MosaicMonday No. 35

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Man sagt, die Zeit ist schnell, wer hat sie sehen fliegen?

Sie bleibt ja unverrückt im Weltbegriffe liegen.

___ weiß Angelus Silesius

Fliegen?         

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       Fliegen!

Wie Silesius das Verhältnis zur Zeit beschreibt, empfinden mein Mann und ich auf vergleichbare Weise. Was... wir schreiben schon wieder Juni? Um die Ecke überlegt feierten wir doch gerade lustig den Fasching, suchten Ostereier, gönnten uns Pfingstfreuden. Mit anderen Worten: ich versuche noch bewusster im Hier & Jetzt intensiver zu leben, da die Stunden so rasant verrinnen.

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Zurück aus der Diskussion ins Tagesgeschehen.

Hier ... hier läuft der Weg entlang.

Nämlich mental in die Salomon-Idler-Straße!

Wie oft führte mich beruflich mein Weg in die hiesige Salomon-Idler-Straße gegenüber der Universität Augsburg? Ich zählte die vielen Jahre über die Stopps nicht mit. Dort, in dieser besagten Straße sind die Schulungsräume der IHK Akademie, Augsburg. Für meine sehr geschätzten englischsprachigen Leser: mit der IHK ist die Industrie- und Handelskammer gemeint, eine regional organisiertes, branchenübergreifendes Organ zur Vertretung der kaufmännischen und industriellen Interessen von Unternehmern und Industrie.

Hier unterrichtete ich seinerzeit regelmäßig in Sachen Mediengestaltung. Bildete in zweijährigen Lehrgängen Medienfachwirte aus, inklusive Prüfungen gab Tageskurse u.a. zur Pixelgrafik, zur Vektorgrafik, zum Layout. Schön beziehungsweise angenehm war es nicht immer, mit teilweise überspannten Teilnehmern, mit technischen Defiziten seitens der IHK, mit Parkplatznöten, fehlendem Sonnenschutz, so dass die Bildbearbeitung am Apple Monitor schier unmöglich war...

...dann wünschte ich mir manchmal in diesen Momenten davonfliegen zu können.

Natürlich reizt daneben der Name der Straße, hier einmal nachzufragen:

wer war Salomon Idler eigentlich?

Die Menschenskinder fragen:

Kennst Du Salomon Idler?

Hast Du schon einmal von diesem Herrn gehört?

Die Eisenbahn und der Luftballon,

der Telegraph und das Telephon,

das Gas und das elektrische Licht,

was alles erstand – man zählt es nicht;

die Welt hat alles, was sie erfreut,

all', was sie lobt und was sie zerstreut,

was ihren Sinnen nur wohlgefällt,

das hat sie alles, die schöne Welt –

und eines sucht sie doch weit und breit

vergebens – es ist die Zufriedenheit.

Die Zufriedenheit in dem schlichten Kleid

der harmlosen stillen Genügsamkeit.

- Verfasser unbekannt -

Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift

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Der Idler, eine

Augsburger Größe

Ursprünglich plante Meister Idler, seines Zeichens ein Schuhmacher, vom 70 Meter hohen Perlachturm in Augsburg herunterzufliegen. Der Perlachturm, der sich geradewegs neben dem berühmten Rathaus im Zentrum befindet. Man weist historisch darauf hin, dass ihn ein Geistlicher überredete, von einer niedrigeren Höhe zu starten. Diese missglückte Flugversuche brachten ihm schon zu Lebzeiten den spöttischen Namen „der fliegende Schuster“ ein. Was trieb diesen einfachen Menschen zu solchen Unternehmungen? Zu derart halsbrecherischen Wagnissen!?

Salomon Idler, auch Jüdler (* 11. Februar 1610 in Cannstatt; † 17. März 1670 in Augsburg), war Schuster und gleichermaßen ein gescheiterter Flugpionier.

Warum ich heute davon poste?

Nun, abgesehen von eigenen nostalgischen Erinnerungen an die besagte Salomon-Idler-Straße treibt der Ende Juni stattfindete Geburtstag vom Göttergatten mich dazu, mir bereits jetzt intensiv Gedanken zu einem passenden Präsent zu machen.

Davon im nächsten Absatz noch ausführlich mehr, wie es zu diesen Verstrickungen in puncto Idler etc. kam...

Salomon Idler betätigte sich vielseitig auch als Poet, als Gaukler und Schauspieler, er dressierte Pferde und gründete 1663 eine Schauspielertruppe und verfasste Theaterstücke. Ein durch und durch rühriger Mensch.

Die Meistersinger strengten schließlich gegen Idler einen Prozess an wegen eines Gesangstückes und gewannen. Daraufhin arbeitete er wieder als Schuhmacher.

Geburtstag in Sicht

Hilfe was schenke ich einem Mann, der im Prinzip alles hat - beziehungsweise,

das was er braucht sich zeitnah selbst besorgt?!

Eine Krawatte!

...verschenke ich mit Sicherheit nicht.

Erstens besitzt mein Mann eine sehr große Anzahl von Bindern, und zweitens trägt er als Pensionär kaum noch einmal im Jahr diese eher ungeliebten Dinger. Anzug, weiße Hemden und Schlips gehören definitiv der beruflichen Vergangenheit an.

Nein! Ich dachte bei meinen Überlegungen aus einem anderen Grund an eine spezielle Krawatte aus seiner Sammlung, die dekorativ reichlich mit bunten Heißluftballons bedruckt ist. Dieses hübsche Exemplar diente mir nämlich als Inspiration zu einem Aquarell, als Geburtstagskarte und Anstoß zur Auswahl einer Überraschung, etwa mit dem Göttergatten im Heißluftballon gen Himmel zu schweben!

Ob der geliebte Ehemann da mitmacht?

Es ist fast zu bezweifeln, ich kenne ihn - aber ich probiere es trotzdem. Vielleicht kann ich ihn überreden?

Abgesehen davon, dass wir uns um einen passenden Termin bemühen müssen, da diese Ausflüge einerseits schnell ausgebucht und andererseits wetterabhängig sind, dachte ich noch obendrein an eine ergänzende Überraschung.

Eine Alternative auf der Erde tat sich unerwarteter Weise auf. Ausgerechnet in dieser Woche bei meiner Friseuse Verena!

Hier lagen auf der Theke im Eingang diverse Flyer, unter anderem die Aufforderung:

Lebe Deinen Traum!

Ein intensiver, geradezu revolutionärer Input. Es handelt sich hierbei um ein Musical im Zusammenspiel mit dem Gersthofener Ballonmuseum und der dortigen Musikschule. Eine Aufführung, die die Geschichte der Ballonfahrt in unterschiedlichen Zeitabschnitten mit drei berühmten Protagonisten aus der Umgebung behandelt.

Und wild entschlossen ergatterte ich umgehend nach dem Haarschnitt Eintrittskarten für uns beide, bevor diese Vorführung ausverkauft ist.

Chronologisch oben im Text angefangen mit Salomon Idler bis zu dem besagten Musical im Juli!

Geht es infolge weiter mit...

Freiherr Joseph Maximilian von Lütgendorf (* 1750 in Rom; † 11. August 1829 in Regensburg), der ein deutscher Erfinder und Reisender sowie Wegbereiter der Luftfahrt gilt.

Nachdem sein Start zweimal wegen Wetters und menschlichen Versagens misslang, gab die Öffentlichkeit seinem Ballon, der nicht fliegen wollte, den Spottnamen „Erdlieb“ und der Baron wurde aus der Stadt verjagt. Er unternahm darauf noch einen dritten und letzten Startversuch im nahegelegenen Gersthofen nördlich von Augsburg, jedoch erneut ohne Erfolg.

Seine Ballonhülle wurde von Unwetter und Wind zerstört.

Im Ballonmuseum Gersthofen hängt eine Nachbildung dieses Ballons.

- Meine Geburtstagskarte, der noch eine Überschrift fehlt  -

Zu guter Letzt weitere Informationen:

Erst durch die französisch republikanische Armee kam ein von Soldaten gehaltener Fesselballon in die Nähe von Augsburg, und im Juni 1811 gelang es dem "Mechanikus" Bittorf, einer Frau als erste Person in Augsburg mit einem Papierballon aufzusteigen.

In der Geschichte der Ballonfahrt wurde die Aufmerksamkeit der Welt auf Augsburg und seine nächste Umgebung gelenkt. Erste Flugversuche wurden schon Jahre vor den anfänglichen Entwicklungen der Ballonfahrt um 1659 wie erwähnt von Salomon Idler durchgeführt. Dieser wurde jedoch lediglich verspottet. Auch Joseph Karl Maximilian Freiherr von Lütgendorf wurde diese Anteilnahme nach seinen gescheiterten Flugversuchen mit einem Heißluftballon 1786 zuteil.

Neben diesem grandios vermarkteten Flugversuch gelangen hier auch mehrere einzigartige, erfolgreiche Ballonstarts.

 

Baron von Lütgendorf’s Ballon mit Augsburgs Wappen ist übrigens eingangs in meinem Schnappschuss zu sehen.

So ließen beispielsweise die Gebrüder Bader die Augsburger 1784 an der Faszination der Heißluftballons teilhaben und ließen einen ersten unbemannten Papierballon fliegen. Auch eine der ersten Ballonfahrerinnen hob von Augsburger Boden ab – Madame Bittorf stieg 1811 in die dritte Dimension auf und faszinierte damit alle Zuschauer. Sie flog mehrere Minuten lang und wurde bei ihrer Rückkehr in die Stadt jubelnd begrüßt.

Mit der Gründung der Ballonfabrik 1897 hielt die industrielle Fertigung der Ballons in Augsburg Einzug. Das Unternehmen steigerte schnell den Produktionsumfang und baute an mehreren auch heute noch bekannten Flugobjekten mit. So wurde hier auch der Ballon für den Stratosphärenflug von Auguste Piccard 1931 gefertigt. Mit diesem erreichte der Schweizer vom Betriebsgelände aus startend erstmalig die luftige Höhe von 15.781 Metern, die damals größte je erreichte Höhe. Darüber hinaus beteiligte sich der Betrieb am Bau des Luftschiffes von Graf Zeppelin, das Berühmtheit erlangte. Später widmete sich die Firma neben der Luftfahrt auch der Seefahrt und produzierte eine breite Palette von Produkten, die bis zu Schlauchbooten reichte. Jäh beendet wurde die Produktion durch die Schließung im Jahr 2003 nach der Übernahme durch eine nordirische Firma.

Nicht zuletzt übten sich auch Frauen im Ballonfahren. Hier in Augsburg ist Madame Bittorf bekannt. Man weiß jefoch nicht einmal ihre Lebensdaten oder andere Details. Sie stammte wohl aus Nürnberg und war nach Wilhelmine Reichardt (1788–1848) die zweite deutsche Ballonfahrerin.

Ihre berühmte Luftfahrt fand in Augsburg während einer Tournee durchs Lande statt. Bereits seit Februar 1811 in der Stadt, wo in der ehemaligen Jesuitenkirche auch die Fluggeräte der Bittorfs ausgestellt waren, startete sie nach mehreren zuvor gescheiterten Versuchen durch ungünstiges Wetter am 05. Juli 1811 vor dem Roten Tor inmitten der Stadt und landete schließlich erfolgreich und unbeschadet zwischen Neusäß und Täfertingen. Sie wurde von einem trompetenden Postillon und unter Hochrufen nach Augsburg zurück begleitet, wo sie vom Fürstbischof von Augsburg, Clemens Wenzeslaus und seiner Schwester Maria Kunigunde von Sachsen geehrt wurde.

Im Fokus: das Ballonmuseum in Gersthofen und Impressionen von unterwegs in dieser Woche.

Mein ZiB

Höher als alle Vögel fliegen Wunsch und Hoffnung.

_ aus Java

Wünsche und Hoffnungen habe ich in vielerlei Hinsicht. Ohne näher ins Detail gehen zu wollen. Kleine Wünsche gönne ich mir zu erfüllen, zum Beispiel auch am Feiertag Fronleichnam mit dem Schatz Eis zu essen. Oder mir ein paar Sandalen zu kaufen, obwohl die vom letzten Jahr eigentlich noch ansehnlich sind. Ich denke es ist menschlich und verzeihbar! Mode macht mir Freude und lenkt mich ab von meiner gesundheitlichen Situation.

Zuletzt, ein herzlicher Rosengruß aus unserem Garten

für euch lieben Blogfreunde.

Es ist im Übrigen eine duftige Kletterrose.

Aufgenommen im Pavillon, von dem ich demnächst erzähle.

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Was zeigt ihr zu MosaicMonday?

Ich freue mich sehr darauf!

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Habt eine gute Woche, wünscht euch

Heidrun

Verlinkt mit Nova`s ZiB,
mit dem Samstagsplausch

mit Image-in-Ing

mit Rain's Art #allseasons 

mit Saturday Critters

mit Floral Friday

und My Corner of the World

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