Zwei Posts auf einmal ...

die  Fotomitmachaktion

... view down ...

  bei   Kirstin von den Krümelmonstern  gibt es weitere Blicke nach unten.



Und die Vorgehensweise erklärt sich von selbst!

  Der Blick hinunter auf eine Kanone!
... Und hinein in das Mündungsrohr ...




Wir hatten vor etwa 14 Tagen einen Rundgang beim Schloß Scherneck
(nordöstlich von Augsburg) unternommen. Scherneck ist ein beliebtes
Ausflugsziel: Musikabende und viele Veranstaltungen locken immer
wieder reichlich Publikum an.

Auf eine alte, historische Kanone hinter zu sehen ist einfach.
Weniger einfach, vielmehr schwer zu ertragen sind die täglichen
Nachrichten von den vielen Krisenherden auf dieser Welt.



Hier auf der Kanone will ich ruhn

Hier auf der Kanone will ich ruh'n,
auf den eisenbeschlagenen Rädern;
Ist freilich kein Lager von Eiderdun',
mit Matratzen und stählernen Federn.

Doch schlief vielleicht schon mancher Held
vor der Schlacht in der nämlichen Weisen
und später noch tiefer – im blutigen Feld,
auf dem Leib, statt drunter dein Eisen.

Erzähle mir nun, du eherner Mund,
von deinen glorreichen Tagen,
wie du einst zu schwerer Schlachtenstund'
die Reveille munter geschlagen.

Bei Jena oder bei Austerlitz,
gen Moskau oder gen Kassel,
wo flammte zuletzt dein tödtlicher Blitz,
wo rollte dein letztes Gerassel?

Oder bist du gar dem alten Fritz
schon gefolgt zu rühmlicher Frohne?
Nein, hier am Zündloch, wo ich sitz',
steht ein N. mit Lorbeer und Krone.

Den Namen, den Lorbeer kenn' ich wol,
die Zeugen deiner Blüthe;
nicht wahr, da brummtest und summtest du hohl,
da glühte dem Leib und sprühte?

Es flog das Rad auf bezwungener Erd'
über Lebende und über Leichen,
zusammen stürzte die bange Heerd'
unter deinen gewaltigen Streichen.

Du gabst den Takt zu dem Waffentanz,
hoch hüpfte dein Herz, das beherzte,
und schön zu der Panzer, der Schwerter Glanz
Stund dem Antlitz, das pulvergeschwärzte.

Jetzt bist du blank, jetzt bist du zahm,
und lahm ist deine Laffette,
dein Kupfergesicht hochroth vor Scham
und feist, als ob's gealtert hätte.

Nun, schäme dich nicht, du elektrischer Aal,
hast ja noch einen wackeren Posten,
wenn auch da drüben im Arsenal,
dein Futter, die Kugeln rosten.

Ertönst du nicht vom Walle herab
in die bebenden Niederungen,
wenn ein armer Sklave aus seinem Grab,
aus seinen Ketten entsprungen?

Wenn ein Krämerhaus in Flammen geräth,
zur Friedensrevue vor den Thoren,
zum Namenstag Seiner Majestät,
und so oft ein Prinzeßchen geboren?

Geduld! Vielleicht kannst du wiederum, –
Und bald! – in die Feinde hageln:
bis dahin, mein Veteran, sei stumm,
dass sie dir das Maul nicht vernageln!

Franz von Dingelstedt


Franz Freiherr von Dingelstedt war ein deutscher Dichter, Journalist
und Theaterintendant. Er gilt als bedeutender Theaterleiter des späten 19. Jahrhunderts.

Er arbeitete als als Dramaturg am Stuttgarter Hoftheater. Ab 1851 leitete er das
Münchner Hoftheater, 1857 wurde er Generalintendant der Weimarer Hofbühne.

1870 kehrte er als Hofoperndirektor nach Wien zurück, später wurde er Leiter des Burgtheaters.
1876 wurde er geadelt und in den Freiherrnstand erhoben. Als einer der
berühmtesten Regisseure setzte er sich u.a.für Halm, Gutzkow, Hebbel, Ibsen
und Anzengruber sehr stark ein.


Außerdem war ich mit meiner Kamera ...

...ganz nah`dran ...


  Unter diesem Link findet man weitere Bilder!
von der lieben Sabine auf die Beine gestellt.





































Habt es alle fein, wünscht Euch
Heidrun

Kommentare

  1. Mir ist es auch lieber, wenn die Kanonenkugeln rosten. Schöne Bilder hast du gemacht.
    LG Sabine

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Erica!
    Die Kanonenbilder sind sehr gut gelungen und die letzten Beeren hängen für die Vögel am Baum, machen sich farblich gut.

    Liebe Grüße von Jaris

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über Deinen Kommentar und sage: Danke ♥️

Lt. Datenschutzrichtlinien (DSGVO) bitte ich folgendes zu beachten:
Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Blog-Website einverstanden.

Kommentarfunktion auf dieser Webseite
Für die Kommentarfunktion auf dieser Seite werden neben dem Kommentar auch Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars, die E-Mail-Adresse und der Nutzername gespeichert.

Speicherung der IP Adresse
Die Kommentarfunktion von Google speichert die IP-Adressen der Nutzer, die Kommentare verfassen. Da die Kommentare auf dieser Seite vor der Freischaltung nicht geprüft werden, benötigen wir diese Daten, um im Falle von Rechtsverletzungen wie Beleidigungen oder Propaganda gegen den Verfasser vorgehen zu können.

Wenn Du Kommentare zu einem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail, die Du in Deinem eigenen Profil von Google angegeben hast.

Wenn Du das Häkchen entfernst, wird das Abonnement gelöscht und Dir das in einer separaten Nachricht übermittelt. Durch das Abonnieren meines Blogs erklärst Du Dich zusätzlich mit der Speicherung Deiner Daten einverstanden. Bitte beachtet auch die aktuelle Datenschutzerklärung.

ACHTUNG: Es steht immer wieder einmal unbezahlte Werbung in meinem Blog!