Be My Valentine

 Ja auch heuer naht der Valentinstag unweigerlich.

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Ein rechtmäßiger Kuß ist nie so viel wert wie ein geraubter Kuß.

 —  Guy de Maupassant 

 französischer Erzähler und Novellist

Start in die erste Februarwoche mit Ankündigung vom Valentinstag.

- der Rote im Karton fühlt sich wohl bei uns  ...  -

1. Mit Herz
2. Ohne Herz
3. Meine Woche  ... mit ZiB

1. Mit Herz

Klar, im Februar droht neben dem Fasching auch der Valentinstag mit Unmengen an herzförmigen Dingen, die die Liebe zueinander ausdrücken wollen. Dinge die kitschig gefärbt aber gefühlvoll dünken, doch leider auch kurz darauf ausgedient auf den Müll wandern. Ist das noch zeitgemäß, frage ich mich ziemlich nachdenklich? Licht und Schatten sehe ich hier oder anders ausgedrückt: große Nachteile für die ohnehin gebeutelte Umwelt.

Hand aufs Herz, wir verweigern uns radikal.

Jedem das Seine, wer den Valentinstag oder ähnliche kommerzielle Tage feiern möchte - nur zu, ich bin diesbezüglich schmerzfrei tolerant.

Wir, der Göttergatte und ich, haben etwas gelernt, nämlich dass es wichtig ist am 11. Januar, am 25. März oder am 17. Juni beispielsweise das Herz auszudrücken, etwas an Liebe und Freude für den geliebten Menschen an der Seite anzugeben, den Seelen gegenseitig zu zeigen, dass der tröge Alltag nicht obsiegt, beispielsweise mit einem Strauß Tulpen, wie er weiter unten im Post zu finden ist.

... Oder mindestens einmal pro Tag verordnet liebe Worte gepaart mit zärtlichen Gesten, die über schwierige Situationen hinweghelfen - Schwierigkeiten die reichlich vorhanden, wie die persönliche Familiengeschichte aufweist.

Aktuell bekomme ich zum Frühstück meinen frisch gepressten Blutorangensaft vom Göttergatten liebevoll hingestellt!

Der allerschönste Gedanke blüht allerdings beim Kleinen Prinz nach meinem Dafürhalten, ich liebe diesen Spruch unumwunden:

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

 —  Antoine de Saint-Exupéry

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Herzförmigkeiten

Trotzdem habe ich einige Herzbotschaftkarten in dieser Woche kreiert weil es galt der künstlerischen Herausforderung die Stirn zu bieten, Postkarten für die aktuelle KunstChallenge im Februar herzustellen. Doch, ich hatte großen Spaß beim Einfärben, schneiden und kleben, mit der Ausrichtung den Empfängern eine kleine Freude bereiten zu können. Und es sind etliche Exemplare entstanden, die auch an Freunde geschickt wurden.

Kunst aus recyceltem Papier und Materialien, die ansonsten unvermittelt im Abfalleimer landen würden!

Dein ist mein ganzes Herz, war ist das Motto.

Larmoyante Operettenseligkeit liegt mir genauso wenig wie der Valentinstagzinnober, es sträubten sich akut die Nackenhaare ... ergo folgt ein Schwenk zur anderen Seite, zu Dein ist mein ganzes Herz von Heinz Rudolf Kunze mit seiner Version dazu:

 ... Du bist mein Reim auf Schmerz

wir werden wie Riesen sein

uns wird die Welt zu klein ...

war das Resultat!

Nebenbei ein lustvoller Serviettenring aus der leeren Küchenpapierrolle geschnitzt, natürlich für den eigenen Schatz wohlgemerkt, was er allerdings bereits am 01. Februar erhielt.

Die Küchenrolle empfiehlt sich  - wer es nachmachen möchte  - da hier wegen der Länge einfach mehr Spielraum herrscht. Ansonsten weiß ich von meinen Kunstkursen, dass sich manche Teilnehmer ekeln Toilettenpapierrollen zu verwenden.

Zwei meiner Karten            

Woher kommt eigentlich das Herzsymbol?

Das Herzsymbol entsprang den stilisierten Darstellungen von Feigenblättern, lese ich bei meinen Nachforschungen. Entsprechend sind bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. Herzen zu finden. Kaum zu glauben, wie ewiglich lange der Mensch sehnsüchtig seine Gefühle ausdrücken wollte.

So entdeckte man diese Symbole als Dekor, die gezeichneten Feigen- und später Efeublätter, häufig auf Vasen und besonders in minoischen Fresken. Im 8. Jahrhundert v. Chr. schmückten korinthische Vasenmaler ihre figürlichen Abbildungen mit Efeublättern und herzförmigen Weintrauben. Das Efeublatt symbolisierte in griechischen, römischen und frühchristlichen Kulturen die ewige Liebe (Efeu explizit als eine sehr langlebige Pflanze) und man findet es auch auf Grabsteinen und beim Schmuck.

In der Minneliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts tauchen schließlich erneut Efeublätter in Liebesszenen auf, bald in roter Farbe gemalt, was als Nuance selbst symbolträchtig als Aussage für die Liebe, für Mut und hohe Tapferkeit steht.

Das heute so bekannte Symbol eines roten Efeublattes, mit dem Bild des liebenden Herzens verbunden, verbreitete sich über Europa.

Auch die Verwendung des Symbols durch die Herz-Jesu-Verehrung in der katholischen Kirche trug sehr zu dessen Verbreitung bei. Das Symbol wurde in die Heraldik eingeführt, und Ende des 15. Jahrhunderts ersetzte das Symbol auf französischen Spielkarten den auf italienischen Tarock-Karten gebräuchlichen Kelch (dem Gral ? eventuell).

Als Darstellung für das menschliche Herz wird das Symbol nun seit dem 13. Jahrhundert verwendet.

Frühere Abbildungen benutzten eine Pinienzapfen- oder Pyramidenform, die auf der anatomisch gewonnenen Beschreibung der hippokratischen Schule beruhte. Nachdem diese Erkenntnisse im frühen Mittelalter in Vergessenheit gerieten, übernahmen die Mediziner das blattförmige Symbol in ihre Darstellungen.

Quelle Wikipedia

Freitagsblümchen in der Glasvase

für Helga Holunderbluetchen® verlinkt.

Guck' doch einmal genauer hin, ob Du die

Murmeln zu Füßen der Tulpen entdecken kannst!?

Diese grünen Murmeln verwende ich aus einem beziehungsweise zwei

Gründen: einerseits gibt es den Blumen in der Vase Halt, ich

kann die Richtung bestimmen und zum Anderen sieht es hübsch aus, finde ich.

Außerdem stecken frisch geschnittene Zweige vom Apfelbäumchen aus dem Garten dazwischen, die bereits klitzekleine Knospen zeigen.

Dazwischen

Ein Mensch, ein Mensch,

ein Gegenstand,

ein andrer hält ihn

in der Hand.

Ein Mensch hält Menschen

an der Hand;

die Hand hält

einen Gegenstand.

Es stöhnt in einer Hand,

verbannt,

ein Mensch

nach Luft und Licht

und Raum.

Es lächelt, weint

ein Mensch

im Zaum.

© Ingrid Herta Drewing

Danke, liebe Lyrikfreundin für Deine Erlaubnis diesen herrlichen

Vers hier zeigen zu dürfen.

2. Ohne Herz

Herzlosigkeiten lässt man sich nicht gerne vorwerfen. Oder?! Das Brauchtum dieses Tages geht auf das Fest des heiligen Valentinus zurück, eines Märtyrers, in dessen Hagiographie möglicherweise die Vitae mehrerer Märtyrer dieses Namens zusammenflossen.

Es gibt den Begrüßungs- und den Abschiedskuss,

den langen, ausgedehnten, liebenden und ganz gegenwärtigen Kuss;

den gestohlenen Kuss oder den erwiderten;

den Kuss der Liebe, der Freude und des Kummers;

das Siegel des Versprechens und die Bestätigung der Erfüllung.

_ Thomas Chandler Haliburton

1796 - 1865, kanadischer Jurist und Schriftsteller

...und ergänzend, es gibt den 💋 des Verrats.

Meine letzte Kallizine rund um Paul Klee und

einem seiner Zitate für die Freunde vom ZiB.

Ich habe seinen Rosengarten interpretiert. 

- sonnige Momente auf meinem Schreibtisch  -

Der Gedenktag des hl. Valentinus am 14. Februar wurde übrigens von Papst Gelasius im Jahre 469 für die ganze Kirche eingeführt, allerdings 1969 wieder aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Es gibt Hinweise, dass die Leidensgeschichte des Heiligen und sogar dessen Existenz erfunden wurden.

3. Meine Woche mit ZiB

Stürmisch stürzte der Januar in den Februar, übergab seine Fackel im Staffellauf des Monatsreigens mit Getöse —  passend zum Start der olympischen Spiele.

Moralisch insolvent dem anstehenden Sportereignis gegenüber die Kirche, die versagt, verrät und vertuscht! Herzlos! So nahm ich beispielsweise die journalistische Diskussion am Sonntag wahr und in den darauf folgenden Tagen manche Nachrichten in Funk und Fernsehen.

Und ja, das Zeitgeschehen belastet und bewegt zu Tränen und Trauer. Unwillkürlich drängt sich die Lyrik der Mascha Kaléko auf, die in den Versen der "Zeitgemäßen Ansprache" vorzüglich alles auf den Punkt gebracht hat. Mir fehlen die Worte.

Derf i amol mei Göschle auf dei Göschle lega,

ond an deim Göschle schloddza?

Ein schwäbisches Zitat, was sich auf das Küssen bezieht.

- Verschwommen im Auto fotografiert beim Warten  -

Egoist mit Abrißbirne?

So oder ähnlich wird Cummings bezeichnet. Wer ist Cummings!?

"Brexit - Chronik eines Abschieds" - das Drama über das Mastermind der Leave-Kampagne Dominic Cummings.

Ein interessanter Film, den wir uns dieser Tage angesehen hatten und aufschlussreiche Erkenntnisse neben der Unterhaltung brachte.

Der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs, als Brexit bezeichnet, erfolgte am 31. Januar 2020 und ist durch das am 24. Januar 2020 unterzeichnete Austrittsabkommen geregelt.

In der dort bis zum 31. Dezember 2020 vereinbarten Übergangsphase wurden bis zum 24. Dezember 2020 die langfristigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich (UK) und der Europäischen Union (EU) neu ausgehandelt. Seit dem 01. Januar 2021 ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion.

Vereinigtes Königreich und EU-Staaten (Stand 1. Februar 2020)

Bild gemeinfrei auf Wikipedia

Der Austrittsprozess wurde durch das EU-Referendum der Mitgliedsstaaten am 23. Juni 2016 angestoßen, bei dem 51,89 % der Teilnehmer für den EU-Austritt stimmten. Premierministerin Theresa May leitete am 29. März 2017 den Austritt aus der EU und aus EURATOM gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat rechtlich wirksam in die Wege, wodurch eine zwei Jahre dauernde Verhandlungsphase begann, die im Jahr 2019 noch dreimal verlängert wurde.

Quelle Wikipedia

Ehekrach

_ Kurt Tucholsky

»Ja -!«

»Nein –!«

»Wer ist schuld?

Du!«

»Himmeldonnerwetter, laß' mich in Ruh!«

– » Du hast Tante Klara vorgeschlagen!

Du lässt dir von keinem Menschen was sagen!

Du hast immer solche Rosinen!

Du willst bloß, ich soll verdienen, verdienen –

Du hörst nie. Ich red` dir gut zu . . .

Wer ist schuld –?

Du.«

»Nein.«

»Ja.«

– » Wer hat den Kindern das Rodeln verboten?

Wer schimpft den ganzen Tag nach Noten?

Wessen Hemden muss ich stopfen und plätten?

Wem passen wieder nicht die Betten?

Wen muss man vorn und hinten bedienen?

Wer dreht sich um nach allen Blondinen?

Du –!«

»Nein.«

»Ja.«

»Wem ich das erzähle ...!

Ob mir das einer glaubt –!«

– »Und überhaupt –!«                    

 

                   »Und überhaupt –!«     

                                              »Und überhaupt –!«

Ihr meint kein Wort von dem, was ihr sagt:

Ihr wisst nicht, was euch beide plagt.

Was ist der Nagel jeder Ehe?

Zu langes Zusammensein und zu große Nähe.

Menschen sind einsam. Suchen den andern.

Prallen zurück, wollen weiterwandern ...

Bleiben schließlich ... Diese Resignation:

Das ist die Ehe. Wird sie euch monoton?

Zankt euch nicht und versöhnt euch nicht:

Zeigt euch ein Kameradschaftsgesicht

und macht das Gesicht für den bösen Streit

lieber, wenn ihr alleine seid.

Gebt Ruhe, ihr Guten! Haltet still.

Jahre binden, auch wenn man nicht will.

Das ist schwer: ein Leben zu zwein.

Nur eins ist noch schwerer: einsam sein.

________ diese Woche                            

in Episoden erzählt.

Habt ein feines Wochenende,

und bleibt bitte alle gesund & munter!

Heidrun

Verlinkt mit Nova`s ZiB,

mit dem Samstagsplausch

mit Image-in-Ing

mit DND

und My Corner of the World

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