Augsburger Hafen entlang, Teil II.
Ich fahre fort...
...hier nochmals der erste Teil verlinkt, falls der Bezug fehlt.
Geteilt mit http://mondaymellowyellows.blogspot.com/
Unsere Aufmerksamkeit wurde erneut in die jüngere Vergangenheit
gelenkt, unser Kenner der geplanten Augsburger Hafenanlage
berichtete:
Nach der Niederlegung der Stadtbefestigung verlor auch die
Bastion ihre Bedeutung. Sie wurde jedoch nicht wie andere Tore und
Mauerabschnitte ab 1860 abgebrochen.
Dieses Schicksal blieb dem Oblatterwall erspart, da die Flächen zu
dieser Zeit weder für den Straßenbau noch für eine Stadterweiterung
benötigt wurden. Der Stadtgraben wurde ebenfalls erhalten und im
die bis heute derart erhalten ist.
Um sich die Anlage, den Plan des Stadthafens vorstellen zu können,
bekamen wir eine Zeichnung gezeigt (die außerdem in der
Kahnfahrt am Eingang hängt als historisches Bild).
Und später, als wir zu dem Wasserturm zurückkamen,
der der Ausgangspunkt
der Stadtführung war, durften wir uns noch ein Video-Clip
(die Arbeit eines Studenten) ansehen.
Seitlich links ist der rote Wasserturm zu sehen in dieser Zeichnung,
der Ausgangspunkt unserer Führung.
Wir spazierten einen Bogen um die dargestellte Insel, die
die jetzige Kahnfahrt bedeutet. Als Insel wäre sie im Falle
des Hafenausbaus vom Wasser umgeben gewesen.
Unten im Bild ist die südliche Seite noch mit der
Bastionsmauer erhalten.
Um die Jahrhundertwende rückten Oblatterwall und Stadtgraben
noch einmal in das Zentrum der Aufmerksamkeit.
Grund dafür war eine Vision des Augsburger Architekten
einen Ausbau des Stadtgrabens und den Bau eines Stadthafens mit
Gleisanschluss vor.
Auf diese Weise sollte es der Industriestadt ermöglicht werden, die
Waren und Erzeugnisse auch auf dem Wasserweg zu transportieren.
Das Hafen-Projekt scheiterte, sodass der Oblatterwall
(oder auch Blatterwall)
sein ursprüngliches Erscheinungsbild bis heute behielt.
"Wisst ihr was, jetzt stehen wir so schön beianand!" sagte unser
Augsburg-Führer "jetzt können wir ein Lied singen..."
...es wurden die Texte verteilt und dann sang die Gruppe:
Ein Schiff wird kommen
Ich bin ein Mädchen aus Lechhausen
und liebe den Hafen, die Schiffe und das Meer.
Ich lieb`das Lachen der Matrosen, ich liebe jeden Kuss,
der nach Salz schmeckt und nach Teer.
Wie alle Mädchen aus Lechhausen
so stehe ich Abend für Abend hier am Wall.
Und warte auf die fremden Schiffe
aus Hongkong, aus Java, aus Chile und Nepal.
Ein Schiff wird kommen, und bringt mir den einen,
den ich so lieb wie keinen, und der mich glücklich macht.
Ein Schiff wird kommen und meinen Traum erfüllen
und meine Sehnsucht stillen, die Sehnsucht mancher Nacht.
________
Es war ein riesiger Spaß!
An dieser Stelle stehen wir in der Bertold-Brecht-Straße
gegenüber der Kahnfahrt.
Die Wallanlage nordöstlich des ehemaligen Blatterhauses.
Es ist nicht geklärt, ob der Name von dem 1452-1496 nachweisbaren
Pulvermacher Oblatter oder dem gegenüberliegenden Blatterhaus
herrührt. Aufgrund einer gutachterlichen Empfehlung von 1519 (Basteien)
wurde 1543 an der Nordostecke der Jakobervorstadt der Oblatterwall als
Rundbastei mit Turm errichtet, der 1625 durch Elias Holl umgebaut wurde.
Die an den Oblatterwall anschließende Stadtbefestigung ist noch
in Resten (wohl 15. Jshrhundert) erhalten. 1901 war die Oblatterwall-Anlage
Mittelpunkt des von Karl Albert Gollwitzer geplanten und mit viel
Spott bedachten Projekts Augsburger Kanalhafen (in Verbindung mit der
Donauschiffahrt), woran noch heute die Kahnfahrt, ein beliebtes
Ausflugsziel, erinnert.
Quelle: Wikipedia
Während wir mehr oder minder laut sangen, kam eine andere
Gruppe des Weges: Freunde des Zweirads, ein sogenanntes Segway
(
wenn ich es richtig verstanden habe)
Christa`s Aktion
Hier nochmals die Grafik des geplanten Stadthafens
im Überblick.
Nicht zu vergessen, die versprochene Erklärung, wieso diese
Hafenplanung regelrecht ins Wasser gefallen ist damals...
...nachdem die Pläne eingereicht worden waren, die
Finanzierung gesichert war, sollten bestimmte Grundstücke
für dieses Vorhaben abgetreten werden. Doch dazu kam es
nie. Ursache war, nicht wie man etwa meinen könnte, eine
fehlende Geldquelle, sondern die Langatmigkeit der
Augsburger Stadtverwaltung zu dieser Zeit.
Sie verschoben die Genehmigung von einem Jahr in das
nächste, so lange bis sich ein anderer Interessent für die
Grundstücke meldete, der dann den Zuschlag bekam!
Somit wurde der Hafen
nie realisiert...
Das war jetzt der zweite Teil mit Erläuterung zum Hafen.
Es wird nach einen weiteren dritten Post geben, der
den Wasserturm von innen zeigen wird.
Habt es alle fein und ein erfolgreichen Start
in die neue Woche,
wünscht
Heidrun
Die Kommentare werden weiterhin von mir moderiert, da leider so
viele Spams auf jeden Post in der Mailbox landen.
Ein ganz lieber Gruß für dich von mir!!!
AntwortenLöschenNur ganz kurz ein kleines Zeichen,
dass du weißt ich war da und hab deine Weiterführung gesehen!
Alles Gute dir auf bald,
die monika*
...stets willkommen, freue ich mich über die netten Zeilen!
LöschenDie Zeichnung gibt uns einen sehr guten Überblick, wie es dort mal ausgehen hat, liebe Heidrun.
AntwortenLöschenAber einige Zeitzeugen wie die alte Bastionsmauer sind auch heute noch zu sehen. Mir hat deine Führung entlang des imaginären Augsburger Hafens hier sehr viel Freude gemacht und ich konnte viel dabei lernen und erfahren.
Schmunzeln musste ich dann über das berühmte Lied von Lale Andersen. Das wurde perfekt abgeändert und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr dabei viel Freude hattet, es zu schmettern. :-)
Ganz lieben Dank fürs Mitmachen, herzliche Grüße und ein schöne neue Woche
Christa
Hola liebe Heidrun,
AntwortenLöschendas war wieder einmal so richtig "saumässig" (sorry aber halt mehr als) interessant, und ich kann nur sagen: "Gott sein Dank" dass der Oblatterwall erhalten geblieben ist. Es wäre wirklich eine Schande gewesen, und ich finde es sowas von klasse wenn es solche Führungen gibt. Dies alles zu sehen, zu wissen was es damit auf sich hat und dazu noch in einer so netten Runde nebst lustigem Abschluss, also besser kann es nicht gestaltet werden. Ich möchte dir aber auch danken dass du uns so ausführlich mitgenommen hast, auch von den Bildern her kann man sich nun einen superguten Eindruck schaffen, gerade aus der Ferne ;-)
Witzig dazwischen die Begegnung mit den Segways. Hier kann man die Security in der LaVilla-Mall oberhalb von Puerto mit rumfahren sehen, ansonsten bis dato habe ich sie nur einmal auf einem Markt ausgestellt gesehen. Würde einfach mal sagen die lohnen sich nicht sobald es bergig ist ;-)) Jedenfalls hat das Fokus-Mädel noch die vornehme Blässe; die dürfte wohl auch sehr aufpassen müssen wenn sie in die Sonne kommt *fg*
Wünsche dir liebe Heidrun einen wundervollen Wochenstart und sende herzliche Grüsse
N☼va
Kommt granatenmässig toll rüber, und ich freue mich tatsächlich sehr, liebe Nova! :)))
LöschenWer weiß, wie sich das Schicksal der Stadt Augsburg mit einem Stadthafen entwickelt hätte. Ich habe versucht mich in die damalige Stadtverwaltung zu versetzen und nehme an, dass sie sich vor fremden Einflüssen gefürchtet hatten, mit den dazugehörigen Reedereien, die vielleicht ihre Interessen mit potenzieller Kraft Nachdruck verliehen hätten... Wie gesagt, ist es spekulativ und ich muss mich weiter vertiefen, um noch andere Details "auszugraben".
Die Segways können im übrigen nur begrenzt durch Augsburg fahren. Zum einen sind verschiedene Steigungen, Bergerle wie der Judenberg, der Perlachberg etc. und andererseits haben wir holpriges Kopfsteinpflaster im Stadtkern. Richtig wagemutig oder tollkühn ohne Helm, Ellbogenschutz und anderen Polsterungen unterwegs zu sein.
Ich danke Dir für Deine intensiven Gedanken und bin immer wieder begeistert die Gedanken auszutauschen. Ich sende sonnige Grüßle aus Augsburg nach Teneriffa ♥
Ich liebe dennoch solche Spekulationen, und da würde man sich doch gerne mal als Zuschauer in diese Zeit beamen lasse, gelle^^
LöschenStimmt, das finde ich vom Verleiher auch schon etwas unverantwortlich. So einfach ist das nämlich nicht mit denen zu fahren (ein Mal ganz kurz getestet). Hoffe mal er lässt sich dementsprechend bei Anmietung etwas unterzeichnen^^
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschenein interessanter Post konnte ich nun hier wieder lesen. Schöne Bilder gab es obendrein.
Toll sind sie schon die 2 Räder. Was es nicht schon alles gibt. Ob sie einfach zu händeln sind?
Fein das du das Mädchen in den Fokus genommen hast.
Eine feine neue Woche wünscht dir
Paula
Dankeschön... liebe Paula, ich musste an Dich denken, da in der Allee, der Bertold-Brecht-Straße mehrere rote Kastanienbäume stehen, die Dir so gefallen...
Löschen...liebe Grüße zurück
ich kann mich Christa nur anschließen, das Lied wurde prima abgeändert und ich kann mir euren Spaß lebhaft vorstellen, so auf offener Straße laut loszusingen :)
AntwortenLöschenIn Köln werden auch Segway Touren angeboten allerdings habe ich noch nie auf so einem Teil gestanden, macht sicher riesig viel Spaß, jedenfalls die blaue Hose kommt prima im Fokus zur Geltung.
Liebe Grüße zum Wochenstart
Arti
Danke, liebe Vera. Wie gerade Nova gegenüber erwähnt, würde ich hier Protektoren dringend empfehlen. Wahrscheinlich muss erst etwas passieren, ohne unken zu wollen!
LöschenLiebe Grüße zurück
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschendein Post ist beeindruckend.
Herzliche Grüße
Elisabeth
Dankeschön und liebe Grüße zurück ♥
LöschenLiebe Heidrun,
AntwortenLöschenich habe wieder Eiiges über Augsburg gelernt. Es ist immer
wieder schön, wie du uns deine Heimatstadt näherbringst.
Sollte ich nach augsburg kommen, würde ich auf deiner Fährte
wandeln.
Einen angenehmen Start in die neue Woche wünscht
Irmi
Gerne, solltest Du Dir hier eine Wochenendtour gönnen, stelle
Löschenich Dir ein paar reizvolle Ziele zusammen.
Liebe Grüße zurück ♥
Das Lied wenn auch abgeändert liebe ich
AntwortenLöschensehr ,ich bin mit Seemannslieder aufgewachsen
Fredy Quinn ein Idol von mir :-))
Danke für die so wunderschöne Führung
am Augsburger Hafen entlang !
Danke dir auch für deine lieben
Zeilen in meinem Blog ich habe mich
sehr gefreut darüber !
Einen tollen Wochenstart
wünscht dir
Margrit
Danke, liebe Heidrun für die wirklich interessante Stadtgeschichte.
AntwortenLöschenEtwas irritiert hat mich "Donau-Schiff" :-))
Ingolstadt soll am Nordufer der Donau früher ja auch einen Hafen gehabt haben. Da ist nichts mehr davon zu sehen.
Ich wünsche dir eine schöne Woche, herzlich,
Gabi
Danke. Heidrun. Das ist ja sowas von interessant!
AntwortenLöschenDas hab ich alles nicht gewusst.
Bei dir bekommt man richtige Geschichtsstunden. Das mag ich sehr.
Hab eine schöne Woche! LG Angela
Liebe Heidrun,
AntwortenLöschendanke für einen wieder sehr interessanten Post über diese schöne Stadt! Ich muss doch auch mal wieder eine Tour dorthin machen ....
Ich wünsche Dir einen schönen und fröhlichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
P.S. Den Stempel werde ich auf jeden Fall für den morgigen Post nochmal testen ... ich vergess das immer *schäm*
amazing one.
AntwortenLöschen