MosaicMonday No. 51

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Auch die Tugend ist eine Kunst, und auch 
ihre Anhänger teilen sich in Ausübende 
und in bloße Liebhaber.

__ weiß Marie von Ebner-Eschenbach





Die MENSCHENsKINDER fragen:

Welche Tugend ist Dir am wichtigsten?




Wikipedia lehrt uns, dass die vier klassischen Tugenden (seit dem Mittelalter sind es die sogenannten Kardinaltugenden) die Klugheit oder auch Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung sein sollten. Die Philosophen ordneten bereits in vergangenen Zeiten diese Disziplinen in den Alltag ein.

Grundlegend gilt Platons Theorie der Tugenden für die ganze ethische Theorie als richtungsweisend, ohne diese hier jetzt breittreten zu wollen.

Für Aristoteles ist es bei der Tugend dagegen die Suche, der Weg zur eigenen Glückseligkeit.

Aristoteles unterscheidet im Weiteren zum einen die Verstandes- oder dianoethischen Tugenden (Klugheit, Kunstfertigkeit, Vernunft, Weisheit, Wissenschaftlichkeit), zum anderen die Charakter- oder ethischen Tugenden.

Mit den übergeordneten Verstandestugenden orientiert der Mensch sich an der praktischen Vernunft, um die richtigen Mittel und Wege für sein Handeln zu finden und um in den konkreten Situationen, in denen sein Handeln gefordert ist, das Richtige zu wählen. Die Einübung der ethischen Tugenden verhilft dabei zur Beherrschung der Triebe und Affekte und macht den so Handelnden unabhängiger von einer nur auf Befriedigung der Lust und Vermeidung von Schmerz ausgerichteten Verhaltensweise. Um ethisches Verhalten auf das Gute auszurichten, bedarf es der Erziehung, die unsere moralische Sensibilität erhöht und damit Einfluss auf die Qualität unserer Handlungen nimmt. Wenn Tugenden verinnerlicht sind, handelt der Mensch angeblich um der Tugend willen und tut dies mit Interesse, d.h. mit Lust im Sinne von Freude an der Einhaltung. Diese Handhabung ist für Aristoteles nicht das Ziel der Einbeziehung von tugendhaften Benehmens, sondern eine Begleiterscheinung, die sich nebenbei einstellt.

Was eine Tugend ist, hängt von den Umständen, auch den historischen und gesellschaftlichen Werten ab. Einen universellen Kern besitzen die Tugenden aber dennoch: Vervollkommnung der menschlichen Natur gemäß ihren Anlagen und zum Zweck der Harmonie des Menschen mit sich selbst.

Die Glückseligkeit wird hier aber nicht verstanden als subjektives Glücksgefühl,
sondern als geglücktes Leben.

Mach' was draus!

Wir diskutierten im Freundeskreis ausgiebig darüber. Und fragten uns, was ist noch übrig!



...eine meiner Kallizinen zum Thema Fan







Während es regnet sah ich im Fernseher:

The Fighting Kentuckian...

...ein uralter Western mit John Wayne und Oliver Hardy, den ich mir bei trüben Wetter aus unserer hauseigenen Mediathek holte. Zu deutsch heißt der Titel "In letzter Sekunde". Oh, ich liebe diese alten Schwarz-Weiß-Filme sehr und amüsierte mich, während es draußen sanft plätscherte. Kein Sturm, kein Hagel, ein wundervoller leichter Schauer, der den Garten benetzte, es war eine herrliche Stimmung.

Schwarz-Weiß-Filme sind zumindest zwischendurch eine gute Alternative.

Anderen tags bevorzugte ich es wieder herzhaft bunt. Verschiedene Farben bei der Kleidung, Nuancen in der Natur ... beispielsweise gerne bei den herrlichen Dahlien im Garten und nicht zuletzt bunte Vielfalt auf dem Teller. Wir bescheiden uns in der kulinarischen Abwechslung, dass es wenig Fleisch zu essen gibt, dafür saisonale Gemüsesorten aus der Region. Aktuell sind es verschiedene allerdings Pilzsorten, die zur Beilage, als Soße für unsere beliebten Semmelknödel oder für die Pasta zubereitet werden.

Demnächst wandern Kürbisse in die Töpfe!





Was hat das alles mit einem tugendhaften Leben zu tun?!
Mag sich der geneigte Mensch beim Lesen gerade gewundert haben.

Und ich frage zurück: wo beziehungsweise wann lässt sich Tugend ausklammern?

Eigentlich sollten diese ins Hintertreffen geratenen Tugenden gepflegt werden, meine ich ausdrücklich. Eine lebhafte Diskussion am vergangenen Wochenende gab den Ausschlag für diesen Post, meine Überlegungen.


Das Leben glückt dann, wenn der Mensch die Möglichkeiten
verwirklicht, die in ihm angelegt sind.





Ein Seniorentreff am darauffolgenden Dienstag unter dem Motto: "Mach' mit - sei dabei" war neuerlich ausgerufen worden und mein Schatz und ich folgten gerne. Es ist bereits das zweite Zusammenkommen - während wir im August verhindert waren. Der Treffpunkt fand in Friedberg statt, östlich von Augsburg gelegen in einer Begegnungsstätte für Gleichgesinnte.



Wir plauderten, tranken Earl-Grey-Tee und noch mehr Cappuccino und genossen den selbstgemachten Apfelkuchen. Die Gespräche wandern von einem Thema zum nächsten.

...und landeten zufällig bei den 100 Deutschen Mark, die vom Gersthofener Bürgermeister jedem Stadtbewohner des Ortes ausgezahlt worden war.

Waren es DM also Deutsche Mark oder bereits Euros?

Es wurde zunehmend rechthaberisch gestritten, was die zuvor fröhliche Stimmung fast kippen ließ. Sich um jeden Preis profilieren, ist die Devise. Die Gesprächskultur, sich gepflegt zu unterhalten bleibt mehr und mehr auf der Strecke. Wir beobachten es seit geraumer Zeit, dass oft laut und lauter wird, Agressionen hervortreten.

Schade!

Der eigentliche Grund für diese außerordentliche Aktion der Geldschenkung von Gersthofen trat bei unserer eskalierenden Unterhaltung plötzlich in den Hintergrund.

Zur Information...
Gersthofen ist ein Ort mit ländlicher Prägung - die Stadterhebung war im Jahr 1989 - und man schaffte es zum finanziell wohl bestellten Unterzentrum im Norden von Augsburg. Das Rezept der Stadtverwaltung: Gewerbebetriebe aus möglichst breit gefächerten Zweigen anzusiedeln, war gut aufgegangen. Diese Kleinstadt verzeichnete ein deutliches Plus in den Einnahmen, was den Bürgermeister veranlasste einen Teil an die 20.000 Einwohner abzugeben! So steht es geschrieben, so behielten es mein Mann und ich im Gedächtnis. So schreibe ich es für Dich auf.





Ein Morgen im Walde

Dunkle Waldesbäume,
wie sind sie so hold,
weht durch grüne Bäume
Morgensonnengold.

Efeuzweige ranken
sich durch's weiche Gras,
Glockenblumen schwanken
ohne Unterlass.

Schlanke Stämme breiten
ihre Wipfel aus,
heil'ge Schauer gleiten
durch dies Gotteshaus.

Waldeslust und -leben,
drüber Himmelsblau!
All dies Blüh'n und Weben
spiegelt sich im Tau.

Will dein Herz ergrimmen
ob dem Tun der Welt
hör' des Waldes Stimmen,
such' sein grünes Zelt!

Dort wirst du erhalten
lautres Wort des Lichts,
und der Menschen Walten
sinkt vor ihm ins Nichts!

__ Eugenie Marlitt

Quelle: Gedichte





Die nächste Runde der Collagen zu MosaicMonday bahnt sich an.

Durch den Austausch der bunten Posts, den interessierten Kommentaren zeigt sich vielschichtig ein wundervolles Potpourri an weltweiten Themen zu Natur, dem urbanen Leben und vieles mehr... ich freue mich jede Woche auf diese spannenden Begegnungen!



You are invited to the Inlinkz link party!

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Habt eine gute Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Nova`s ZiB,
mit Herzen für Anne

- Bank mit Herz in Friedberg  -

Kommentare

  1. Love those statues #SaturdayCritters

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  2. Hello Heidrun,
    Beautiful post, I love the statues. The poem A morning in the forest is lovely, along with the flowers, the pretty leaves and plant photos. Cute little insect! The sky and hot air balloon are pretty images too. Thank you for linking up and sharing your post. Take care, have a great weekend. PS, thank you for leaving me a comment.

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  3. The statues are beautiful. Thanks for the visit and have a great weekend.

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  4. I love the statues, a poem “A morning in the forest”, Hypericum (perhaps) and the quote above it, and a tiny insect (perhaps grasshopper?) on the palm. Autumn looks to have progressed faster than that of my part of the world.
    Yoko

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  5. ...Heidrun, things look gorgeous in your neck of the woods, enjoy your October. Take care and be well.

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  6. lovely poem and small city with 20,000 people....
    thank you for sharing beautiful pictures....

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  7. I like so much to see this artistic photographs. The sculpture in the park is really joyable and splendorous.

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  8. Oh my, Heidrun, you got very deep in your post today. Talk of virtue is needed in our times as I see more and more people losing sight of their values and treating life as something they can manipulate for their own purpose. I do have to ask what a cillicines is as even the all knowing Google couldn't give me an answer :) Your thoughts and pictures are lovely and some thought provoking (something that we all need from time to time lest we get lazy and indifferent). I especially loved "A Morning in the Forest" as I am a tree lover and spend hours each week in our arboretum breathing in the fresh air that they provide and admiring their beauty and magnificence. Nature is where I find virtue and peace. I loved this post, Heidrun ... I am inspired by your words.

    Andrea @ From the Sol

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  9. Beautiful photos, poem and deep thoughts this week, Heidrun. I think the most important virtue is kindness. If everyone showed more kindness to each other perhaps the world would be a happier place for all.

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  10. Interesting discussion on virtue. And yes I think a successful life should give you happiness - but it doesn't seem to with some people. Lovely for you to get out and enjoy the last of the autumn sunshine before winter sets in. We are starting to have a few sunny and warm days here - then like today we are thrown back into winter. Enjoy your week and thankyou again for the linkup.

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  11. Beautiful photos! I appreciate the insights on virtues, diverse perspectives, and the importance of open dialogue.

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  12. Hello Heidrun,
    A lovely post, poem and photos, I love the statue and flowers. The colors of Autumn are starting to pop up here. Thank you for hosting Mosaic Monday. Take care, have a wonderful week!

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  13. Wonderful post, Heidrun, and I see your point, these thoughts of yours strike a chord within me too. It seems many people nowadays want everything, now, and at any price - never mind who gets hurt or who is treated unjustly. Yes, virtue is an uncommon find nowadays. Thanks for hosting.

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  14. Liebe Heidrun, schon seit meiner Kindheit habe ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ich konnte es z.B. schon als Kindergartenkind nicht akzeptieren, dass ich - als Fünfjährige - allein die Toilette aufsuchen durfte, wenn ich musste, aber ein kleineres Kind durfte das nicht. (Möglicherweise hatten die Erzieherinnen ihre Gründe, aber die haben sie mir nicht mitgeteilt und somit war es ein "No go" für mich. Ich heulte danach so lange, bis meine Mutter mich wieder aus dem Kindergarten herausnahm. Denn sie hatte mich dorthin nicht aus Notwendigkeit geschickt, sonder nur, weil sie dachte, es würde mir guttun. Ich aber hasste es dort.) Für mich ist es also wohl die Kardinalstugend der Gerechtigkeit - diese würde auch die Welt besser machen, denn es gäbe nicht so viele Arme neben einigen wenigen Superreichen.
    Die Tage zu nützen, und zwar möglichst ohne rechthaberische Streiereien, betrachte ich zwar nicht als "Tugend" im eigentlichen Sinne, aber als wichtig fürs eigene Wohlgefühl. Und wenn man sich selbst wohl fühlt, dann gibt man das gerne auch andere weiter, was die Welt ebenfalls besser macht...
    Alles Liebe und eine schöne neue Woche
    Traude
    🍁🌾🌻🪶🍂 🪶🌻🌾🍁
    https://rostrose.blogspot.com/2023/09/ruckblick-auf-den-rostrosen-sommer-2023.html

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    1. Danke für Deinen wunderbaren Beitrag. Und ich das Rostrose-Kind ausgesprochen gut! Ja, so ähnlich sind meine Erinnerungen an die früheste Jugend... mit kleinen Abweichungen wohlgemerkt, da liebevolle Unterstützung durch den Großvater vorhanden war.

      Liebe Grüße zurück

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  15. Fall is on full display on your blog today. It doesn't feel like fall in Minnesota today, however. 90!

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  16. Fine photos! I like the forest.

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  17. What a beautiful blog, unfortunately I can't translate it, there is no Google translator on your blog, so I don't understand anything.
    The photos are beautiful.
    Thank you for visiting my blog.
    Greetings Irma

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  18. I love the sculptures Heidrun! ♥ Sorry, Google is acting up again with the translation so I can only comment on photos. I hope you're doing well and your knee is doing better! Hugs!

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