. Durchs bloggen erfährt man doch einiges, was einem verborgen geblieben wäre. Dachte zuerst, dass ein Staudengarten vielleicht der Garten um solch ein Haus genannt wurde, doch das ist nur eine Idee von mir gewesen. Schöne Bilder als Erinnerung an früher (die sogenannte "Gute Zeit"), wo es nicht immer so idyllisch zuging wie auf den Fotos... herzlichen Dank und schönen Sonntag kalle

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