– (m)eine Anleitung für eine besondere Zeit
Die feierlichen Weihnachtstage sind vorüber.
Ruhig, festlich schön war es: Wir waren gemeinsam gemütlich zu Hause und einmal zum
Festessen in Altomünster - wo wir den sogenannten Dunkelgang beschritten haben.
Wovon ich in den nächsten Tagen posten möchte...
Doch der Alltag erwischt uns längst wieder wie gewohnt am Rockzipfel, denn mein lieber
Mann musste bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag nachmittags wieder ins Büro.
Das versteht sich so im Verlagswesen und natürlich in vielen anderen
Branchen - ich denke speziell an Ärzte und Krankenschwestern,
die in Bereitschaft im Dienst sind, wie eine gute alte Freundin von mir.
Von meinen Bekannten erhielt ich im übrigen folgenden Link, der gerade in diese Zeit
gut passt, mich inspiriert hat. Die Raunächte, die wir momentan erleben, kennenzulernen
und hinzuspüren, was die Natur beziehungsweise uns Menschen früher
beschäftigt hat. In der modernen, schnelllebigen Welt ihnen Raum zu geben:
Die Rauhnächte – eine Anleitung für eine besondere Zeit
Es ist die Zeit der Geister, Toten, Dämonen, Orakel, der wilden Jagd…
Laut der uralten Erzählungen sprechen die Tiere in der Heiligen Nacht.
Ebenfalls besteht der Aberglaube, dass man in diesen Nächten keine Wäsche aufhängen soll, somit kann man Unglück vom Haus und dessen Bewohner fernhalten. Ein Ritual, das mir von der Großmutter mütterlicherseits übertragen worden war - so überlege ich dieser Tage, wohin soll ich bloß mit meiner frischgewaschenen Wäsche gehen!?
Weiterhin praktiziert man das Räuchern: In diesen Nächten, die auch als Rauchnächte bezeichnet sind, versucht man zukünftiges Unheil von Haus und Hof mit Räuchermännchen & Co. abzuwehren. Dann schließlich etwaige Spenden z.B. an die Sternsinger und auch an die Müllabfuhr, den Schornsteinfeger - der uns unlängst unvermittelt heimgesucht hatte - um das Glück bewahren.
Anderenorts findet man u.a. im Allgäu noch den Ursprung der Perchten im Zusammenhang mit den Rauhnächten. Was wir auch von unseren gleichaltrigen Bikerfreunden in Ischenhausen wissen. Denn im hochdeutschen bedeutet Rau oder Rauch nämlich „Tierfell“. In diesen Nächten laufen also die mit Tierfellen verkleideten Perchten enorm lärmend herum durch den Ort, um das Böse und den Winter zu vertreiben. Somit wurde die „Wilde Jagd“ symbolisiert.
Das bedeutet, das Geisterreich stand offen und die Verstorbenen hatten „Ausgang“. Die Türen und Fenster wurden in diesen Nächten geschlossen gehalten und den Geistern wurden Opfergaben vor die Tür gestellt, um sie milde zu stimmen. Im Inneren des Hauses wurde, wie erwähnt geräuchert, um das Böse abzuwenden.
Altes Jahr vergeht.
Wange in die Hand gestützt,
blicke ich ihm nach.
Chji
(Anf. 19.Jh.), eigentlich Chô-i, japanischer Dichter
Monatsrückblick...
Gedanken, Gefühle in Bildern und Text
Was [emp]fand ich im Dezember?
Es wird wieder Zeit für den üblichen Blick über die Schulter,
Ein prall gefüllter Monat war das, dieser Dezember 2017 mit Höhen und
natürlich Tiefen - mit glücklichen und traurigen Momenten:
Erlebnisreich, lustig auch reichlich hektisch
und unterhaltsam durch die Adventszeit und Weihnachten.
So, nun bin ich schon neugierig gespannt auf die Bilder, die Collagen
der anderen Mitblogger zum Monatsrückblick.
Habt es fein & liebe Grüßle von
Heidrun
Ohhh, das ist eine feine Sache, wenn die Dinge ihre Erklärung bekommen. Die Rauchwaren, unter denen man ja Pelz und Fell versteht, haben dort ihren Bezeichnungsursprung. Überraschenderweise sind sie vom deshalb von "Rauchen" gar nicht sooo weit entfernt, auch wenn man heute Tabakwaren dazu sagt. Über das Erkennen dieser Zusammenhänge freue ich mich wirklich besonders.
AntwortenLöschenÜbrigens auch wunderbar abgerundet mit dem Haiku, danke !
Eine gute Zeit zwischen den Jahren und Alles Liebe für das Neue, wünscht Dir
Beate.
Schön, dass Dir ebenfalls diese mystischen Anklänge gefallen. Vielen Dank für Deine Worte.
LöschenMeine Recherche ergaben einiges. Die Rauchwaren, sprich der Pelz rührt wohl auch von der ehemaligen Bearbeitung beziehungsweise dem Sprachtum: Die Bezeichnung leitet sich von dem Adjektiv „rauch, rauh/rau“ ab, das so viel wie „behaart, zottig“ bedeutet. Der Begriff ist in dieser Bedeutung ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar, z. B. im Märchen Allerleirauh. In der eigentlichen, damaligen Bedeutung ist Allerleirauh ein aus verschiedenenartigen Fellarten zusammengesetztes Pelzteil, das für Innenfutter und nach außen als Verbrämung genutzt wurde...
Liebe Grüßle zurück
Oh, du hast auch von den Rauhnächten einen Post. Ich habe einen vorbereitet und werde ihn in den nächsten Tagen veröffentlichen. Ich finde diese Tradition wunderbar und geniesse die Gemeinsamkeiten von heidnischem Brauch zu christlichen Dreikönigsräuchern. Besonders an dem Tag wird unsere < Bude< eingeräuchert mit dem Wunsch auf ein gutes NEUES.
AntwortenLöschenGruß zu dir und einen guten Start ins Neue Jahr
heiDE
Holunder hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Die Rauhnächte..." hinterlassen:
AntwortenLöschenDie Raunächte fand ich schon immer sehr spannend. Viel Informatives hast Du da zusammen getragen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass bei uns in der Familie nie Wäsche von einem Jahr ins andere aufgehängt wurde und hängen blieb. Das ist wohl von den Ritualen übrig geblieben. Meine Mutter wusste nur, dass es ihre Mutter auch so gehalten hat ;-)
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea, mir ist ein kleines Missgeschick am Handy passiert beim Kommentar einsetzen - sorry! Ich freue mich auf jedem Fall über Deine Gedanken zu den Rauhnächten und interessant finde es es ebenfalls, dass ihr ebenfalls vermieden habt Wäsche aufzuhängen. Von meiner Oma weiß ich, dass es wohl keinen christlichen Hintergrund dazu gibt.
LöschenDas Vermeiden des Wäscheaufhängens (oder auch ausgeweitet auf das Waschen der Wäsche) ist besonders eigen. Eine Sage erzählt vom "Reiter in den Zwölften". Hier dreht es sich darum, dass Wotan eine Bäuerin aufgefordert haben muss mit ihm zu Reiten. Doch die Bäuerin hatte ihren Rock zum Trocknen aufgehängt und Wotan damit einen Anspruch auf sie gegeben. Sie entging Wotan nur, indem sie auf ihr ungeborenes Kind hinwies. Die Sage erzählt weiterhin, dass eine unglaubliche ungestillte Sehnsucht die Frau danach befallen haben muss, doch mitzureiten, nachdem sie es abgelehnt hatte. Das ist zum einen also ein Hinweis, dass die Menschen mit der Wilden Jagd ziehen können und zum anderen, dass ein Weg über das Wäscheaufhängen geht - in dem man quasi der Wilden Jagd eine Verbindung zu sich selbst durch das Wäschestück gibt...
Liebe Grüßle zurück
Eva-Maria H. hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Die Rauhnächte..." hinterlassen:
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
die Sache mit den Raunächten kenne ich und ich kenne auch Leute, die das paktizieren. Ich mach das eher nicht.
Ein nettes Bild hast du von dir in der Collage, du lächelst so nett.
Ja, dann wünsche ich dir ein frohes neues Jahr und alles Gute.
Lieben Gruß Eva
Auch hier meine Entschuldigung: Beim Einsetzen der Kommentare habe ich mich am Handy vertippt...
Löschen...danke für Deine Meinung und liebe Grüßle zurück
Sunnys Side hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Die Rauhnächte..." hinterlassen:
AntwortenLöschenIch kenne die Rauhnächte wohl. Die Wäsche ist in der Tat bei 14 Tagen eine Herausforderung. Und ich habe es sogar wirklich einmal fertig gebracht in dieser Zeit nicht zu waschen.
Für mich haben die Rauhnächte etwas mystisches. Und obwohl für mich mit dem Weihnachtsfest das Licht zurück kehrt und ich im dunklen Advent viel sinniere, genieße ich auch jetzt die Zeit bis drei König. Ich habe frei und lebe in den Tag. Ich bin vielleicht einen Ticken sensibler, was Stimmungen betrifft und merke wie mein eigenes Schiff gerade etwas trudelt. Ich kenne das schon. Normal schwimme ich mittig und stabil im Strom der Zeit. Und für mich hat die Zeit einfach gerade Pause.
Angst habe ich vor den Rauhnächten nicht. Vielleicht einen Hauch Respekt.
Ich wünsche Dir ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr.
Viele, liebe Grüße
Sunny
Auch hier meine Entschuldigung: Beim Einsetzen der Kommentare habe ich mich am Handy vertippt...
Löschen...interessant, was Du aus Deiner Erfahrung zu den Rauhnächten erzählen kannst. Danke für Deine Meinung und liebe Grüßle zurück
Gartendeko-Blog hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Die Rauhnächte..." hinterlassen:
AntwortenLöschenLiebe Heidrun,
einen guten Rutsch in's Neue Jahr und herzliche Grüße
Monika
Auch hier meine Entschuldigung: Beim Einsetzen der Kommentare habe ich mich am Handy vertippt...
Löschen...und liebe Grüßle zurück
Neststern hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Die Rauhnächte..." hinterlassen:
AntwortenLöschenLiebe Heidrun, sehr schön ist Dein Post zu den Rauhnächten. Auch das Spinnrad darf sich nicht drehen, aber ich halte mich nicht daran, denn gerade diese Zeit ist für mich die schönste zum Wolle spinnen. Die Rauhnächte haben mich schon immer sehr fasziniert und es gibt ganz tolle Lektüre dazu. Deinen Link werde ich mir gleich ansehen.
Von Herzen
Susanne
Auch hier meine Entschuldigung: Beim Einsetzen der Kommentare habe ich mich am Handy vertippt...
Löschen...bezüglich den Zusammenhang der Rauhnächte und dem Spinnrad muss ich direkt nochmals nachlesen - interessant, was Du, liebe Susanne dazu beiträgst. Vielen Dank für den Hinweis und liebe Grüßle zurück
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschendas klingt ganz danach, als wenn Ihr Weihnachten genossen habt, auch wenn Dein Mann schon wieder so bald arbeiten musstet ...
Und von den Rauhnächten habe ich meinem Mann gestern auch erzählt, da passt Dein Post sehr gut als Ergänzung! Vielen Dank dafür und auch für die wieder tollen Bilder.
Hab noch wunderschöne Tage in diesem ausklingenden Jahr 2017 und rutsch gut ins Neue Jahr!
Liebe Grüße, Rena
www.dressedwithsoul.com
Ja, es ist tatsächlich sehr spannend sich auf diese alten und uralten Rituale einzulassen. Und ich freue mich, dass Du ebenfalls Interesse daran hast. Liebe Grüßle zurück
LöschenIch mag Bräuche und finde es auch schön wenn bestimmte Traditionen weitergelebt werden. Nur mit der Wäsche konnte ich mich nie anfreunden, denn ich kenne es sogar so das man zwischen Weihnacht und Neujahr nicht waschen soll :-( Ansonsten ist Weihnachten bei uns ja noch nicht vorbei, und ich mag es wenn die Geschenke erst am 06ten übergeben werden. Doch mehr eine Anlehnung an das ursprüngliche Fest wo die Heiligen Drei Könige ja auch ihre Geschenke übergeben haben.
AntwortenLöschenImmer schön ist wenn das Fest wirklich geruhsam sein kann. Hier ja auch "nur" den Montag als Feiertag kenne ich es auch mit dem Arbeiten, aber wenn man möchte kann man sich dennoch auch auf das Fest einlassen-anders halt.
Wünsche dir noch schöne Resttage in alten Jahr, lass dich nicht hetzen.
Liebe Grüsse
N☼va
Meine Großmutter, die sonst so bodenständig war hielt sich daran. Ich bin eher bereit Kompromisse einzugehen - es ist schier nicht möglich die Wäsche vierzehn Tage liegen zu lassen.
LöschenEs gefällt mir ausgesprochen gut, wie auf Teneriffa Weihnachten zelebriert wird. Ein sinnvolles Feiern in meinen Augen, erst zu den Heiligen Drei Königen die Geschenke zu überreichen. Das sollten wir hier in Deutschland auch so machen! Dann wäre es zum einen entspannter und mit Sicherheit auch ein konzentrierterer Umgang mit dem Heiligen Abend.
Liebe Grüßle zurück
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschendanke für diesen schönen Post! Mir sind auch so einige alte Gebräuche zu den Rauhnächten noch in Erinnerung, von Omas Zeiten her ....es gibt sehr viel faszinierende Geschichten zu den Rauhnächten ...geheimnisvoll, mystisch, verzaubernd.... einfach schön :O)
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben eine schöne Zeit zwischen den Jahren ,und ♪•*¨*•.¸ einen guten Rutsch und alles Gute für 2018!¸.•*¨*•♪
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Von den Rauhnächten hatte ich schon gehört. Deine Erklärungen waren sehr interessant und ergänzten mein Wissen.
AntwortenLöschenKomm gut ins Neue Jahr und meide die bösen Rauhgeister.
Liebe Grüße!
Beautiful photos, Heidrun. I always enjoy your pix.
AntwortenLöschenThanks for sharing at https://image-in-ing.blogspot.com/2018/01/curiosity.html
Happy New Year!!!
ein schöner Beitrag zu den Rauhnächten..
AntwortenLöschendas mit dem Ausräuchern kannte ich allerdings früher nicht
das habe ich erst später erfahren
doch Wäsche wurde bei uns (fast) nie zwischen den Jahren gewaschen
der moderne Mensch mit seiner Waschmaschine wäscht in meinen Augen viel zu viel
früher hatte man Sonntags- und Alltagskleidung ..die Sonntagskleidung hing man an die Luft
die für den Alltag trug man die ganze Woche
Waschtag war immer sehr anstrengend und wir hatten z.B. nur alle vier einhalb Wochen die Waschküche
auch heute zieh ich nicht jeden Tag etwas frisches an
wenn man sich gut wäscht riecht die Kleidung nicht und man kann sie ja immer auslüften
von daher wasche ich auch nicht so oft..das dauert bis die Maschine voll ist ;)
früher wurde die Wäsche ja meist draussen am Bach ausgespült
vielleicht hat es auch damit etwas zu tun
dass es als gefährlich galt in dieser Zeit mit ja oft hohem Schnee draussen zu sein
alles Liebe
Rosi