- durch die Scheibe fotografiert und daher leider unscharf -...wurde in der Vorzeit beispielsweise drakonisch bestraft, bösartige Reden sollten eingedämmt werden. Eine Schandmaske war im 17. Jahrhundert ein gängiges Instrument der Ehrenstrafe. Diese Ehrenstrafe setzte oft ein, um Personen, die kleinere Vergehen begangen hatten, öffentlich zu demütigen. Die Masken bestanden meist aus Metall und besaßen die Form eines Tierkopfes mit Merkmalen, die auf das begangene Vergehen hinwiesen. Extra große Ohren wiesen auf Neugierde hin oder eine heraushängende Zunge bezeugte Geschwätzigkeit.
Dies und manches mehr vermittelten Lehrer ihrer Klasse, die wir beiläufig bei den verschiedenen Schaukästen mehrfach antrafen. Amüsiert hörten wir bei den Begegnungen zwangsläufig mit, wie die Exponate bei den Kindern ankamen, wie lustig sie die Betrachtung in ihren Alltag einbezogen.
Die Schandmaske war eine Form der öffentlichen Strafe, die bei kleineren Vergehen wie Klatsch, Zanksucht, Beleidigung oder moralischen Verfehlungen verhängt wurde. Im Gegensatz zu anderen Strafen, ist die Schandmaske kein Mittel der körperlichen Züchtigung, sondern ein Instrument der sozialen Demütigung, was in der engen Gemeinschaft mehr als nur peinlich gefühlt wurde von den bestraften Tätern. Es ist im Übrigen eine Art der Bestrafung, die ebenfalls im englisch-sprachigen Raum Anwendung fand:
Der Stein des Anstoßes... diesen fanden zumeist die Frauen in dieser Epoche unserer Kultur. Bagen, also Schelten und Streiten war das Vergehen, das dem Bagstein (die Steinstrafe) schließlich den Namen gegeben hatte. Der Bagstein sollte die Delinquenten mit dem Tragen der schweren Last des Steines zur Vernunft, zur Ordnung zwingen. Meist band man den Frauen einen Stein um zur sichtbaren Schande. Männer konnten zumeist durch das Bezahlen einer Geldstrafe davonkommen. Ursachen sind zu nennen: Gotteslästern, Fluchen und Trunkenheit.
Der Unfriede zwischen Frauen ist vorzugsweise die Veranlassung der Steinstrafe. Gelegenheit zu Friedensstörungen durch „Hand und Mund“, Wort und Werk bot sich mancherlei: beim Zusammenkommen vieler Frauen auf Markt und Straßen, bei der Waschstätte am Bach, im Weinberg. Wie die Frauen auf dem Markt und bei der Arbeit besonderen Schutz genossen, so sollten auch sie andere Leute in Frieden lassen.
Das Bergteiding von Klosterneuburg drückt dies so aus:
All junkfrawen und frawen sullen in dem perg fridsam sein, auch den frid in dem mund halten. Noch deutlicher war das Bannteiding der Stadt Eggenburg: Alle erbahre frauen die sein friedber also lang hints das sie dem fried selber brüchet. Man konnte sie dann bußlos beleidigen. Aus den Weistümern hört man deutlich den Ärger über das Frauengezänke heraus.
Die Ausgestaltung der Masken spiegelten das jeweilige Vergehen wider. So konnten große Ohren für jemanden stehen, der zu viel lauschte, während eine heraushängende Zunge für Geschwätzigkeit stand, wie bereits eingangs erwähnt. Welche Auswirkungen hatte dies bei der Bestrafung!?
Öffentliche Schau:
Die Person, die die Schandmaske tragen musste, wurde öffentlich, oft am Pranger oder auf dem Marktplatz, zur Schau gestellt, um beschämt zu werden.
Ehrverlust:
Die Schandmaske führte zu einem erheblichen Verlust der Ehre und der gesellschaftlichen Anerkennung für den Verurteilten. Im Germanischen Nationalmuseum zeigt man eine Schandmaske in Gestalt einer Teufelsfratze mit Hörnern und langen Ohren, die vermutlich für Personen mit übermäßiger Neugier und Boshaftigkeit verwendet wurde. Was anhaltende Schande nach sich zog im Gefüge der mehr oder minder überschaubaren Größe der Ortschaft, der sozialen Gemeinschaft als solches.
Arbeit
Ist es unrecht, die Arbeit zu lieben?
Warum sind sie aus dem Paradies vertrieben?
Jeder weiß es.
»Im Angesicht deines Schweißes ...« –
Nein anders: »Im Schweiß Deines Angesichts
Sollst Du Dein Brot ...«, heißt es dort. – Wie?
Wunderlich! – Schweiß ist doch Arbeit. – Ist die
Arbeit Strafe des Höchsten Gerichts?
Geh', Exegesel, tu' deine Pflicht,
ohne dass Du Verbotenstes frißt,
und mit dem Verstande suche nicht,
was dein Gewissen viel besser ermisst.
_ sagt Joachim Ringelnatz
Ansonsten...
...Ansonsten
...folterten die Kirche als auch der Staat die Bevölkerung, um an Informatioinen zu kommen und natürlich als Strafe. Die geschichtlichen Wurzeln der Folterpraxis des deutschen Spätmittelalters liegen im römischen Recht. Dies kannte die Folter ursprünglich nur gegenüber Sklaven, seit dem 1. nachchristlichen Jahrhundert aber bei Majestätsverbrechen (crimen laesae maiestatis, etwa als Hochverrat zu betrachten) auch gegenüber Bürgern. Das deutsche Lehnwort „Folter“ leitet sich aus dem lateinischen Wort poledrus ‚Fohlen‘ her, der Bezeichnung für ein pferdeähnliches Foltergerät.
Zwei Wege sind bekannt, auf denen das römische Recht in das deutsche Recht des Mittelalters importiert worden war. Zum einen war es das Kirchenrecht, das sich von jeher am römischen Recht orientiert hatte.
Und der zweite Weg war die Rezeption. In Italien griff man seit dem beginnenden 12. Jahrhundert, vor allem an der Universität von Bologna, aufgrund einer wohl im 10. Jahrhundert wiederentdeckten Handschrift der Digesten (aus der großen justinianischen Rechtssammlung des 6. Jahrhunderts, dem Corpus iuris civilis, „Gesamtwerk des bürgerlichen Rechts“) auf verarbeitetes traditionelles altrömisches und (vor-)klassisches Recht zurück, das am Ausgang der Antike auf eine tausendjährige Entwicklung zurückblicken konnte. Die Rezeption verlief in und für Deutschland über mehrere Schritte, die der Glossatoren und Kommentatoren, und in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung über den usus modernus, sowie mündend in den Pandektismus, über die Historische Rechtsschule.
boa liebe Heidrun womit beglückst du uns heute!!!!!
AntwortenLöschendie Masken und all die anderen zum Teil furchterregenden Exponate und deren Geschichte sind ja doch in einem erholsamen Urlaub recht ungewöhnlich, jedoch andererseits deine Recherche darüber sehr interessant. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei einer öffentlichen Führung die Schulkinder insgesamt fasziniert davon waren...so etwas außergewöhnliches zu sehen.!!!
ja damals herrschen mehr als nur raue Sitten...
die Impressionen Eures Besuches der Stadt erzählen ebenso sehr viel...
ein ungewöhnlicher Post über mittelalterliches der Geschichte...gefällt mir ...
herzliebe Grüße Angel / hat heute bei dir viel gelernt.;;._)
Hello Heidrun,
AntwortenLöschenThe metal masks are terrifying, interesting museum exhibits.
The buildings are lovely and I like the cute car.
Pretty sky and adorable kitty.
Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great weekend. PS, thank you for leaving me a comment.
Looks like a nice town to visit. It is amazing to me how much effort went into punishing people in cruel manner.
AntwortenLöschenIch bin immer gerne in Museen gewesen, aber DAS hab ich ganz furchtbar in Erinnerung ( ich muss da ein Teenager gewesen sein, denn ich war in Begleitung meiner Familie. Später war ich in Rothenburg mit dem jeweiligen Ehemann. ). Aber ich mag auch keine Krimis, weder in Buchstaben- noch Bildform. Aber ich liebe das Taubertal und habe immer wieder bei Besuchen in meiner Heimatregion vom Kauf einer Mühle dort geträumt. Diesen Kontrast zw. Romantik & Gewalt hab ich nicht in den Kopf gekriegt. An was du mich erinnerst nach so vielen Jahrzehnten!
AntwortenLöschenEinen schönen Sonntag!
Astrid
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenRothenburg ob der Tauber kenne ich bislang nur von malerischen Fotos 🏰 – aber es steht schon lange auf meiner Wunschliste für eine zukünftige „Deutschlandtournee“. Ob ich das Museum besuchen würde, weiß ich nicht – ich bin keine große Krimifanin und finde, es gibt heutzutage schon mehr als genug fiktionale Leichen… 😉 Aber spannend ist es allemal zu sehen, was früher alles als „verbrecherisch“ galt – und mit welch drakonischen Mitteln darauf reagiert wurde.
Die Schandmasken wirken im Rückblick fast harmlos gegenüber dem, was Menschen im Namen von Macht, Kirche oder Ordnung angetan wurde 😔. Ich glaube auch, dass Folterinstrumente wie die „Eiserne Jungfrau“ tatsächlich verwendet wurden – leider spricht die Geschichte da eine ziemlich deutliche Sprache.
So sehr man sich manchmal über heutige Zustände ärgert – ich bin doch froh, nicht in solchen finsteren Zeiten zu leben. Und ich bleibe lieber Fan von Folgen in der Natur 🐾 als von Strafen in der Geschichte... 🌿
Rostrosige Grüße und einen angenehmen Sonntag!
Traude
👉 https://rostrose.blogspot.com/2025/06/ausflug-zur-burg-liechtenstein.html
Rothenburg ob der Tauber, auch ein Name, der mir bekannt vorkommt und wo ich auch noch nie war. Scheint aber ein lohnendes Ziel zu sein, Du hast sehr schöne Fotos mitgebracht...aber er gibt ja soviele schöne Orte, zu denen ich wahrscheinlich nie hinkomme. Das Kriminalmuseum klingt interessant, das würde ich wahrscheinlich auch besuchen. Gut, daß es diese Folterwerkzeuge nicht mehr gibt (die gibt es übrigens auch in der Steiermark auf der Riegersburg - auch sehr interessant)
AntwortenLöschenAlles Liebe und eine gute Zeit
Violetta
Hello Heidrun,
AntwortenLöschenI am back with my link for Mosaic Monday. I have to say I enjoy your travel post. The museums are cool, but wow the Crime museum and exhibits of torture look terrifying. I do love all the lovely buildings and the flowers and of course the cute kitty. Great post and photos. Thank you for hosting Mosaic Monday. Take care, have a great day and a happy week ahead.
...Heidrun, once again I've enjoyed the architectural tour! I wish you a specular summer.
AntwortenLöschenQuel article passionnant une fois de plus. Merci de nous faire partager vos connaissances et dévouvertes. C'est à chaque fois une longue excursion bien agréable
AntwortenLöschenfantastic museum.... lovely car, buildings and photos.
AntwortenLöschenHave a nice weekend.
Happy summer! What an interesting exhibit! We visited a tourture museum in San Gimignano, Italy, years ago thta gace us chills.
AntwortenLöschenOh, I agree this visit gives indeed goosebumps. And some more Insights into the cruelty of people too.
LöschenThank you for your opinion.
Your richly detailed account of Rothenburg ob der Tauber, especially the vivid descriptions of historical punishments and the immersive experience at the Crime Museum, powerfully illustrates how deeply history, culture, and social norms intertwine and how tourism, when approached thoughtfully, can become a meaningful act of reflection.
AntwortenLöschenDear Heidrun, another fascinating blog entry! I was quite interested in the museum you visited and I have visited a couple of similar ones in my past trips. It is amazing to see what inhumanity the human mind is capable of in order to punish or "bring back to the right path" fellow human beings. I also like Agatha Christie's novels and I have read all of them.
AntwortenLöschenYou may know of the crime/mystery novel by Minette Walters, "The Scold's Bridle" (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Scold%27s_Bridle) .
I have recently published my novel (which a crime element in it!) and it's available on Amazon as an eBook or paperback. It is called "The Nursing Home" by Nicholas Stavrou (my pen name) and it is set in Melbourne. :-) Thank you for hosting and have a good week! (Nick from MAP)
Lange ist es her, liebe Heidrun...aber ich erinnere mich an einen schönen Besuch des romantischen Städtchens als wir mit der Familie in Creglingen Urlaub machten. Das Museum haben wir allerdings mit den Kids nicht besucht.
AntwortenLöschenNun wünsche ich dir eine gute neue Woche, die ja etwas kühler daher kommt...gut so.
Einen lieben Gruß von Marita
I love almost all genres and just read Murder on the Orient Express. It holds up as a classic.
AntwortenLöschenI would have loved to come along with you. What a fabulous adventure.
AntwortenLöschenLove the kitties. A huge Awww.
Thank you for joining the Awww Mondays Blog Hop.
Have a fabulous Awww Monday and week. ♥
The museum masks definitely have a haunting vibe—so intriguing! I really liked the character of those old buildings and the cheerful little car, and that kitty under the big open sky was just adorable. Loved this post!
AntwortenLöschenSome of those masks are really frightening in regards as being worn as punishments.
AntwortenLöschen