FRAUENBILDER

Frauenbilder oder Bilder, Porträts über Frauen. Menschen, die mich begeistern, beeindrucken,  beeinflussen und inspirieren.


Künstlerinnen im Fokus 

Wie in einem Posting angekündigt, kommen hier - endlich - weitere Künstlerinnen in dieser Rubrik. Nach und nach sind es zwölf Frauenbilder. Es sind Abbildungen, wie sich die einzelne Künstlerin mir darstellt, wie ich es empfinde und betrachte. Mit anderen Worten, es sind persönliche Annäherungen. 


Angefangen hat es, wenn ich mich besinne, 2019 mit dem Besuch im Lenbachhaus in München mit den beiden Freundinnen. Hier fand zu dieser Zeit eine bemerkenswerte Ausstellung statt:

Die "Weltempfänger" 

statt, die mir intensive Einblicke in ein außergewöhnliches und weitgehend unbekanntes Kapitel der Moderne gab. 

Völlig unabhängig voneinander entwickelten Georgiana Houghton (1814–1884) in England, Hilma af Klint (1862–1944) in Schweden und Emma Kunz (1892–1963) in der Schweiz eine jeweils eigene abstrakte, mit Bedeutung hoch aufgeladene Bildsprache. Alle drei wollten in ihren Arbeiten Naturgesetze, Geistiges und Übersinnliches sichtbar machen; mit Ausdauer und Durchsetzungsvermögen folgten sie ihren Überzeugungen. Und ich war fasziniert und bin es bis heute. 


Januar 

Beeindruckt hatte mich in einer Radiosendung die Künstlerin

Alice Neel

die mir zunächst völlig unbekannt, näher gebracht worden war. Was mich veranlasste hinzuspüren. Sie war eine Künstlerin, eine US-amerikanische Malerin, die dem amerikanischen Realismus zugeordnet wird. Beeindruckt war ich von ihren Porträts beziehungsweise von einem Film, der über sie gedreht worden war. Ihr persönliches Merkmal sind wie erwähnt die Porträts, die sie selbst als “pictures of people” (Menschenbilder) betitelt hatte - was mich sehr berührte. Als selbsternannte Seelensammlerin war Neel zeitlebens bestrebt, das Innere ihrer Modelle nach außen zu kehren. Ihr großes Interesse am Menschen verlieh ihr das Talent zum Analysieren ihrer Modelle. Sie verband diese begierige Wahrnehmung mit einem scharfen Verstand, und so entstanden Porträts, die offen und einsichtsvoll sind, wenn auch nicht immer schmeichelhaft für ihr Sujet. Ihre Modelle waren meist Menschen aus ihrem Bekanntenkreis und aus der Kulturszene von Manhattan.

Erst spät erhielt die Malerin Anerkennung. In der Zeit des Abstrakten Expressionismus, dann der Minimal Art, und in einer immer noch männer-dominierten Kunstszene wurde ihr psychologischer Realismus abgelehnt. Erst mit dem Feminismus der 1970er Jahre wurde ihre Qualität und Aktualität gewürdigt. 1974 erhielt sie eine Einzelausstellung im Whitney Museum in New York City.

Neels Werke sind in allen wichtigen amerikanischen Museen wie auch in der Tate Modern in London vertreten. Im Jahr 2007 feierte der Film Alice Neel Premiere, bei dem ihr jüngster Enkelsohn Andrew Neel Regie führte.


Februar


Hier kommt die Wiener Werkstätte mit ihren weiblichen Künstlerinnen erstmals zum Zuge.

Gründungsmitglieder der Wiener Werkstätte waren im Jahr 1903 Josef Hoffmann, Koloman Moser und der Industrielle Fritz Waerndorfer, der sich als Kunstmäzen einen Namen machte. Die Ausstellung zu der Kunst von Koloman Moser besuchten die Freundinnen und ich noch erfolgreich vor Corona in München, in der unvergleichlichen Stuckvilla. Ausschlaggebend war für mich der Jugendstil, der mich bereits in ganz jungen Jahren beschwingt hatte. Der Jugendstil fasziniert mich bis heute!

Mela Köhler

Melanie Leopoldina Köhler (* 18. November 1885 in Wien; † 15. Dezember 1960 in Stockholm), verh. Broman war eine Malerin, Grafikerin, Illustratorin, Aquarellistin und war eine Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte, die mir besonders ins Auge gestochen war durch die vielen modischen Zeichnungen, die sie in unvergleichlicher Weise verfasst hatte. Ein um das andere Bild beziehungsweise Postkarte, die mich begeistert und an denen ich mich nicht satt sehen kann. 

Bereits während ihrer Schulausbildung wurden Werke von ihr veröffentlicht, zum Beispiel im The Studio. Sie entwarf Ansichtskarten für Wiener Werkstätte und für die Verlage Kohn und Munk, hauptsächlich als Modedarstellungen. Außerdem war sie Mitarbeiterin an der Zeitschrift Wiener Mode und arbeitete für die illustrierten Märchenbücher des Konegen Verlags. Sie entwarf außerdem Designgrafiken für Bahlsen. Um etwa 1934 ist sie nach Schweden emigriert.

Sie war Malerin, Grafikerin, Illustratorin und Aquarellistin. Mela studierte zwei Jahre Kunst an der Malschule Hohenberger und 1908–1912 an der Wiener Kunstgewerbeschule in Wien bei Koloman Moser und Bertold Löffler. Sie studierte auch Kunstreisen nach Paris, Deutschland und London. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie als freischaffende Künstlerin, bevor sie an die Wiener Werkstätte wechselte, wo sie Postkarten, Modeillustrationen und Märchenillustrationen schuf.

Sie arbeitete für die Spielzeit 1916–1917 an der Oper Hannover, wo sie zusammen mit Fanny van der Verlde Theaterkostüme schuf. Sie zog 1931 nach Schweden und heiratete ein Jahr später. Dort wurde sie beauftragt, Kostüme für das Oscar-Theater in Stockholm zu zeichnen und nahm mit Kostümskizzen an Kunstausstellungen in Liljevalchs Kunsthalle teil. Ihre Kunst besteht aus Figurenkompositionen in Aquarellen und persönlichen Porträts von Frauen und Kindern sowie Feiertagsmerkmalen. Neben ihrer eigenen Kreation illustrierte sie Bücher und schuf Postkarten mit Motiven aus Fredmans Briefen sowie Zeichnungskostüme für Theater- und Ballettsets. Die illustrierten schwedischen Bücher waren die Sommerreise von Astrid Wigardt und ihr eigenes Buch "Als Oma klein war".

Kommentare

  1. liebe Heidrun, deine biografischen Zusammenfassungen der dich besonders interessierenden Künstlerinnen lesen sich sehr interessant, ja machen Lust auf mehr davon zu lesen.
    eine völlig neue Seite an dir, die ich jetzt erst entdeckt habe...

    ich finde es wunderbar es hier bei dir - fast durch Zufall zu finden,
    Interessensgebiete die auch mich sehr ansprechen, man erfährt neues was man noch nicht wusste...
    ich danke dir herzlichst angel.

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