Raunächte ...

... sind tatsächlich zwölf Nächte.  Heute interessiere und schreibe ich in meinem Blog darüber, weil ich denke es ist ein Post wert!

Es ist der Gedanke an Brauchtum, der mich dazu veranlasst.
... beliebter Glücksbringer: Der Schornsteinfeger mit Kleeblatt am Hut ...
Freunde sind aus dem Allgäu und feiern bzw. zelebrieren diese verschiedenen Anlässe über das ganze Jahr hinweg.

Daneben gab es übriggebliebenes "Strandgut" von der Silvesternacht, das die Straßen - oder hier den Sockel immer noch ziert. Keiner fühlt sich verantwortlich aufzuräumen ...




Sie werden auch Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte genannt und sind die Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum oft besondere Bedeutung zugemessen wird. Meist handelt es sich um die zwölf Weihnachtstage, zwischen Weihnachten (25. Dezember) und Erscheinung des Herrn (6. Januar).
... unsere Haustüre gezeichnet für das Jahr 2013 ...


Auch die Sternsinger waren heuer wieder mit Gesang und Kreide unterwegs.
Das Sternsingen wurde im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich vermerkt und war bald schon sehr verbreitet. Zunächst wurde ein Kreuz auf die Türen gemalt, daraus entwickelten sich der Haussegen "C + M + B", "Christus Mansionem Benedicat", "Christus segne das Haus", welcher das Böse abhalten soll.

Um 378 wurden Wechselgesänge zwischen Maria und den Magiern bezeugt. Dreikönigsspiele waren bis in die Neuzeit beliebt.
Schon aus dem christlichen Altertum sind zahlreiche Anwendungsformen dieser Buchstabengruppe als Schutzformel überliefert, so auch zur Abwendung der verschiedensten Krankheiten vom Kinderfieber bis zur Altersgicht.
Nein, ich bin nicht abergläubisch - aber wie gesagt, das Brauchtum interesiert mich. Und vielleicht auch den einen oder anderen Besucher, der hier hereinsieht und liest.

Gerade das Andenken an so verschiedene Bräuche machen den Zauber dieser dunklen Jahreszeit aus. Im Sommer, wenn sich alles draußenabspielt, denkt kaum einer an diese ruhigen Tage vor dem Weihnachtsfest und eben auch danach ...

Gedancken über der Zeit

Ihr lebet in der Zeit und kennt doch keine Zeit /So wisst Ihr Menschen nicht von / und in was Ihr seyd. Diß wisst Ihr / daß ihr seyd in einer Zeit gebohren. Und daß ihr werdet auch in einer Zeit verlohren. Was aber war die Zeit / die euch in sich gebracht? Und was wird diese seyn / die euch zu nichts mehr macht? Die Zeit ist was / und nichts. Der Mensch in gleichem Falle. Doch was dasselbe was / und nichts sey / zweifeln alle. Die Zeit die stirbt in sich / und zeucht sich auch aus sich. Diß kommt aus mir und dir / von dem du bist und ich. Der Mensch ist in der Zeit; sie ist in ihm ingleichen. Doch aber muß der Mensch / wenn sie noch bleibet /weichen. Die Zeit ist / was ihr seyd / und ihr seyd / was die Zeit /Nur daß ihr Wenger noch / als was die Zeit ist / seyd. Ach daß doch jene Zeit / die ohne Zeit ist kähme /Und uns aus dieser Zeit in ihre Zeiten nähme. Und aus uns selbsten uns / daß wir gleich köndten seyn /Wie der itzt / jener Zeit / die keine Zeit geht ein!
Paul Fleming


Habt es alle fein.

wünscht Heidrun

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